June Gloom
Wenn man Big Deal mit den anderen Boy-and-Girl-Bands vergleicht, was man zwangsläufig irgendwann tut, sieht das Ergebnis folgendermaßen aus: Big Deal sind die düstere Variante von Best Coast ("The Only Place") – anstatt mit der Surf-Gitarre wird mit der Grunge-Gitarre hantiert, anstelle von Sommerpartys sind Sommerdepressionen angesagt. Big Deal könnten vielleicht auch The XX ("Coexist") sein, wären diese in Kalifornien und ohne Zugang zu Synthesizern aufgewachsen. Big Deal sind auf jeden Fall wieder eine dieser Bands, die mit ihrem Hang zum Melancholischen und Minimalistischen federleichte Sommerträume für die Hängematte fabrizieren – nicht umsonst heißt ihr zweites Album "June Gloom".
Auch auf diesem Album verwundert es immer wieder aufs Neue, wenn selbst bei breiten Gitarrenwänden und ansehnlichem Tempo eine gewisse Verletzlichkeit durchschimmert: Wie so viele Kollegen vor ihnen haben Big Deal erkannt, dass ihr gemeinsamer, verträumter Gesang dazu imstande ist, selbst einem rumpelndem Ungetüm wie "Teradactol" eine weiche Nuance hinzuzufügen.
Kacey Underwood und Alice Costelloe arbeiten allerdings im Gegensatz zu den meisten mit ihnen verwandten Bands nicht ganz so stark mit Shoegaze-Elementen, sondern verweisen gerne auch mal auf den Grunge und Alternative der guten alten Neunziger. Das lässt ihre Musik gleich noch eine Spur wuchtiger und kratziger wirken, zum einstimmigen Gesang ergibt sich ein noch stärkerer Kontrast. Setzen Big Deal all ihre Bausteine richtig zusammen, kommen dabei Hängematten-Hymnen namens "Golden Light", "Dream Machines" oder "Pillow" heraus, die sich trotz ihrer dezent düsteren Atmosphäre ("June Gloom" eben) äußerst gut zum Hin-und-her-Schwingen und In-Gedanken-Davonsegeln eignen.
Eingebremst und im wahrsten Sinne des Wortes einschläfernd wird der Hängematten-Spaß beim Auftauchen der langsamen, nur von Gitarrengezupfe begleiteten Stücke ("Pristine", "Little Dipper") – wo bei The XX beinahe alles zum Stillstand kommt und man dennoch andächtig lauscht, schweift man hier schnell einmal ab.
Fazit
Big Deal vertonen auf ihrem zweiten Album die drückende Hitze des Sommers einmal anders – anstatt die typische Strandmucke zu fabrizieren, erzeugen sie mit Hilfe von Grunge- und Shoegaze-Elementen eine leicht melancholische Stimmung, die zum Träumen verleitet, wenn es ohnehin zu heiß für alles andere ist.
Anspieltipps
Golden Light
Dream Machines
Teradactol
Pillow
Artistpage
Tracks
1. | Golden Light | |||
2. | Swapping Spit | |||
3. | In Your Car | |||
4. | Dream Machines | |||
5. | Call and I'll Come | |||
6. | Teradactol | |||
7. | Pristine | |||
8. | Pillow | |||
9. | Catch Up | |||
10. | Little Dipper | |||
11. | Pg | |||
12. | Close Your Eyes |
Stephanie Stummer - myFanbase
04.08.2013
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 31.05.2013Genre: Grunge, Shoegazing
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