Hot Fuss
Über die Killers und ihr Debütalbum "Hot Fuss" kann man ja so einiges lesen. Sie wären die "beste britische Band, die nicht aus Großbritannien kommt", sie sind "altbacken und übertrieben poppig" oder "ganz großes Entertainment". Zeit, einmal selbst die Scheibe unter die Lupe zu nehmen.
Schon der erste Song "Jenny Was A Friend Of Mine" über den Mord eines jungen Mädchens, der sehr stark nach 80er Jahre klingt, geht dank Bass und Keyboard gleich ins Ohr. Auch die Herkunft der Jungs, Las Vegas, kommt deutlich durch, bunt und schrill. Das zweite Lied ist richtig gut, wenn nicht sogar gleich das beste Stück auf der Platte. "Mr. Brightside" auf jeden Fall der richtige Song, wenn einen die Eifersucht packt.
Nicht mehr ganz so mitreißend kommt "Smile Like You Mean It" daher, wird aber mit der Zeit besser, dank dem Gitarrenpart. Mit "Somebody Told Me" folgt nun wohl der Track mit dem größten Ohrwurmcharakter. Dank dem einfachen Text kann auch wirklich jeder schon nach dem ersten Mal hören "Somebody told me/That you had a boyfriend/Who looked like a girlfriend…" singen/gröhlen.
Als nächstes kommt etwas, das man wohl kaum erwarten würde, auch am Anfang des Songs noch nicht: ein Gospelsong. In "All The Things That I’ve Done" kommt nach einem Bruch plötzlich im Refrain ein Chor zum Einsatz, der sich sehr gut in das Gesamtstück einfügt. Pur beginnt zunächst "Andy, You’re A Star", doch schon bald setzen die typischen Synthies ein, ebenso das Keyboard und im Refrain gibt es Backgroundgesang, der dem Song etwas schillerndes verleiht. Bei "On Top" geht wie zuvor nichts ohne die elektronischen Elemente, auch ein Song, der als "empfehlenswert" einzustufen ist, genau wie "Change Your Mind", das mit etwas weniger Glamour auskommt.
Willkommen nun im schwächeren Teil des Albums, der noch dazu ungeschickterweise am Ende des Albums angesiedelt ist und nicht zwischen die ganzen Kracher vom Anfang gemischt wurde. "Believe Me Natalie" dümpelt einfach so vor sich hin, ohne Höhen und Tiefen, da springt kein Funke über. Und auch bei "Midnight Show" ist nur eine leichte Verbesserung zu bemerken, hieran hört man sich eindeutig zu schnell satt, vor allem am Refrain. Der eigentliche Abschluss "Everything Will Be Alright" ist eine Mischung aus den beiden vorherigen Songs, er dümpelt vor sich hin und man will schon nach wenigen Malen schnell auf den "weiter"-Knopf drücken.
Im Normalfall wäre das nun schon das unvorteilhafte Ende, doch hoppla, da versteckt sich ja noch was: der Bonustrack "Indie Rock’n Roll"! Ein versöhnlicher Abschluss, da der Song eindeutig an die ersten zwei Drittel der Platte anknüpft und auch eigentlich als einziger auch wirklich den Namen Rock-Song verdient.
Dank der unglücklichen Gruppierung der Tracks bekommt man schon zu Beginn eine hohe Erwartungshaltung an das Gesamtwerk, die gegen Ende leider enttäuscht wird. Trotzdem eine sehr elektronische, schillernde Platte mit vielen gelungenen Songs, die ich so schnell nicht aus meinem CD-Regal verbannen werde.
Anspieltipps
Mr. Brightside
Somebody Told Me
Indie Rock & Roll
Tracks
1. | Jenny Was A Friend Of Mine | |||
2. | Mr. Brightside | |||
3. | Smile Like You Mean It | |||
4. | Somebody Told Me | |||
5. | All These Things That I've Done | |||
6. | Andy, You're A Star | |||
7. | On Top | |||
8. | Change Your Mind | |||
9. | Believe Me Natalie | |||
10. | Midnight Show | |||
11. | Everything Will Be Alright | |||
12. | Indie Rock & Roll |
Eva Friedenberger - myFanbase
19.04.2006
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 04.10.2004Genre: Pop, Alternativ
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