Songs des Jahres

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Song des Jahres

Stephanie Stummer meint:

#1 The Decemberists – The Rake’s Song

Die ansonsten so anschmiegsame Gruppe um Colin Meloy zeigte sich auf ihrem diesjährigen Album "The Hazards of Love" von ihrer härteren, prog-verliebten Seite – der "Rake's Song" ist in dieser Hinsicht eindeutig das erstaunlichste Stück des ganzen Albums: Richtig "straight" und roh präsentiert er sich und schafft es, beim Hörer für einen gehörigen Adrenalin-Stoß zu sorgen.... mehr

#2 The Twilight Sad – Reflection of the Television

Als Opener von "Forget The Night Ahead" wirkt "Reflection of the Television" eher wie ein langes, schleppendes Intro: Das eindringliche Schlagzeug, der brummende Bass und der betörende Gesang schaffen eine Atmosphäre, die man so schnell nicht wieder vergisst.... mehr

#3 Florence and the Machine – Rabbit Heart (Raise It Up)

Als Königin des hymnischen Refrains stellte sich dieses Jahr die Newcomerin Florence Welch vor. Von all diesen hymnischen Refrains hat "Rabbit Heart (Raise It Up)" den besten weil mitreißendsten ergattert: Der ganze Song klingt wie ein einziger, emotionaler Aufschrei, der sich gegen Ende hin sogar noch einmal steigert.... mehr

#4 Grizzly Bear – Cheerleader

"Cheerleader" ist einer dieser Songs, bei denen man, nachdem sie sich einem erst mal erschlossen haben, das Gefühl hat, sie schon ewig zu kennen – und bei denen man plötzlich eine gewisse Euphorie verspürt, sobald man die Anfangstöne vernimmt. Die flirrende, psychedelische Stimmung trägt ihr Übriges dazu bei, um "Cheerleader" zu einem Vorzeige-Grizzly-Bear-Stück zu machen.... mehr

#5 The Sons – Safe

Eine ziemlich einfaches, aber höchst wirkungsvolles Stückchen britischer Gitarrenpop – mit einem Refrain, an dem man sich einfach nicht satt hören kann und dem der Song auch diese Nennung hier zu verdanken hat: Immerhin schaffte er es, dass dieser einzige Song ungefähr zwei Wochen lang auf "Repeat" in meinem Autoradio lief.


Paulina Banaszek meint:

#1 Bon Iver - Blood Bank

Eine Paradebeispiel dafür, dass die bezauberndsten Love-Songs auch gänzlich ohne Kitsch auskommen. Das Herz geht auf, die Augen glänzen und man kann einfach nicht aufhören zu lächeln.

#2 Yeasayer – Ambling Alp

Wer waren nochmal Animal Collective? Erst "2080", dann "Tightrope" und nun sowas unglaublich Unwiderstehliches! Wer da nicht leidenschaftlich mitsingt und -zappelt, ist wohl auch immun gegen Glückshormone.

#3 Patrick Watson and the Wooden Arms - Wooden Arms

Unbeschreiblich betörendes Stück Musik, dass sich erst zaghaft annähert und schließlich mit hinreißendem Harmoniegesang und exotischer Instrumentierung wohlig die Gehörgänge umschmeichelt. Das geht ans Herz und unter die Haut.... mehr

#4 The Felice Brothers - Run Chicken Run

Akkordeon + Fiedel + Bläser + E-Gitarre = höchst ansteckende Vogelgrippe!

