Bewertung
Various Artists

Veronica Mars - Original TV Soundtrack

Heiß geht’s her in der kleinen beschaulichen Küstengemeinde Neptune. Der fiktive Ort dient als Schauplatz für die US-Serie Veronica Mars. Der gleichnamige Hauptcharakter scheint ein ganz normales 18jähriges Mädel zu sein, doch hat sie jede Menge hinter den Ohren. Jede Menge auf die Ohren hält der kleine aber durchaus sehr feine Soundtrack zur Serie bereit.

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Die von amerikanischen Kritikern gefeierte Drama-Serie ist seit kurzem auch in Deutschland zu sehen und dreht sich um eben genannte Titelheldin. Während sie wie jedes andere Mädchen in ihrem Alter die Schule besucht, schlüpft sie nebenbei in die Fußstapfen ihres Vaters und betätigt sich als Detektivin. Es gilt die dunklen Geheimnisse der Stadt aufzudecken, teilweise mit persönlichem Einfluss. Genauso tough, schlagfertig und stark wie sie in der Serie dargestellt wird, ist sie aber auch verletzlich und emotional angreifbar. Ein ungewöhnlich gewöhnlicher Teenager eben.

Müsste man den Soundtrack in kurzen Worten beschreiben, es würde passen. Ein kleiner ungewöhnlich gewöhnlicher Teenager, stark und genauso verletzlich. Aber auch mit dem eindeutig richtigen Spürsinn, die Hörerschaft zu beeindrucken. Ein Mix aus Independent-Grüppchen und alten Bekannten. So treffen zum Beispiel The Faders, die neue Punk-Girlie-Band aus UK, auf die bekannten Stereophonics.

Als Opener des Ganzen dient natürlich "We Used To Be Friends" von den Dandy Warhols. Da wird kräftig mit Synthesizern gearbeitet, geht gut ins Ohr und macht sowieso und überhaupt Laune. Laune macht so einiges auf dem Soundtrack, zumindest musikalisch. Die Melodie bei "Lost & Found" von der kanadischen Singer-/Songwriterin Adrienne Pierce lässt einen nicht so schnell los und der Refrain setzt sich im Kopf fest, wie der Kalk am Wasserhahn, jawohl. Die gute Frau outete sich übrigens auch als großer Fan der Serie und der Titelheldin, vor allem da sie die Rolle einer Außenseiterin einnimmt, was sie gut nachvollziehen kann.

Spoons "I Turn My Camera On" passt ersichtlich auf den Soundtrack, wie die Butter aufs Brot und erinnert mit seinem Gewand stellenweise ein kleinwenig an "Doorbell" von den White Stripes. Träumerisch inszenieren die Perishers das wunderschöne "Sway", zwar fast schon ein wenig kitschig, aber schön. Einen auf stimmungsvoll machen auch die Delays, wie bei Lady Pierce gilt auch hier: Ohrwurmgefahr. Entspannung schafft Ivy mit "Ocean City Girl" bevor die Something Happens dann mit "Momentary Thing" im U2-Charakter ein wenig rocken.

So gilt es nun ein Resumee zu ziehen? Die Musik aus Neptune ist definitiv nicht von schlechten Eltern. Stellenweise normal, teilweise gut, oft sehr gut und kaum grandios. Viel wird mit elektronischen Klängen gearbeitet, auf der anderen Seite wird pur nur durch Instrumente überzeugt. Allem in allem eine gelungene Zusammenstellung für den Soundtrack der Drama-Serie, die sich durchaus auch ohne den Zusammenhang der Serie etablieren könnte.

Anspieltipps:

The Perishers - "Sway"

Adrienne Pierce - "Lost & Found"

Something Happens - "Momentary Thing"

The Dandy Warhols - "We Used To Be Friends"

Tracks

1.We Used To Be FriendsDandy Warhols
2.I Hear The BellsMike Doughty
3.I Know I Know I KnowTegan & Sara
4.I Turn My Camera OnSpoon
5.No Sleep TonightThe Faders
6.DakotaStereophonics
7.SwayThe Perishers
8.Long Time ComingDelays
9.On Your PorchThe Format
10.Ocean City GirlIvy
11.Momentary ThingSomething Happens
12.The Way You Are46Bliss
13.Lost & FoundAdrienne Pierce
14.Lily Dreams OnCotton Mather

René Krieger - myFanbase
06.04.2006

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