Funeral
Energiegeladen, extatisch und außergewöhnlich sind die Mitglieder von Arcade Fire, dem Exportschlager aus Kanada, auf der Bühne. Doch wie kommt das auf dem Debütalbum „Funeral“ daheim im CD-Player rüber?
Um diese Frage zu beantworten habe ich mir nach einem wunderbaren Live-Auftritt das Erstlingswerk gekauft, und schon die ganze Aufmachung mit dem ungewöhnlichen Booklet ist schon etwas Besonderes. Da kann die Musik der Kanadier durchaus mithalten, schon "Neighborhood #1" fängt an einen in seinen Bann zu ziehen, mit dem klagenden Gesang von Win Butler und dem treibenden Schlagzeug.
Der zweite Teil von "Neighborhood" bringt ein neues Instrument mit sich, ein Akkordeon. Aber bei Arcade Fire trifft man auf noch mehr Instrumente, die man sonst nicht bei jeder Band findet: Xylophon, verschiedene Percussion- Instrumente, Horn oder Harfe. Der Gesang unterscheidet sich durch die geshouteten Teile stark vom Vorgänger, doch der Song ist genauso vorwärtstreibend.
Eine 180 Grad Drehung bietet "Une Année Sans Lumière", bei dem Win Butler und seine Frau Régine Chassagne wunderschön im Duett singen, ein Teil des Textes ist auch auf Französisch, was dem Song eine interessante Note verleiht. Teil 3 von "Neighborhood" ähnelt vom Tempo und Gesang wieder den anderen Teilen, doch #4 fällt dann da doch aus der Reihe, hier dominieren bei den Instrumenten die Streicher, das Schlagzeug fehlt ganz, nur ein paar Percussion- Instrumente werden eingesetzt.
Sicherlich mit das beste Stück ist "Crown Of Love", ebenfalls mit Streichern, und wenn Win über die "pains of love" singt, dann merkt man, dass er genau weiß was das ist. Darauf folgt ein weiteres Highlight: "Wake Up". Vor allem der kleine Chor besticht in dem Song, aber auch die rockig anmutende Grundstimmung. Mit "Haiti" folgt nun wieder ein Englisch/Französischer Mischtext, hauptsächlich von Régine gesungen, und ein bisschen mutet der Song fast schon karibisch an. Beim nächsten Song "Rebellion (Lies)" hat ausnahmsweise das Klavier die anstachelnde Rolle. Eigentlich kann man bei diesem Album gar nicht von Highlights an sich sprechen, denn das ganze Album ist eine Glanznummer. Je öfter man es hört, desto mehr fallen einem auch Feinheiten auf, wie z.B. die Streichermelodie bei "Rebellion" oder eben auch die bemerkenswerten Texte.
Den gelungenen Abschluss bildet "In The Backseat", wieder gesungen von der schönen hellen Stimme Régines, das am anfang trügerisch ruhig vor sich hin plätschert und dann zum Schluss noch einmal aufbraust.
Auch auf CD gepresst sind Arcade Fire großartig, das Album überzeugt durch die vielen ungewöhnlichen Instrumente, den Wechsel und das Zusammenspiel der Stimmen, die besonderen Texte und die schönen Melodien. Ein ein Live-Auftritt der Band ist zwar schon etwas Einmaliges, doch leider statten uns die Kanadier ja nicht allzu oft einen Besuch ab.
Anspieltipps:
"Une Année Sans Lumière"
"Crown Of Love"
Wake Up"
Tracks
1. | Neighborhood *1 (Tunnels) | |||
2. | Neighborhood *2 (Laika) | |||
3. | Une Année Sans Lumière | |||
4. | Neighborhood *3 (Power Out) | |||
5. | Neighborhood *4 (Kettles) | |||
6. | Crown Of Love | |||
7. | Wake Up | |||
8. | Haiti | |||
9. | Rebellion (Lies) | |||
10. | In The Backseat |
Eva - myFanbase
01.05.2006
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 14.03.2005Genre: Pop, Alternativ
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