Live in Offenbach

Die Songauswahl wurde gut getroffen, denn sowohl Stücke aus seinem ersten Album "Mr. Lonely" als auch einige aus seinem zweiten "Dreamcatcher" sind auf dieser DVD enthalten. Dazu kommen noch ab und zu Coverversionen wie von Kool & The Gang ("Fresh"), Ben E. King ("Stand By Me"), Louis Armstrong ("What A Wonderful World"), Bill Withers ("Ain't No Sunshine"), Otis Redding ("Sittin' On The Dock of the Bay"), The Temptations ("My Girl") und The Commodores ("Easy"), von denen der Zuschauer die meisten aus den Mottoshows von "DSDS" kennt. Dass Medlock singen kann, das habe ich nie bezweifelt, doch eine Bühnenshow hinlegen, dafür ist er entweder noch nicht bereit oder er kann es einfach nicht.

Dazu kommt schließlich noch, dass keine Lichteffekte eingesetzt wurden, um dem Ganzen noch das gewisse Etwas zu geben. Medlock stand meistens nur herum und präsentierte seine Songs, und wenn ihm danach war, dann tat er das, was er am liebsten und besten kann. Er schreite sein Publikum - seine Fans - mit den Worten "Arschgeigen" und "Drecksäcke" an, was mir mit der Zeit aus dem Hals hing, doch das Publikum wohl eher anmachte. Na ich weiß nicht...

Auf der Setliste durften Songs wie "You Can Get It", den er gleich zweimal hintereinander sang, "Mr. Lonely", "Unbelievable", "My Dream Survive" und "Now Or Never" nicht fehlen. "You Can Get It" gibt es auf der DVD als Swing Version, die sogar besser ist als die Album Version und bei dieser hätte es Medlock auch belassen sollen, als gleich zweimal hintereinander denselben Song zu singen.

Das Zusammenspiel mit seinen Musikern fand ich etwas seltsam. Es ist nicht wie etwa bei 2Raumwohnung, die mit ihren Musikern auf der Bühne gemeinsam aufgehen und sie während des Konzertes immer mit einbeziehen, sodass der Gig alles in allem perfekt ist, weil es sympathisch und authentisch herüberkommt. Bei Mark dagegen wirkt es wie gestellt. Während er versucht sich ein- oder zweimal mit einzubringen, fällt es ihm schwer oder er versucht es überhaupt nicht richtig. Seine Aufmerksamkeit gilt mehr den Fans als dem Trubel und Spaß mit den Musikern auf der Bühne. Ein Winken dort, ein Winken hier.

Die DVD ist für mich technisch gesehen eine Schnellproduktion und deshalb nicht optimal. Das merkt man am Bild und auch am Sound. An manchen Stellen hätte ich mir Untertitel gewünscht, da ich nicht alles verstanden habe auf Hessisch.

Das Menü ist animiert und stellt drei Magazine dar, auf denen im Hintergrund Videos abgespielt werden, und die Auswahlmöglichkeiten das Konzert, der Backstagereportage und ein Interview sind. Sobald man auf das Konzertmagazin klickt, erscheinen sämtliche Songs, die man sich entweder einzeln oder alle hintereinander ansehen kann. Das Interview ist sehr ehrlich und sentimental, eben typisch Mark Medlock, und falls einem eine Frage zu langweilig vorkommt, kann man mit der Fernbedienung zur nächsten schalten. Die Backstagereportage ist interessant, wie eine Reportage eben so ist, man sieht, wie es hinter den Kulissen vor einem Konzert abläuft. Kate & Ben tauchten schließlich plötzlich auch noch in diesem Bericht auf. Kann man sich ansehen, braucht man aber nicht unbedingt.

Fazit

Da ich Mark Medlock für eine Rampensau hielt, habe ich mir die Bühnenshow von ihm anders, eben spektakulärer und bunter, vorgestellt, doch sie war wirklich zum Einschlafen. Mark hat in diesem Punkt noch vieles zu lernen. Doch den Fans scheint es trotzdem zu gefallen.

Anspieltipps

Fresh

Wonderful World

Sittin' On The Dock of the Bay

Easy

You Can Get It

Artistpage

MarkMedlock.de

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