PTX
Avi Kaplan, Kevin Olusola, Kirstie Maldonado, Mitch Grassi und Scott Hoying - das sind Pentatonix, eine A-cappella-Band, die unter Insidern schon lange bekannt ist und auch all denjenigen, die mit offenen Augen auf YouTube unterwegs sind, längst begegnet sein sollten. Nachdem sie in den USA schon zwei EPs heraus gebracht haben und nun die dritte Folgen lassen, hat man in Deutschland nun gleich ein Album mit 15 Tracks zusammen gestellt. Und es ist zu hoffen, dass Pentatonix mit diesem Schritt den Sprung aus dem Internet heraus schaffen kann, denn es wäre möglich, das doch irgendwie immer noch als Nische angesehene A-Capella-Genre mehr in den Vordergrund zu rücken. Sechs Millionen Abonnenten des YouTube Channels von "Pentatonix" können nicht irren.
Das Album fängt gleich mit dem erfolgreichsten YouTube-Werk an. Das Medley "Daft Punk" hat innerhalb von zehn Monaten fast 100 Millionen Views erreicht und ist der stärkste Ausdruck für die Erfolgswelle, auf der Pentatonix in den letzten Monaten reitet. Neben der unstrittigen, außergewöhnlichen Qualität, die das Quintett mitbringt, merkt man auch schnell, wie markant und besonders jede einzelne der Stimmen ist und welch harmonisches Zusammenspiel sich daraus ergibt. So sind die Cover-Versionen in mehrerer Hinsicht ein wahres Erlebnis, weil sie einen Wiederekennungseffekt haben, aber auch sehr eigenständig wirken.
Außerdem ist es phänomenal, wie die fünf Stimmen einen Raum füllenden Klang erzeugen, der einem immer wieder eine Gänsehaut verpasst (zum Beispiel bei "Say Something" oder der Eigenkomposition "Run to You"). Ich hatte auch schon das Glück, "Pentatonix" live zu erleben und Erlebnis ist eigentlich ein zu schwacher Ausdruck, aber man kaum in Worte fassen, wie gefesselt man von den wahnsinnigen Klängen des Quintetts ist. Die CD kann das Konzert-Feeling natürlich nicht komplett wiedergeben (welche CD kann das schon), aber man wird einfach nicht müde, die CD rauf und runter zu spielen und die Fünf um ihre Stimmen zu beneiden. Es ist unglaublich, was man mit seiner Stimme alles anstellen kann. Es macht auch gar keinen großen Sinn, hier einzelne Beiträge herauszunehmen. Jeder Song ist gelungen arrangiert und selbst, wenn man das Original nicht kennt oder mag, hat man Freude an der Pentatonix-Umsetzung, weil es A-capella eine ganz andere Frische bekommt.
Dabei kann selbst das mit 15 Beiträgen ordentlich befüllte Album nur einen kleinen Einblick in diese grandiose Band bieten, denn man findet sofort weitere wahnsinnig gute Beiträge auf YouTube, die man nur empfehlen kann. Insbesondere "Evolution of Music", "Evolution of Beyoncé" und "Evolution of Miley Cyrus" offenbaren die Vielfältigkeit der A-capella-Künstler. Man muss Zeit mitbringen, weil man nicht mehr aufhören kann, sich Beiträge der Band anzuschauen und zu genießen. Die können einfach alles singen und man sollte sie unbedingt lassen.
Einziger, kleiner Kritikpunkt ist die Aufmachung des Albums, welches zwar auf den ersten Blick sehr modern wirkt, wenn man aber das Booklet durchblättern will, doch enttäuscht ist. Nicht mal ein Bild der Band ist zu finden und Texte der Eigenkompositionen vermisst man auch irgendwie. Das ist zwar heute eh nicht mehr die Regel, aber da bin ich old school. Wenn ich schon eine CD kaufe, darf man auch einen wirklichen Mehrwert haben als beim mp3-Download. Für eine Punktabzug bei der Gesamtbewertung reicht dieser Mangel aber nicht, denn qualitativ hätte ich auch mehr als neun Punkte verteilen können.
Fazit
"Pentatonix" ist auf dem besten Wege, ein nicht mehr wegzudenkender Act im Musikbusiness zu werden. Der Sprung vom Wohnzimmer auf die große Bühne, von YouTube in die Plattenläden, ist ihnen jetzt durch ihre wahnsinnige Qualität, die hervorragende Harmonie und die stetig professioneller werdende Aufmachung in den letzten zwei Jahren gelungen. Dass sie sich auch noch eine Weile auf der Erfolgswelle bewegen werden, steht eigentlich außer Frage. Man kann nur empfehlen, mit dabei zu sein.
Anspieltipps
Daft Punk
Hey Momma/Hit The Road Jack
Natural Disaster
Say Something
Links
Tracks
1. | Daft Punk | |||
2. | Problem | |||
3. | On My Way Home | |||
4. | La La Latch | |||
5. | Rather Be | |||
6. | See Through | |||
7. | Papaoutai | feat. Lindsey Sterling | ||
8. | Standing By | |||
9. | Can't Hold Us | |||
10. | Hey Momma/Hit The Road Jack | |||
11. | Royals | |||
12. | I Need Your Love | |||
13. | Natural Disaster | |||
14. | Say Something | |||
15. | Run To You |
Emil Groth - myFanbase
18.09.2014
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (US): 23.09.2014Veröffentlichungsdatum (DE): 19.09.2014
Genre: A cappella
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