Bewertung
Rifles, The

No Love Lost

Ich könnte jetzt ganz geschickt mit Wortspielereien über "The"-Bands hier beginnen. Oder aber auch mit Anekdoten über die "Next Big Things" aus UK. Hätte aber mit Innovation nur wenig am Hut, nicht wahr? The Rifles wollen uns dennoch mit "No Love Lost" zeigen, dass sie es eben sind, so ein "Next Big Thing"-Ding.

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Fakt ist: Die Rifles schmückt ein elegantes "The" und da ein ehemaliger Gittarist von Blur die Truppe aus dem Inselreich auch ganz dufte findet, ist es eben auch mal ganz schnell das "Next Big Thing". So einfach geht das. Auf der Insel inzwischen ein gewohntes und erprobtes Procedere. Man könnte gar "Next Big Thing"-Abos anbieten. "Hype the Hype" ist die Devise. Fakt ist aber auch: Nicht selten klingen die "Big Things" von da drüben aber auch eben echt gut, vielleicht manchmal auch sehr gut und in wenigen Fällen ist es eben wirklich ein richtiges "Big Thing" - So mit Mega-Erfolg rund um den Globus und so weiter. Jedenfalls geht es hier jetzt eben um The Rifles mit ihrem Debüt "No Love Lost". Die "Next Big Thing"-Geschichte jetzt mal beiseite geschoben.

Mit einem geschickten Hattrick hauen die vier Herrschaften schonmal ganz schön gekonnt auf den Putz. Da schießen sie mit "She´s Got Standards" einen lässigen Opener raus, besingen den "Local Boy" und gehen aufs Ganze mit dem "Hometown Blues". Und schließlich machen sie allen klar, wie ein "One Night Stand" so verlaufen bzw. auch beginnen könnte. Wie? "She has a face to die for but nothing going on inside / She´ll never make your eyes sore until she starts to speak her mind / So I just try to keep the conversation light". Mmmh. Anhören tut sich das aber super! Echt. Maul halten gilt im textlichen Sinne bei "Peace & Quiet". Das allerdings könnte extremst schwer fallen, bei einem solchen Knaller, mit einer solchen Hookline. Und eine solche findet sich fast überall wieder. Nicht zuletzt auch in "She´s The Only One", mit dem "Uh, Uh, Uh".

Nach zwölf durchschnittlich dreiminütigen Hits, die man auch wirklich Hits nennen könnte, ist man ratlos. Was machen die da? Fragt man sich. Die machen Rock. Britrock. Und das machen die gut. Sehr gut sogar. Vielleicht gar einen Tick zu gut. Weil, und das ist jetzt das "Aber", ein bisschen zu viel gewollt wurde, hat man so das Gefühl. Hier und da ("When I´m alone") ist der Song nämlich auch schnell ausgehört. Stirbt sozusagen im Rifles-Rausch. Aber das macht fast gar nichts, denn dazu befindet sich viel zu viel Gutes auf dem Silberling. Ein Album, das sich hören lassen kann.

Klar wurde hier das Rad nicht neu erfunden, die Zeit zum hemmungslosen Ausflippen ist bei den Rifles auch noch nicht gekommen und von einem "Big Thing" zu sprechen, dazu ist es überhaupt und sowieso zu früh. Vielleicht sehen wir das in ein paar Jährchen anders, jetzt hören wir erstmal The Rifles und ihr Album "No Love Lost", welches wirklich ganz dufte geworden ist.

Anspieltipps

Peace & Quiet

She´s Got Standards

She´s the only one

Tracks

1.She' Got Standards
2.Local Boy
3.One Night Stand
4.Hometown Blues
5.Peace & Quiet
6.Spend A Lifetime
7.Robin Hood
8.She' The Only One
9.Repeated Offender
10.When I'm Alone
11.Narrow Minded Social Scene
12.Hidden Track

René Krieger - myFanbase
27.07.2006

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