Deutschland sucht den Superstar, Staffel 1 (2002/2003)
Ausstrahlung: 24.11.2002 bis 08.03.2002
Jury: Dieter Bohlen, Thomas Bug, Shona Fraser, Thomas Stein
Sieger: Alexander Klaws
Man sieht sie immer noch vor sich – die Top 10 der ersten DSDS-Staffel, wie sie in trauter Einheit die Bohlen-Schnulze "We Have A Dream" vor sich hinträllert, begleitet vom Meister höchstselbst am weißen Flügel. "Pop Idol" war im Jahr zuvor in Großbritannien gestartet und sollte nun als "Deutschland sucht den Superstar" einen deutschen Aufguss erhalten. Zehn junge Kandidaten wurden gecastet, von denen man vier – Judith Lefeber, Juliette Schoppmann, Gracia Baur und Nektarios Bamiatzis – als außergewöhnlich talentiert bezeichnen könnte. Die Jury aus Dieter Bohlen, Thomas Stein, Shona Fraser und Thomas Bug wirkte weitgehend kompetent und unterhaltsam, der Produktionsstil der Sendung sorgte für einen glamourösen Popstar-Charme, ohne aber den Gesang aus den Augen zu verlieren.
Der Trash, der später zum Merkmal von DSDS wurde, war aber schon damals tief in der Sendung verankert – Daniel Küblböck, der nicht einen Ton treffen konnte und für seine Paradiesvogel-Qualitäten weitergewinkt wurde, kam in die Top 10 und schaffte es sogar ins Halbfinale. Obwohl die Sendung insgesamt durchaus beachtliches Talent herangekarrt hatte, brachte ihr Küblböcks Weiterkommen eine schlechte Reputation als Trashschmiede ein.
Der Ausstieg der Kandidatin Judith Lefeber brach der Staffel dann vollkommen das Genick: Nach nur zwei Mottoshows gab die damals 21-jährige Sängerin ihren freiwilligen Ausstieg aus persönlichen Gründen bekannt. Lefeber galt dank ihrer gefühlvollen Stimme und ihres außergewöhnlichen, dunklen Timbres als Topfavoritin auf den Gewinn der Staffel und hatte in den Mottoshows jeweils die mit Abstand höchsten Anruferzahlen erzielt; ihre Interpretationen von Whitney Houstons "One Moment In Time" und Céline Dions "Think Twice" gehören immer noch zu den klassischen DSDS-Highlights. Ihr freiwilliges Ausscheiden brachte die deutsche Sendung um eine würdige Siegerin, die mühelos den Vergleich mit internationalen Popstars bestanden hätte.
Das Staffelfinale hätte die Sendung dennoch zum würdigen Ende bringen können – Alexander Klaws und Juliette Schoppmann lieferten sich das Duell um die DSDS-Krone. Auf der einen Seite ein junger, nicht untalentierter Sänger, der aber eher wie ein Rohdiamant wirkte. Auf der anderen eine hochtalentierte Sängerin mit perfekter Intonation, Bühnenpräsenz und Ausstrahlung. Eigentlich hätte es nur eine Antwort auf die Frage nach dem Gewinner geben können – doch es kam anders, Klaws gewann und viele Fans der Sendung blieben enttäuscht zurück. Klaws war kein schlechter Gewinner – er war damals schon ein ordentlicher Sänger, hat seit DSDS Millionen Tonträger verkauft und sich inzwischen eine respektable Karriere als Musicalsänger aufgebaut. Nur hatte man nach all den Castings und vollmundigen Versprechungen eher auf einen Popstar von internationalem Format als auf Mittelmaß gehofft.
Bester Moment:
Die Auftritte von Judith Lefeber mit "One Moment In Time", Gracia Baur mit "Moonlight", Nektarios Bamiatzis mit "Kiss From A Rose"und Juliette Schoppmann mit "Big Spender".
Bizarrster Moment:
Daniel Küblböcks Zusammenbruch bei Gracia Baurs Ausscheiden, Daniel Küblböcks Gesangsversuche insgesamt.
Was aus dem Sieger wurde:
Alexander Klaws verkaufte insgesamt zwei Millionen Platten. Heute hat er sich eine Karriere als Musicalsänger aufgebaut. Zurzeit ist Klaws als "Tarzan" im gleichnamigen Musical in Hamburg auf der Bühne zu sehen.
Eva T. - myFanbase
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