Alben des Jahres

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Album des Jahres (Fortsetzung)

Maria Gruber meint:

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#1 Fleet Foxes - Helplessness Blues
Wie schön kann Musik sein? So schön, dass man bei jedem Takt und bei jeder Liedzeile Gänsehaut bekommt. Wer sich nach dem sagenhaften Debütalbum der Fleet Foxes fragte, was da eigentlich noch kommen soll, der wurde mit "Helplessness Blues" eines Besseren belehrt: Das Sextett rund um Songwriter-Mastermind Robin Pecknold schuf mit diesem Album ein Meisterwerk, das mal mit bestechender Einfachheit, mal mit wuchtiger Epik die schönsten Klangwelten zu eröffnen vermag. Jeder einzelne Song ist wie Balsam für die Seele.

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#2 Bon Iver - Bon Iver, Bon Iver
Es ist prinzipiell eine ähnliche Geschichte wie mit den Fleet Foxes: Auch Bon Iver brachte 2008 ein meisterhaftes Debütalbum auf den Markt, an dessen Nachfolger man irgendwann surreale Erwartungen stellte. Doch Justin Vernon ist wie ein unversiegbarer Quell an Kreativität, eine Büchse der Pandora voller musikalischer Überraschungen. Die Songs seines Zweitalbums erscheinen noch vielschichtiger und tiefsinniger als auf "For Emma, Forever Ago", sie sind komplex und poetisch. Ein absolut herausragendes Follow-Up-Album, das den Erfolg von Bon Iver nicht zuletzt dank der hochverdienten Nominierung bei den Grammys endgültig zementieren wird. | zur Hörprobe in der Videogalerie

#3 Noel Gallagher's High Flying Birds - Noel Gallagher's High Flying Birds
Natürlich mussten die verfeindeten Gallagher-Brüder im gleichen Jahr ihre neuen Projekte starten, wie könnte es auch anders sein. Doch bei der Gegenüberstellung Beady Eye vs. High Flying Birds zieht Liam Gallagher definitiv den Kürzeren. Noel war nun einmal der prinzipielle Songschreiber bei Oasis und dies spiegelt sich ganz klar in diesem Album wider: Mit seinen teils melancholischen, dann aber wieder unglaublich energischen Liedern erinnert es tatsächlich an die Anfänge von Oasis, an diese herrliche Aufbruchstimmung, die etwa Klassiker wie "Live Forever" und "Cigarettes and Alcohol" zu evozieren vermochten. Für alle Oasis-Fans ist Noels neues Album daher wie ein Trostpflaster mit zehn großartigen Songs. | zur Hörprobe in der Videogalerie

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#4 Feist - Metals
Gut Ding will Weile haben: Feists phänomenale Platte "The Reminder" liegt bereits vier Jahre zurück und man begann sich schon langsam zu fragen, ob die Kanadierin ihr neues Album denn überhaupt mal fertigstellen würde. Sobald man "Metals" in den CD-Player legt, wird einem jedoch sofort klar, dass sich das Warten gelohnt hat. Feist selbst sagt über "Metals", dass es nun viel mehr Chaos und Bewegung in ihrer Musik gebe, was in der Tat dazu führt, dass ihr neues Album stellenweise kraftvoller und furioser daherkommt als gewohnt (siehe: "A Commotion"). Doch Feists Chaos ist wunderschönes Chaos.

#5 Adele – 21
Diese Stimme. Diese Wahn-sinns-stimme. Mit "21" gelang Adele ein Album, dass endlich einmal frischen Wind in das bis dato etwas eingefahrene Genre des Soulpop/R&B bringt und das mit einer extrem hohen Dichte an Erfolgssongs aufwarten kann. Wer bei Liedern wie "Set Fire to the Rain", "Someone Like You" oder dem unglaublichen Ohrwurm "Rolling in the Deep" keine emotionale Reaktion zeigt, mit dem stimmt was nicht. England hat mit Adele seine neue Queen of Soul.


Ameli H. meint:

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#1 Florence + the Machine – Ceremonials
Dass Florence Welch unglaubliches Talent hat, mit ihrer Stimme, einer Harfe, einem Schlagzeug und was ihr sonst auch immer einfällt, total pompös-überladene und dabei wunderbar hinreißende Musik zu schreiben, die einfach jeden vom Hocker haut, ist nach "Ceremonials" bewiesen. Wer von "Lungs" nicht begeistert war (gibt es überhaupt jemanden?), der wird von "Ceremonials" umgestimmt worden sein.

#2 Foo Fighters - Wasting Light
Ewig habe ich auf dieses Album gewartet und riesig war die Vorfreude. So groß, dass man mich eines Morgens um 8 Uhr mit einem überdimensionalen Poster unter den Arm geklemmt durch Mailands Innenstadt stiefeln sehen konnte, einfach nur um einer der besten Bands den gebührenden Respekt zu zollen. Hut ab, nach wer weiß wie vielen Jahren im Geschäft machen sie immer noch großartige Musik und nehmen sich trotzdem nicht zu ernst. (An dieser Stelle rate ich dem werten Leser sich "Hot Buns" bei Youtube anzuschauen).

#3 Rise Against - Endgame
Nach dem Erscheinen des letzten Albums, Appeal to Reason, waren viele Fans sehr enttäuscht, weil sich Rise Against langsam aber stetig von ihrem Ursprungssound weg entwickelten, und dementsprechend wurden die "Sell-Out"-Rufe immer lauter. Die dürfte "Endgame" nicht verstimmen lassen, aber trotzdem viele Fans milde stimmen. Rise Against geben ihrem neuem Album deutlich mehr Dampf als dem Vorgänger und zeigen, dass sie noch nichts von ihrem Talent verloren haben.

