Bewertung
Christoph Israel

Ein Wintermärchen - Weihnachtslieder aus Deutschland

Weihnachten, Winter, Märchen. Begriffe, die wunderbar zusammenpassen. Der Musiker Christoph Israel hat sie im Jahre 2016 für den Titel seiner neuen CD genutzt und sich für die Umsetzung einiger Weihnachtslieder ein paar renommierte Namen dazu geholt, die sich wunderbar auf dem Cover machen. Allerdings erzeugen sie auch einen etwas falschen Eindruck.

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Ein Wintermärchen - Weihnachtslieder aus Deutschland
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Ich bin jedes Jahr wieder auf der Suche nach neuen Interpretationen von Weihnachtsliedern um dem Zufallsgenerator meiner Weihnachtsliedliste auf der Festplatte noch mal Auswahl zu bescheren und damit auch meiner Vorfreude auf das Fest noch mehr Abwechslung bieten kann. Die Anpreisung von "Ein Wintermärchen" hat mich entsprechend neugierig gemacht. Künstler wie Gregor Meyle oder Max Raabe finde ich sehr interessant und auch bei Katharina Thalbach kann man etwas Außergewöhnliches erwarten. Als die CD dann aber vorlag, war ich doch etwas enttäuscht. Mit den auf dem Cover genannten Namen hat man nämlich sein gesamtes Pulver bereits verschossen. Und bis auf Max Raabe trägt auch jeder genau einen Titel bei. Die mit 18 Titeln zwar reichlich gefüllte CD besteht nur zu einem Bruchteil davon aus Gesangsbeiträgen. Das hatte ich so nicht erwartet.

Nun bin ich kein Mensch, der mit instrumentaler Musik nichts anzufangen wüsste. Ganz im Gegenteil erfüllt dies ja auch meinen Wunsch nach Abwechslung. Nun fehlt mir allerdings die Expertise, um die Arrangements von Christoph Israel wirklich wertzuschätzen. Für das Ohr des Laien klingen die vielen Instrumantalbeiträge relativ unspektakulär und gleich, auch wenn man ihnen nicht die Liebe zum Detail absprechen kann. Trotzdem bleibt einem nach dem Durchhören der CD irgendwie nicht das Bedürfnis, dies gleich wieder zu tun. Selbst die Gesangsbeiträge begeistern mich nicht wirklich. Der Reiz des Unbekannten hat sich schnell erledigt, weil die Außergewöhnlichkeit der Beiträge fehlt. Dafür kenne ich zu viele andere Interpretationen, die für meinen Geschmack viel mehr hergeben. Und eher unbekannte Lieder, die prinzipiell bereichernd sind, sind ohne Text auch nicht so einprägsam. Das ist insofern schade, weil man allen Beteiligten zusprechen kann, ihr Handwerk zu verstehen. Und einzeln betrachtet gewinnt man sicherlich auch noch mal einen anderen Eindruck, als wenn man die CD hintereinander weg hört.

Letzteres bietet sich vor allem dann an, wenn man Besuch hat, sich unterhält und einfach ein bisschen musikalisch-weihnachtliche Atmosphäre erzeugen möchte. In diesem Falle kann ein Zufallsgenerator nämlich auch mal einen äußerst unpraktischen Beitrag liefern.

Was für viele heutzutage nicht mehr so wichtig ist, möchte ich an dieser Stelle trotzdem mal noch positiv anmerken. Das dicke Booklet ist in seiner gesamten Aufmachung mit Textgestaltung, die Liedtexten und Fotos der Beteiligten äußerst gelungen. Überhaupt weiß die Farbgestaltung und der Stil das Covers zu überzeugen.

Fazit

In der Werbung erzeugte die CD bei mir einen abwechslungsreichen Eindruck, als die CD letztendlich hatte. Diese Nichterfülllung meiner wohl überhöhten Erwartungen überschattet etwas den Gesamteindruck. Insgesamt ist es eine unspekakuläre CD mit vielen ruhigen, gediegenen Beiträgen, die in der richtigen Stimmung genauso bereichernd sein kann wie andere Interpretationen von Weihnachtsliedern.

Tracks

1.Ihr Kinderlein kommetfeat. Max Raabe
2.Morgen Kinder wird's was gebenfeat. Meesun Hong-Coleman
3.Joseph, lieber Joseph mein
4.Süßer die Glocken nie klingenfeat. Thomas Quasthoff
5.Kling, Glöckchen klingelingeling
6.O Tannenbaum
7.Stille Nachtfeat. Max Raabe
8.Leise rieselt der Schnee
9.Schneeflöckchen Weissröckchen
10.Stille Nachtfeat. Albrecht Mayer and Andreas Blau
11.O Selige Nacht
12.Ich steh an deiner Krippen hier
13.Leise rieselt der Schneefeat. Gregor Meyle
14.Maria durch ein Dornwald ging
15.O Jesulein zart
16.Am Weihnachtsbaume die Lichter brennenfeat. Cassandra Steen
17.Ihr Kinderlein kommet
18.Morgen Kinder wird's was gebenfeat. Katharina Thalbach

Emil Groth - myFanbase
05.12.2016

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