Nebenveröffentlichungen 2010

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Bevor wir uns auf die beiden Königskategorien Songs und Alben des Jahres stürzen, werfen wir zunächst noch einen Blick zurück auf die stärksten Nebenveröffentlichungen des vergangenen Jahres. Welche Soundtracks stahlen dem dazugehörigen Film nahezu die Show? Welche EPs hätte man sich lieber in Albumlänge gewünscht? Welche Live-Alben brachten am meisten Konzertfeeling ins Wohnzimmer? Und welche Musik-DVDs und Compilations konnten auf voller Linie überzeugen?

Bester Soundtrack

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© 2010 Sony Pictures Releasing GmbH

Trent Reznor & Atticus Ross - The Social Network
Wenn man während einem so großartigen Film wie "The Social Network" permanent unruhig im Kinosessel hin- und herrutscht, bloß weil man derart begeistert ist von seinem Score, dass man am liebsten sofort nach Hause gehen, den Verantwortlichen googlen und den Soundtrack bestellen würde, sagt das immens viel aus. Und wenn man letztlich sitzen bleibt, weil einen die umwerfende Bildgewalt einer simplen Ruder-rennszene gepaart mit der Genialität einer Neuinterpretation von Edvard Griegs "In the Hall of the Mountain King" förmlich lähmt, sehnt man sich nur noch völlig verzweifelt nach einem "like"-Button auf der Armlehne. | Paulina Banaszek

David Carbonara - Mad Men, After Hours
Matthew Weiners rechter Hand in Sachen Musik gelingt mit seinem unverkennbaren Score zu "Mad Men" das, was zuvor auch schon Angelo Badalamenti bei "Twin Peaks" und Jeff Beal bei "Carnivàle" bzw. "Rome" in ähnlicher Manier bewerkstelligt haben: Obwohl sich Carbonaras vorwiegend dem Jazz zugehörigen Kompositionen in der Serie nur selten in den Vordergrund drängen, sind dem Zuschauer die einzelnen Motive und Themen zumindest unterbewusst so sehr vertraut, dass sie sich gleich beim ersten Durchlauf dieses Soundtracks entsprechend ein- und zuordnen lassen. Ein lässiges Hörvergnügen, egal ob mit oder ohne die dazugehörigen Bilder vor Augen. | Willi S.

Various Artists - Shutter Island OST
Es ist absolut ungewöhnlich für einen Blockbuster dieser Art komplett auf einen eigenen Score zu verzichten. So geschehen ist es bei Martin Scorseses Meisterwerk "Shutter Island". Stattdessen entstand eine Zusammenstellung moderner, aber verdammt düsterer klassischer Musik. Besonders die beiden ersten Stücke "Fog Tropes" und "Symphony No. 3: Passacaglia – Allegro Moderato" haben es in sich. Bereits ohne die Bildsprache des Films erreichen diese Stücke einen enormen Suspense-Faktor. | Christian Finck

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Various Artists - Verrückt nach Dir OST
Schon lange hat es keine Mainstream-Hollywoodromanze mehr gegeben, deren Soundtrack so viele tolle Nummern besaß wie "Verrückt nach Dir". Nicht nur spielt die britische Band The Boxer Rebellion eine wichtige Rolle in der Geschichte des Films, sie liefert auch einige der Songs für den Soundtrack, unter denen vor allem das fantastische "Spitting Fire" heraussticht. Ansonsten sind namhafte Größen wie Albert Hammond Jr. ("In Transit"), Cat Power ("Could We"), The Cure ("Just Like Heaven") und die Eels ("Prizefighter") mit von der Partie, sowie die Indiegeheimtipps Joe Purdy ("Miss Me") und Fanfarlo ("Harold T. Wilkins, Or How To Wait For A Very Long Time") – was will man mehr? | Maria Gruber

Various Artists - Die Twilight Saga: Eclipse - Bis(s) zum Abendrot OST
Über die Filme kann man wirklich streiten und persönlich bin ich kein großer Twilight-Fan, aber der Soundtrack zu dem Film "Eclipse" hat mir wirklich gut gefallen. Zuallererst war es schön, ein neues Lied von Florence + The Machine zu hören, aber auch neue Bands habe ich entdeckt: "Chop And Change" von The Black Keys, zum Beispiel, war eine Zeitlang auf Dauerschleife bei mir zu hören. | Ameli H.

Beste Compilation

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Norah Jones - …Featuring
Wie der Name bereits vermuten lässt, sind auf "…Featuring" alle Duette und sonstigen Stücke versammelt, bei denen Norah Jones ihr Händchen im Spiel hatte. Die Zusammenstellung zeigt das interessante Bild einer vielseitigen Sängerin, die sich an der Seite von Outkast genauso wohl fühlt wie an der der Foo Fighters. | Stephanie Stummer

20 Years of City Slang Compilation (by TonSpion)
Das 20jährige Jubiläum des Berliner Labels City Slang brachte seinen Fans gleich drei hervorragende Sampler ein. Einer wurde vom Label selbst zusammengestellt und im November gratis bei Amazon zum Download angeboten, ein anderer, ebenfalls 10 Tracks umfassender Sampler war der November-Ausgabe des Musikexpress beigelegt und die dritte und wohl beste Compilation steuerte TonSpion bei. Letztere umfasst 16 Songs, darunter Hits wie Caribous "Odessa", Port O'Briens "I Woke Up Today", Dear Readers "Dearheart" und Calexicos "Two Silver Trees", die allesamt den unfehlbaren Geschmack sowie die hohe Qualität und Bandbreite des Labels widerspiegeln. Und das für umme. Wer hat noch nicht, wer will nochmal? | Paulina Banaszek

Various Artists - Folk Music for What Lies Ahead
Nach "Folk Music for the End of the World" ist dies schon die zweite Compilation des kleinen aber feinen kanadischen Indie-Labels Yer Bird Records. 18 vergleichsweise unbekannte Künstler haben hier zuvor unveröffentlichte Songs beigesteuert, die aufgrund der einheitlichen Stilrichtung ganz wunderbar mit- und untereinander harmonieren. Dass ein Teil des Verkaufserlöses der Music 4 Hunger Foundation zugutekommt, sei an dieser Stelle ebenfalls lobend erwähnt. | Willi S.

Foto: Copyright: Columbia Records
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Bruce Springsteen - The Promise
"The Promise" ist eine Zusammenstellung der besten und wichtigsten Outtakes der damaligen Sessions zum Meisterwerk "Darkness on the Edge of Town". Damals wurden zahlreiche tolle Stücke den Fans vorenthalten. Diese Schaffensphase gehört definitiv zu den besten Springsteens. Wer sein Weihnachtsgeld fleißig investieren will, kauft sich am besten direkt die Deluxe-Version von "The Promise" mit zusätzlichen Videoinhalten und Skizzen. Springsteen ist nicht nur der Boss der Rockmusik, sondern auch der Resteverwertung! | Christian Finck


Various Artists - Oh Happy Day: All-Star Music Celebration
Musikgrößen wie Joss Stone, Jon Bon Jovi, Al Green oder Angelique Kidjo tun sich zusammen um jeweils in Duetts alte Spirituals oder Lieder von Herren wie Clapton, Wonder oder Marley zu singen und liefern damit Songs zwischen Gospel, Soul und Blues ab, die ein wahres Fest für die Ohren sind. Von den Füßen und Händen ganz zu schweigen… | Micha S.

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