Das Konzertjahr 2009
Bestes Festival
Poolbar-Festival (Altes Hallenbad, Feldkirch, 3.7.-16.8.)
Das Poolbar-Festival findet jeden Sommer für ca. sechs Wochen in Feldkirch im "Alten Hallenbad" statt – in dieser etwas anderen Location trafen 2009 u.a. Calexico, Portugal. The Man, Art Brut und …Trail of Dead aufeinander. | Stephanie Stummer
Burning Eagle Festival (Franz K, Reutlingen, 18.4.)
Kleine, aber feine Newcomer-Bands spielen in entspannter, lauschiger Atmosphäre vor kleinem, aber feinem Publikum. Highlights: Die Engländerin Liz Green, deren unfassbare Stimme live klingt wie von einer 30er Jahre Schallplatte abgespielt, lief erst barfuß und a cappella singend durch das Publikum bevor sie sich schließlich im Zusammenspiel mit ihrer famosen Band endgültig in jedes einzelne Hörerherz groovte. Und die ungeheuer intensive Performance der Sons of Noel and Adrian, einer der spannendsten amtierenden Folk-Bands überhaupt, war sogar eine solche Wucht, dass es Standing Ovations gab. | Paulina Banaszek
Blue Bird Festival (Porgy & Bess, Wien, 19.-21.11.)
Zum fünften Mal fand im November 2009 im Herzen von Wien ein Singer/Songwriter-Festival der Extraklasse statt: Drei Abende mit insgesamt 14 Künstlern, darunter (mal mehr, mal weniger) namhafte Größen wie William Fitzsimmons, Woven Hand, Gemma Hayes, Clara Luzia, Emily Jane White, Laura Gibson und Laura Jansen. Musikherz, was willst du mehr!? | Willi S.
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Bis dato überzeugte Festival-Jungfrau. | Aljana Pellny
Größte Live-Enttäuschung
Portugal. The Man (Rockhouse, Salzburg, 18.11.)
Zu hohe Erwartungen treffen auf eine müde, ausgebrannt wirkende Band – kein kompletter Reinfall, aber Salzburg wurde kein zweites Poolbar-Festival. | Stephanie Stummer
Jason Mraz (Maimarktclub, Mannheim, 13.3.)
Der Mann hat einfach so viel Live-Potential, dass selbst ein "nur" gutes Konzert eine herbe Enttäuschung ist. In diesem Fall haperte es hauptsächlich an der mangelnden Atmosphäre (der Maimarktclub versprüht den Charme einer ungenutzten Lagerhalle) sowie an der abermals überbesetzten Band und reichlich vorhersehbaren Setlist. Kleine Entschädigung: "Song for a Friend" als letzte Zugabe und eines der legendären Mraz-Polaroid-Fotos in meinen Händen. | Paulina Banaszek
Boy Omega (Szene, Wien, 14.10.)
Was letztlich der Grund dafür war, dass beim Konzert von Boy Omega der Funke einfach nicht überspringen wollte, ist schwer zu sagen. Womöglich war die mangelhafte Qualität der neuen Songs ausschlaggebend dafür. Vielleicht lag es aber auch einfach nur daran, dass unmittelbar danach John Vanderslice eindrucksvoll unter Beweis stellte, wie ein wirklich gutes Konzert auszusehen hat. | Willi S.
Filter (Huxleys Neue Welt, Berlin, 24.4.)
Filter waren Ende der 90er Jahre mal richtig angesagt mit ihrem Alternative-Rock und wirklich starken Songs wie "Take A Picture" oder später "Where Do We Go From Here". Doch im Jahr 2009 ist das wirklich völlig vergessen. Die Band spielt lustlos ihr anstrengendes Set runter, hat technische Schwierigkeiten und zu allem Überfluss mit Richard Patrick einen unverschämt arroganten Frontmann. | Christian Finck
Ramona Falls (Gleis 22, Münster, 27.9.)
Endlich mal eine Kategorie, deren Besetzung mir kein allzu großes Kopfzerbrechen bereitet hat. Leider – wie man an dieser Stelle sagen muss. Die traurige, die wirklich traurige, Wahrheit ist nämlich: Brent Knopf hat mich schlichtweg kalt gelassen. Das wäre – vor allem angesichts seines formidablen (!) "Intuit" – bereits schlimm genug. Für seine Performance allerdings zog er es augenscheinlich nicht in Erwägung, den Kaugummi aus seinem Mund zu entfernen; bearbeitete jenen auch noch fortwährend und ungeniert. Zudem blinzelte er immerzu dermaßen angestrengt und beinahe verräterisch gegen das Scheinwerferlicht an, dass ich mich wirklich fragen muss, ob er nicht nur völlig neben sich, sondern möglicherweise auch unter dem Einfluss fragwürdiger Substanzen stand. Sicher, meine Erwartungen an diesen Abend waren ungesund hoch und ich selbst einem Herzkasper relativ nah vor unbändiger Vorfreude. Aber mein Herz vorsorglich einfach überhaupt nicht zu berühren, das kann auch keine Lösung sein. | Aljana Pellny
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