Bewertung
Thrills, The

So Much For The City

The Hives, The Vines, The White Stripes… Im undurchsichtigen Dschungel der riesigen Masse an "The"-Bands, die in den letzten Jahren teils zu Recht, teils zu Unrecht große Erfolge feierten, nehmen The Thrills eine ganz besondere Stellung ein. Im Gegensatz zu The Strokes und Konsorten setzen die talentierten jungen Iren nämlich nicht auf den altbewährten Garagenrock, sondern lieber auf den nicht minder altbewährten Sunshine-Pop.

Schon der Opener ihres Debüt-Albums "So Much For The City" macht deutlich, dass man es hier mit einer Platte zu tun hat, die vor allem eines bewirkt: Sommerfeeling. "Santa Cruz (You’re Not That Far)" ist nämlich einer dieser typischen Gute-Laune-Songs, die man nicht so schnell wieder aus dem Sinn bekommt, sondern vielmehr tagelang mit einem breiten Grinsen vor sich her summt und dabei von kalifornischen Stränden träumt. Wenn man bedenkt, dass sich die Nachwuchsband aus Irland an genau diesen auch die Inspiration für ihre Musik geholt hat, ist dies jedoch kein Wunder.

Mit dem Song "Big Sur" schlagen sie gleich noch mal in dieselbe Kerbe und haben sich mit dessen herrlich unbeschwerten Ohrwurm-Melodien den Platz auf dem zweiten "O.C. California"-Soundtrack redlich verdient. Denn kaum eine andere Band weiß das West-Coast-Lebensgefühl so gut zu verkörpern wie The Thrills. Wie es früher wohl nur The Beach Boys und eine handvoll anderer Surfpop-Bands vermochten, reißen sie den Hörer mit ihren unwiderstehlichen Harmonien mit und entführen ihn in eine völlig andere Welt. Eine Welt, in der stets die Sonne scheint.

Da erscheint der Wunsch "Don’t Steal Our Sun" zunächst auch vollkommen verständlich. Der dritte Song des Albums bildet mit leichtbeschwingten "Oooh-waaa-ooohs" gleichzeitig schon das dritte Highlight. Aber auch das, was noch folgt, ist allergrößte, zuckerhaltige Sahne! Die Songs verführen mit ihrer Leichtigkeit, den fröhlichen Orgeln, Banjos und Mundharmonikas. Das einzige Problem an dieser zuckersüßen Platte ist, dass einem bei übermäßigem Verzehr auch ganz schön schlecht werden kann. Die vielen Ohrwürmer können einem unter Umständen nämlich auch ganz schnell aus den Ohren heraus hängen, denn irgendwann hat schließlich auch der größte Sonnenanbeter genug von all dem heiteren Sonnenschein.

Nichtsdestotrotz haben The Thrills mit "So Much For The City" ein beeindruckendes Debüt hingelegt. Die ausgefeilten Melodien und Conor Deasy’s markante Stimme ziehen sofort in den Bann. Hinzu kommen der einzigartige irisch-kalifornische Charme, vor dem das Album nur so strotzt, und die gute Laune, die jeder einzelne Song versprüht. Fazit also: In Maßen genießen und es wird einem den Alltag versüßen!

Anspieltipps:

Santa Cruz (You’re Not That Far)

Don’t Steal Our Sun

Big Sur

Artistpage:

thethrills.de

Tracks

1.Santa Cruz (You're Not That Far)
2.Big Sur
3.Don't Steal Our Sun
4.Deckchairs and cigarettes
5.One Horse Town
6.Old Friends, New Lovers
7.Say It Ain't So
8.Hollywood Kids
9.Just Travelling Through
10.Your Love Is Like Las Vegas
11.'Til The Tide Creeps In

Paulina Banaszek - myFanbase
27.01.2007

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