Bewertung
William Beckett

Genuine & Counterfeit

Mit seinem ersten Soloalbum "Genuine & Counterfeit" hat William Beckett großartige Arbeit geleistet.

Foto: William Beckett - "Genuine & Counterfeit" - Copyright: Equal Vision Records
William Beckett - "Genuine & Counterfeit"
© Equal Vision Records

Bevor sich The Academy Is… 2011 auflösten, veröffentlichten sie in Originalbesetzung 2009 die EP "Lost in Pacific Time". Diese sollte zielsetzend sein für das vierte Studioalbum. Doch dann verließen die Band um William Beckett nach und nach die Mitglieder, bis er, Adam T. Siska und Andy Mrotek das ehemalige Quintett schließlich für beendet erklärten.

Seitdem hat sich William Beckett auf seine Solokarriere konzentriert. Hatte er die TAI-Songs stets mit Mike Carden arrangiert, war er nun auf sich alleine gestellt. Doch anstatt zu verzweifeln, war er produktiver als je zuvor. Viele der Songs, die hauptsächlich in Nashville geschrieben wurden, landeten auf vier EPs, die er im Laufe des Jahres 2012 veröffentlichte. Nun legt er mit "Genuine & Counterfeit" also sein erstes Soloalbum in voller Länge vor. Und die Länge hat es wirklich in sich – 13 Songs sind es geworden. Sie sind poppig, sie sind catchy, sie sind immer einen Dreh anders. Im Falle des Eröffnungsstücks "Pick Up the Phone" wurde es dann vielleicht doch eine Spur zu überdreht, doch im darauffolgenden "In My Blood" macht er alles richtig. Wie sonst eigentlich auch.

Mit "Benny & Joon" setzt der erklärte Cineast ein Ohrwurmtaugliches Statement über frisches Verliebtsein, in "Cracks in the Ceiling" singt er über Orgeln und zarte Percussions hinweg davon, eine Beziehung im Alltagstrott retten zu wollen. Herausstechen vor allem aber "Hanging on a Honeymoon" und "Turn on the Light" als solider Gitarrenpop.

Der Einfluss von Nashville zeigt sich im wohl persönlichsten Song, "By Your Side". Darin singt er über die Klänge eines Banjos hinweg: "And I think about our daughter and survive, forget all the things I wish I could take back and remember what we taught her." Der Text ist die im Albumtitel angesprochene Wahrheit ("Get some rest, it's a winding road that stretches toward the truth"), die den 28-Jährigen mal wieder als großartigen Songwriter auszeichnen.

Der Einfluss von "Lost in Pacific Time" zeigt sich hingegen nur anfänglich, vor allem in "One in the Same", das durchaus auf die EP gepasst hätte. Das Album klingt vollakustisch mit "Just You Wait" aus, nach bestimmten Riffs in "I Can't Make Me Love You" und dem epischen "A Million People".

Fazit

"Genuine & Counterfeit" enttäuscht kaum und ist vielseitig – vor allem, weil es nicht immer TAI-Hau-drauf-Rock sein muss.

Anspieltipps

Hanging on a Honeymoon

Turn on the Light

Cracks in the Ceiling

Tracks

1.Pick Up the Phonefeaturing Max Bemis von Say Anything
2.In My Blood
3.Benny & Joon
4.Hanging on a Honeymoon
5.Turn on the Light
6.By Your Side
7.Caught in the Middle
8.One in the Same
9.Cracks in the Ceiling
10.Time for a Signfeaturing Derek Sanders von Mayday Parade
11.A Million People

Simone Bauer - myFanbase
10.09.2013

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