#5 Razorlight - Wire to Wire

Einer dieser Songs, bei denen man lange felsenfest davon überzeugt ist, es müsse sich um eine Cover-Version handeln, bis man verdutzt feststellen muss, dass doch tatsächlich Johnny Borrell dahinter steckt. Herrliche Hommage an die guten alten 70er!... mehr


Willi S. meint:

#1 Grizzly Bear – While You Wait For The Others

Die musikalische Perfektion, welche die vier Meister des Harmoniegesangs bei diesem Überhit an den Tag legen, verdient Hochachtung. Von den allerersten Tönen bis hin zu den epischen letzten 90 Sekunden stimmt hier einfach alles. Anhören und ehrfürchtig niederknien!... mehr

#2 Animal Collective – My Girls

Aus einer Ode an die Bescheidenheit wurde 2009 die Hymne einer ganzen Generation. Zumindest beinahe. "My Girls" wird völlig zu Recht als Highlight des vergangenen Musikjahres in die Geschichte eingehen und als Maßstab für das neue Jahrzehnt herhalten müssen.

#3 Dan Deacon - Snookered

Manchmal wird man von einem Lied aus einem Genre, das einem bis dato eher fremd war, hoffnungslos überwältigt. Dieses Kunststück hat in meinem Fall der Electronic-Nerd Dan Deacon mit seinem achtminütigen Parforceritt "Snookered" vollbracht.

#4 Woods - Born to Lose

Für all jene Regentage, an denen man sich eigentlich nur mehr unter der wohlig warmen Bettdecke verkriechen und in Selbstmitleid suhlen möchte, empfiehlt sich dieser Song in Dauerschleife.

#5 St. Vincent – Black Rainbow

Übercreepy! Genauso düster, wie sich die Vorstellung von einem schwarzen Regenbogen gestaltet, rumpelt und scheppert es am Ende dieses Bravourstücks von Annie Clark. Und das, wo der Song doch beinahe unscheinbar beginnt. Aber stille Wasser sind bekanntlich tief.


Christian Finck meint:

#1 Girls Aloud - Untouchable

Die dritte Single aus dem Nummer 1-Album "Out Of Control" ist ein ungewöhnlich langer Dancetrack, der für mich der Song des Jahres ist. "Untouchable" ist ein perfektes Popstück mit spannendem Aufbau, interessanten Strophen und fantastischem Refrain, der alle anderen Tracks 2009 in den Schatten stellt. Komisch, dass es tatsächlich die erste Nummer der Girlgroup ist, die es nach 21 Top 10-Hits nicht in die höchste Region der britischen Charts schaffte.... mehr

#2 U2 - I'll Go Crazy If I Don't Go Crazy Tonight

Feel-Good-Rock der besten Sorte haben U2 geschickt auf ihrem neuen Album versteckt. Doch eine Nummer wie "I'll Go Crazy If I Don't Go Crazy Tonight" findet immer ihren Weg und wurde sogar als Single veröffentlicht. Das Stück enthält alle liebgewonnenen U2 Facetten von Bonos schmierigem Gesang, bis zum drückenden Bass, der Refrainmelancholie oder den berühmten Solos The Edge. Das Stück wurde zweimal für die kommenden Grammys nominiert.... mehr

#3 Bruce Springsteeen - The Wrestler

"The Wrestler" ist Springsteens mit dem Golden Globe geehrter Beitrag zum Soundtrack für den gleichnamigen Film mit Mickey Rourke. Die Akustikballade ist ein eindringliches und emotionales Stück mit tiefsinnigem Text. Der Boss hat mit dieser Gänsehautballade eines der besten Stücke des Jahrzehnts geschrieben und vermutlich auch eines der besten Stücke seiner langen und erfolgreichen Karriere.... mehr

#4 La Roux - I'm Not Your Toy

Eine Herzschmerzhymne verpackt in markante Elektrotunes, gesungen von der famosen, dünnen Stimme der aufregenden Elly Jackson. An dieser Stelle könnte man auch "In for the Kill", "Quicksand" oder "Bulletproof" nennen, doch "I'm Not Your Toy" treibt das La Roux-Konzept erst auf die Spitze. Die kühlen Sounds mit ihren warmen Texten finden hoffentlich schon 2010 ihre Fortsetzung!... mehr

#5 Cheryl Cole - Fight For This Love

Das Solodebüt von Everybody's Darling Cheryl Cole ist die Sensation des Jahres auf der Insel. Aus dem Stand schoss ihre erste Single auf Platz 1 und wurde zur "fastest-selling single of the year". Der eingängige Track bewegt sich zwischen R'n'B und Elektropop und ist für eine Mainstreamsingle außerordentlich gut geschrieben. Der Chorus des Stücks macht süchtig und beißt sich im Gehirn fest. Chapeau, damit war nicht zu rechnen.


