Costello Music
Die scheinbar nie enden wollende Flut der so genannten "The-Bands" hat dieser Tage einen neuen Vertreter derselben an Land gespült: Die Fratellis werden schon jetzt als "the next big thing" gehandelt, obwohl sie gerade erst in den Startlöchern ihrer Karriere scharren.
Musikalisch verkörpern sie mit ihrem Erstling "Costello Music" auch nichts anderes als die Unmenge ihrer Mitstreiter und Weggefährten – dennoch sorgen sie für ein wenig frischen Wind in der Musikindustrie. Stilistisch zwar keinerlei neue Ideen oder bahnbrechende Sounds aufweisend, gehen sie jedoch mit einer solchen Unverblümtheit und Unverfrorenheit an die Sache heran, dass man für einen kurzen Moment beinahe beeindruckt ist.
Hier haben wir es mit einer Band zu tun, die die Musik sämtlicher britischer Gitarrenbands endlich wieder auf ihr Grundgerüst reduziert. Was heißen soll: Weniger Schnickschnack, dafür mehr treibende und eingängige Melodien, weniger Selbstbeweihräucherung, dafür mehr Witz und Elan. Aber dennoch: Auch die Fratellis greifen auf altbewährte Stilmittel zurück - setzen auf den Ohrwurmfaktor, bedienen sich gelegentlich bei den ganz Großen und verfassen der Einfachheit halber mitgröltaugliche Texte. Wer trotzdem versagt, wenn es darum geht, am lautesten mitzubrüllen, hat noch immer eine Alternative: Auf der Platte wimmelt es nur so vor "badadap" oder "dadada-dadada" und "lalala" – leicht zu merken, schwer aus dem Kopf zu kriegen.
Eine potenzielle Hit-Single jagt die nächste, jeder Song scheint dem vorhergehenden an Eingängigkeit und Fun-Faktor noch eins draufzusetzen – "Henrietta", "Flathead" (das sogar für eine iPod-Werbung verwendet wurde), "Chelsea Dagger" und wie sie alle heißen; im Grunde genommen spielt es keine Rolle, hier groß die einzelnen Tracks zu beschreiben.
Viel Verständnis wird nicht gefordert, die Songs sind allesamt so leicht verdaulich, dass sie vom ersten Hören an ihre Message anbringen – was dann vermutlich einfach bloß Spaß, Sorglosigkeit und noch mal Spaß ist. Im besten Falle und mit der richtigen Stimmung ergibt das noch mehr Spaß und noch bessere Stimmung – im allerschlechtesten Fall findet man es mangels Tiefgang teilweise einfach nur ein bisschen hohl.
Kein Album für die Ewigkeit, wohl aber für den Augenblick, erfrischend ungestüm und mit dem nötigen Potenzial, die amtierenden Helden der Gitarren-Bands gehörig ins Schwitzen zu bringen – zumindest so lange, bis das nächste "next big thing" auf der Bildfläche auftaucht.
Anspieltipps:
Whistle For The Choir
Creepin’ Up The Backstairs
Everybody Knows You Cried Last Night
Henrietta
Artistpage:
Tracks
1. | Henrietta | |||
2. | Flathead | |||
3. | Country Boys And City Girls | |||
4. | Whistle For The Choir | |||
5. | Chelsea Dagger | |||
6. | For The Girl | |||
7. | Doginabag | |||
8. | Creepin’ Up The Backstairs | |||
9. | Vince The Loveable Stoner | |||
10. | Everybody Knows You Cried Last Night | |||
11. | Baby Fratelli | |||
12. | Got Ma Nuts From A Hippy | |||
13. | Ole Black And Blue Eyes |
Stephanie Stummer - myFanbase
10.02.2007
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 26.01.2007Genre: Rock, Pop
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