Beautiful Trauma

Tatsächlich nervt es ein bisschen, dass der Einstieg des Albums, auf das sich viele Fans so gefreut haben, gleich wenig versprechend beginnt. Aber der gewollte Danceteil im eröffnenden Titeltrack sowie die darauffolgende, zweite Single "Revenge" ("I'm hurting – I want you to feel the same" mit einem rachesüchtigen Gegenspieler in Form von Eminem) enttäuschen ein wenig. Schon die erste Single, "What About Us", abgesehen von seinem großartig choreografierten Video, war im Vergleich zu anderen Comebacksingles der toughen P!nk nicht wirklich stark. Auch "Where We Go" ist viel zu radiotauglich.

Doch dann entdeckt P!nk die Schönheit des Pianos – und zwar so richtig, speziell im großartigen "Wild Hearts Can't Be Broken" mit der Weisheit: niemand ist unendlich. Im finalen Song "You Get My Love" singt sie um ihr Leben. Im schönen "Better Life" dominiert die Klampfe, in "Barbies" die Nostalgie. "All I wanna do is go back to play Barbies in my room", singt da die zweifache Mutter. Es geht um die Einfachheit des Lebens, als man noch ein Kind war und keine Entscheidungen treffen musste, keine Rechnungen bezahlen. Auch "Whatever You Want" gefällt. Fast countryhaft ist dies eine lockere Popnummer, in der P!nks Reibeisenstimme so richtig schön hervorsticht und all sein Können ausspielt. Ebenso harmonisch ist "But We Lost It" produziert.

Apropos produziert: eine Vielzahl an Helferlein hatte P!nk da, in erster Linie aber Roger Davies, mit dem sie seit langem arbeitet und der all ihre verschiedenen Genreexperimente breitwillig mitgemacht hat. Die einen Fans werden sicherlich den ruhigen Teil weniger mögen als den lauten, andere werden die entspannendere Sektion genießen – und wieder ganz andere Fans erfreuen sich vielleicht auch nur an den Musikvideos. In P!nks zweitem Video - zum Titeltrack - geben sie und Channing Tatum ein Rollentauschendes Ehepaar. Gewohntes Überdrehtsein also.

Fazit

"Beautiful Trauma" ist eine Achterbahnfahrt aus ruhigen Nummern am Höhepunkt und Dancenummern am, paradoxer Weise, Tiefpunkt. Dabei spielt vor allem die Liebe in all ihren Formen eine große Rolle in den Songs. Wer darauf Lust hat – und vor allem, auf den brillanten Schluss warten, beziehungsweise vorskippen möchte – liegt mit P!nks siebtem Album richtig.

Anspieltipps

Barbies

For Now

Better Life

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