Bewertung
Macklemore & Ryan Lewis

The Heist

Mit dem Jahreswechsel von 2012/2013 wurde der Name Macklemore durch die erfolgreiche Single "Thrift Shop" auch hierzulande bekannt. Dabei handelt es sich um einen Künstlernamen. Der Rapper ist in Seattle geboren und startete seine Musikkarriere bereits 2000. Später traf er jedoch auf seinen jetzigen Produzenten Ryan Lewis. Die 2009 veröffentlichte EP "The Unplanned Mixtape" konnte erste Erfolge einheimsen. Mit dem Album "The Heist" ist ihm nun weltweit der Durchbruch gelungen.

Foto: Macklemore & Ryan Lewis - "The Heist" - Copyright: Warner Music Group
Macklemore & Ryan Lewis - "The Heist"
© Warner Music Group

Beim Durchhören des Albums "The Heist" fiel mir sofort auf, dass die soundtechnisch etwas an Eminem/D12 oder Bubba Sparxxx erinnernde Single "Thrift Shop" nicht sehr deutlich macht, wie hoch der Soulfaktor darauf sein würde. Ich mag den Song "Thrift Shop" sehr gerne, durch den knackigen Beat, den Ohrwurmfaktor und dem sehr schön eingesungenen Refrain von Wanz. Ich muss dennoch sagen, dass der Song das Album nicht gut repräsentiert. Es gibt mit dem ebenso sehr gelungenen, durch schnelle Klavierpassagen in den Strophen unterlegten Titel "Can't Hold Us", nur ein weiteres ähnlich partytaugliches Stück. Die restlichen Songs gehen in eine andere Richtung.

Schon der Opener "Ten Thousand Hours" macht auf fesselnde Weise klar, welchen Sound einen auf der LP erwartet. Macklemores pfiffiger Rap trifft auf ausgefeilte Beats, entspannende Sounds, eine einprägsame Melodie und zur Krönung dazu singt zumeist ein Gastkünstler den herzerwärmenden Refrain ein. Man hört es richtig gut heraus, wie hier Liebe ins Detail gesteckt wurde. Das betrifft die Beats, die Klaviereinlagen, Bläser und diverse andere Sound-Elemente. Ich mag die Mixtur aus Rap, Soul und die geschickte Einbindung von diversen Instrumenten und verschiedenen Stimmen, die allesamt sehr gut sind.

Besonders hervorheben will ich die soulgetränkte Ballade "Same Love", deren Refrain Mary Lambert zum Besten gibt. Das Lied wurde in einigen Ländern schon erfolgreich als Single ausgekoppelt. Es sind auch rapdominierte Stücke wie "Jimmy Iovine" vorhanden, die mir sehr gut gefallen. Stücke wie "Wings", bei dem ein Kinderchor dem Song eine besondere und dramatischere Atmosphäre gibt, sind mir auch willkommen. Bis auf den letzten Track "Cowboy Boots", den ich als einzigen nicht gut finde, da er mir einfach von der ganzen Aufmachung her nicht zusagt.

Fazit

"The Heist" ist eine der LPs, die man durchhören kann, ohne das Bedürfnis Tracks überspringen zu wollen. Es wirkt alles sehr rund und angenehm. Von kritischer Seite aus könnte man dem Ganzen zwar auch vorwerfen, dass es an Abwechslung und dadurch an Spannung fehlt. Vielleicht erwarten sich Fans der Hitsingles "Thrift Shop" und "Can't Hold Us" weiteres ähnliches Material. Ich dagegen empfinde den Kontrast sehr gelungen und hoffe, dass wir von Macklemore & Ryan Lewis weitere so überzeugende Alben serviert bekommen. Wenn noch ein Reifeprozess stattfinden wird, dann wird die nächste LP wohl ein wahres Meisterstück. Hier bleibt noch ein kleines Bisschen Luft nach oben.

Anspieltipps

Ten Thousand Hours

Can't Hold Us (featuring Ray Dalton)

Thrift Shop (featuring Wanz)

Same Love (featuring Mary Lambert)

Make The Money

Jimmy Iovine (featuring AB-Soul)

Wing$

Gold (featuring Eighty4 Fly)

Starting Over (featuring Ben Bridwell (of Band of Horses))

Artistpage

http://macklemore.com/

Tracks

1.Ten Thousand Hours
2.Can't Hold Usfeaturing Ray Dalton
3.Thrift Shopfeaturing Wanz
4.Thin Linefeaturing Buffalo Madonna
5.Same Lovefeaturing Mary Lambert
6.Make the Money
7.Neon Cathedralfeaturing Allen Stone
8.BomBomfeaturing The Teaching
9.White Wallsfeaturing Schoolboy Q and Hollis
10.Jimmy Iovinefeaturing Ab-Soul
11.Wings
12.A Wakefeaturing Evan Roman
13.Goldfeaturing Eighty4 Fly
14.Starting Overfeaturing Ben Bridwell (of Band of Horses)
15.Cowboy Boots

Samuel W. - myFanbase
02.07.2013

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