Nevio

Egal was man von Nevio halten mag, musikalisch hat er in der Vergangenheit schon so einiges gemacht. Zweimal hatte er sogar schon Singles am Start, die aber ziemlich floppten. Mit "Deutschland sucht den Superstar" nutzte er dann die Gunst der Stunde, um ganz weit nach oben zu kommen. Und auch als es nicht geklappt hatte, wurde der Kopf nicht eingezogen. Das verdient Respekt, meine ich. Seine neue musikalische Heimat fand er bei Universal Music, die ihm nun das erste eigene Album möglich machten. Und nachdem die erste Singleauskopplung die Charts schon auf Platz 2 der Charts enterte, wird sich auch dieses gut verkaufen. Da leg ich mich mal fest.

Das einfach mit "Nevio" betitelte Werk enthält dabei zwölf Nummern. Angefangen mit dem zweisprachigen "Amore Per Sempre", gibt das Gesamtpaket eine nette Figur ab. Sprachlich ist er auf drei Gleisen unterwegs. Mal italienisch, was liegt bei einem Typen wie Nevio näher? Mal Englisch. Mal deutsch. Was sich nun am besten anhört, das ist Geschmackssache. Richtig gut ist aber das im Orchester-Gewand daherkommende "Grappolo Di Vita". Das hat stil, das macht Spaß. Und setzt sich ab. Auch das Duett "Vorbei" mit Volkan Baydar, manchen vielleicht noch von Orange Blue bekannt (die kommen auch bald wieder!), macht sich gut.

Neben "Bellissima" und "Dolphins Make Me Cry" ist der Rest aber eines: viel zu einheitlich, viel zu schnulzig und viel zu sehr Eros Ramazotti. Ausgenommen natürlich das Grönemeyer-Cover "Halt mich", über das ich mir ein Urteil einfach erspare, schlichtweg weil es nicht berauschend ausfallen würde. Zugute kommt dem jungen Herrn aber noch eines: Die Eigenständigkeit. Während sich nämlich die beiden DSDS-Gewinner Regner und Grosch mit fremden Texten und Kompositionen rumschlagen mussten, ist auf "Nevio" eben auch viel Nevio. Das ist bei einem Newcomer aus diesem Metier nicht gerade eine Selbstverständlichkeit.

Nett ist es. Im Gesamtpaket aber wohl einfach viel zu nett. Diese nötigen Lichtblick-Momente hat das Album aber allemal. Und würde ich in der Jury von DSDS sitzen, ich würde wohl sagen: Da ist noch sehr viel mehr Luft nach oben. Eines ist aber klar, das Album macht den Halbitaliener einen Tick sympathischer.

Anspieltipps:

Grappolo Di Vita

Vorbei

Dolphins Make Me Cry

Artistpage:

nevio.tv

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