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#4 The Strokes - Angles
Julian, Nick, Fab, Niko and Albert. Meine Sorgenkinder. Nach dem dritten Album ließ das vierte lange auf sich warten, da erst der eine, dann der andere, dann noch ein weiterer und dann wieder der eine Soloprojekte verfolgte. Die Strokes schienen (fast) unrettbar zerstritten. Drogenprobleme, eine neue Familie und viel zu großes Ego schienen einem vierten Album im Weg zu stehen. Die fünf schafften es dann aber doch sich wieder zusammenzuraufen und "Angles" aufzunehmen. Nicht das beste Strokes-Album, aber immer noch Strokes.

#5 The Kills – Blood Pressures
Auch wenn der Titel vielmehr an eine "Dr. House"- oder "Grey's Anatomy"-Folge denken lässt, ist "Blood Pressures" ein Werk der Amerikanerin Alison Mosshart und des Briten Jamie Hince. The Kills kennen wir aus ihren besten Zeiten mit "Mignight Boom". Vergrößern können sie den Erfolg mit diesem Album nicht, aber definitiv daran anknüpfen. "Blood Pressures" hat ein paar zu viele Lückenfüller, aber der Rest ist genauso gut/dreckig/rockig wie eh und je.


Mark Jürgens meint:

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#1 Jason Isbell and the 400 Unit - Here We Rest
Jason Isbell ist und bleibt für mich der Mann, wenn es um Country-/Southern-Rock geht. Bereits während seiner Zeit mit den Drive-By Truckers hat der aus Greenhill, Alabama stammende Isbell bewiesen, dass er eine Nase dafür hat, gute Songs zu schreiben. Dass er sich darin oftmals mit der düsteren und unschönen Seite des Lebens befasst, liegt in der Natur der Musik, die er schreibt und wahrscheinlich auch an der Region der USA, in der er aufwuchs, ist der Süden doch der ärmste Teil der USA. Und so ist auch Isbells drittes Solowerk eine Sammlung an Songs über die Schattenseiten des Lebens, die einem auch in Europa bekannt vorkommen dürften. Untermalt werden diese Geschichten von oftmals ruhigen und düsteren, aber stets passenden und wunderschönen Country-Rock-Arrangements.

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#2 Mariachi El Bronx – Mariachi El Bronx (II)
Eine Punkband aus den USA nimmt ein Mariachi-Album auf. Was sich zunächst wie ein schlechter Scherz anhört, entpuppte sich bereits auf dem Debütalbum von Mariachi El Bronx als durchaus gelungene Sache. Und auch der diesjährige Nachfolger zeigt wieder einmal eindrucksvoll, dass es sich bei The Bronx um begnadete Musiker handelt. Einziger Kritikpunkt dürfte einmal mehr die Tatasche sein, dass das Album auf Englisch und nicht Spanisch ist, was ein wenig das Mexiko/Mariachi-Feeling kaputt macht. Nichtsdestotrotz ein grandioses Album.

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#3 The Horrible Crowes – Elsie
Das Brian Fallon einer der besten Musiker seiner Generation ist hat der Mann aus New Jersey in den letzten Jahren mit seinen Mitstreitern bei The Gaslight Anthem ausgiebig unter Beweis gestellt. Dass er neben dem hymnischen, Springsteen-Punk auch anders kann, zeigt er auf dem Debütalbum seines Projektes The Horrible Crowes eindrucksvoll. Mit Hilfe von Kumpel und Gitarrentechniker Ian Perkins hat Fallon eine Sammlung an Songs aufgenommen, die allesamt seine Handschrift tragen, aber im Gegensatz zum Gaslight-Material, weitaus düsterer und weniger Rock sind. Songs wie das grandiose "Go Tell Everybody" leben von Fallons inbrünstigem Gesang, der durch Musik irgendwo zwischen Tom Waits, Bruce Springsteen und Nick Cave unterlegt wird. Im Vergleich zu den Gaslight Anthem-Alben wirkt Fallons Stimme dunkler, rauer und um einiges besser. Im Endeffekt ein wunderschönes, düsteres Stück Musik, das man eigentlich jedem empfehlen kann.

#4 Mighty Mighty Bosstones – The Magic of Youth
Wer hätte das erwartet? Auf ihre alten Tage legen die Mighty Mighty Bosstones um Dicky Barrett eines ihrer besten Werke vor. The Magic of Youth enthält 11 Ska-Core-Granaten, die die jüngere Konkurrenz nach wie vor alt aussehen lassen. Das hier und da dann auch mal das Tempo heraus genommen wird und ein wenig die Big Band ausgepackt wird, macht überhaupt nichts und gibt dem Album einen ganz besonderen Charme.

#5 Thrice – Major/Minor
Mit ihrem (vorerst) letzten Album "Major/Minor" untermauern Thrice einmal mehr ihre Ausnahmestellung im Post-Hardcore. Elf grandiose Songs die alle Facetten des Könnens der vier Musiker um Dustin Kensrue gekonnt in Szene setzen. Sei es bei Rockern wie der Single "Promises" oder dem hymnischen, epischen Abschluss "Disarmed", Thrice zeigen, dass sie mit einfachsten Mitteln wunderschöne, ergreifende Songs schreiben können, die einen lange Zeit beschäftigen werden. Dazu kommt, dass Sänger Dustin Kensrue auch ein begnadeter Lyriker ist und seine Texte somit auch einiges zur Genialität der Songs beitragen. | zur Hörprobe in der Videogalerie

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