Bewertung
Fall Out Boy

American Beauty/American Psycho

Wer denkt, Bassist und Chefsongschreiber Pete Wentz konzentriert sich aktuell auf sein zweites Baby (Sohn Saint Laszlo), der irrt. Denn auch seine Band Fall Out Boy ist mit einem neuen Baby – und einer entsprechenden US/UK-Tour – am Start.

Foto: Fall Out Boy - "American Beauty/American Psycho" - Copyright: Island Records
Fall Out Boy - "American Beauty/American Psycho"
© Island Records

Mit "Centuries" gaben die Jungs aus Chicago, Illinois, bereits im September 2014 einen Vorgeschmack auf neues Material aus dem Hause Fall Out Boy. Waren "Folie à Deux" und "Save Rock and Roll" noch experimentell gut dabei – vor allem in Richtung Soul und Hip Hop –, besann man sich für "American Beauty/American Psycho" auf schmissige Rockgitarren, mitreißende Drumbeats und den typischen Patrick-Stump-Gesang. Wegweisend war dabei auf gar keinen Fall die 2013er EP "PAX AM Days" – oder wirklich frühe Werke –, denn auch dem Hardcore blieben sie auf dem sechsten Studioalbum fern.

Elektroelemente findet man zum Beispiel dennoch, beim sehr starken "Twin Skeleton's (Hotel In NYC)". "Novocaine" überzeugt mit sehr industriellem Sound, bis treibender Rock'n'Roll beginnt. Ansonsten ist "American Beauty/American Psycho" wie ein Best Of der Band, unter anderem produziert von Erfolgsgarant Butch Walker. Lyrisch bleibt es catchy wie eh und je: "You know you look so Seattle but you feel so L.A." ("Irresistible"), "You were the song stuck in my head, every song I've ever loved" ("Favorite Record") und natürlich "Du du du du-du du du" ("Centuries"), auch wenn dies Suzanne Vega ("Tom's Diner") entlehnt wurde.

Richtig episch ist dabei "The Kids Aren't Alright". Dieser ist einer der wenigen ruhigen Momente des Albums und greift die beliebte "kids"-Phrase auf, mit der Pete Wentz auch ohnehin gerne spielt (nicht nur in der Vergangenheit, sondern ebenso nochmals auf diesem Album: "The kids are all wrong" bei "Centuries" zum Beispiel). "Pulp Fiction"-like und mit perfekten Handclaps lädt "Uma Thurman" zum Tanzen ein. Nahtlos einreihen kann sich das Album mit den restlichen Werken der Band. Denn wenn man Fall Out Boy hört, fühlt man sich automatisch kämpferisch ("I didn't come for a fight but I will fight till the end") – gegen was und wen bleibt, wie so oft bei FOB-Songs, einem selbst überlassen.

Fazit

Dass "American Beauty/American Psycho" auf Nummer sicher geht und alles richtig macht, ist nun mal nicht verwerflich. Es gibt keinen einzelnen Song, mit dem man sich nicht anfreunden kann. "Twin Skeleton's (Hotel In NYC)" erzeugt genauso Bilder vor dem inneren Auge und Atmosphären, wie man es von früheren Alben der vier Jungs gewöhnt ist, während ("Immooooooo-") "Immortals" und einige andere so ins Ohr gehen, dass man schon beim zweiten Mal hören der Platte textsicher mitsingen kann.

Anspieltipps

Centuries

The Kids Aren't Alright

Uma Thurman

Fourth of July

Artistpage

FallOutBoy.com

Tracks

1.Irresistible
2.American Beauty/American Psycho
3.Centuries
4.The Kids Aren't Alright
5.Uma Thurman
6.Jet Pack Blues
7.Novocaine
8.Fourth of July
9.Favorite Record
10.Immortals
11.Twin Skeleton's (Hotel in NYC)

Simone Bauer - myFanbase
19.01.2015

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