Micha S. meint:

#1 James Morrison & Nelly Furtado – Broken Strings

James hätte die Collabo-Süchtige Nelly zwar nicht nötig gehabt, doch harmonieren die zwei dermaßen gut miteinander, dass es ein Verbrechen gewesen wäre, sie nicht den Song des Jahres aufnehmen zu lassen.

#2 Beyoncé – Sweet Dreams

Unverständlich, dass solch ein Song erst als sechste Single ausgekoppelt wird. Lebt vor allem von der unverkennbar an Jacko erinnernden knorrigen Bassline, doch sollte Beyoncés elegant gleitender Gesang nicht verkannt werden.

#3 Emiliana Torrini - Jungle Drum

So wie ich solch eine catchy Nummer von der Isländerin nicht habe kommen sehen, hat sie wohl ihren Erfolg nicht erwartet. Doch da bei der Nummer kein Fuß still stehen bleibt, wurde gekauft und geladen, und zwar völlig zu Recht.

#4 Gossip – Heavy Cross

Mannomann, welch ein Organ und wie sie bei "I checked you…" abgeht. Da ist man gespannt, was man von Beth Ditto und Band noch hören wird. Ein One-Hit-Wonder dürfen sie einfach nicht bleiben.

#5 Danyew – Close Your Eyes

Sogar in Amiland völlig unbekannt, was dieser Song von seiner Debüt-EP unbedingt ändern sollte. Wann entdecken ihn die Musikkoordinatoren von Serien oder Filmen?


Aljana Pellny meint:

#1 Dan Mangan – Basket

Was ganz selten passiert: dass ich bei einem Song jedes einzelne Mal weinen muss. Berichtet als Momentaufnahme von einem alten Mann, dem in den letzten Jahres seines Leben durch die Hände zu rinnen droht, was in all den Jahren zuvor definierte, was und wer er ist.

#2 Mumford & Sons – Little Lion Man

Im Refrain ein dermaßen großes Ohrwurm-Potenzial, dass der Song beinahe Gefahr laufen könnte, als trauriges One-Hit-Wonder zu enden. Aber abgesehen davon, dass dieser Stempel dem Song nicht gerecht werden würde, werden die Verantwortlichen sicher auch dafür Sorge tragen, dass dieses Worst-Case-Szenario niemals eintreten wird.

#3 Snow Patrol – Just Say Yes

Eine Liebeserklärung an die Liebe - genauso wie die Liebe selbst: fordernd, mitreißend, gewaltig. Getrieben von einer Dringlichkeit, die nur von Verliebten gekannt wird und jenen, die es werden wollen.

#4 Phoenix - Lisztomania

Stellvertretend für das insgesamt sehr gute "Wolfgang Amadeus Phoenix". Für vielleicht kein anderes Lied in 2009 habe ich so schnell immer wieder alles fallen und liegen lassen, um das Autoradio lauter zu drehen und mitzusingen - leider völlig schief. Wahnsinnig eingängig, eine perfekte Single.

#5 Passion Pit - Eyes As Candles

Auch hier spricht der Song eigentlich mehr für das gesamte Album, das - wie der Song selbst - irgendwo erwähnt werden möchte. Wie vermutlich einhundert weitere, die mir partout nicht rechtzeitig in den Sinn kommen möchten, sondern erst dann, wenn dieser Rückblick steht. Auf den Text zu achten lohnt sich, nicht so oberflächlich wie es bei derart tanzbarer Musik leider oft der Fall ist.... mehr


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