Majandra Delfino

Majandra Delfino - Café de la Danse

Am 14. September bestritt Majandra Delfino ihr bislang einziges Europakonzert im "Café de la danse" in Paris. Dort gab sie alle Songs ihrer Platte "The Sicks", sowie zwei Coversongs zum Besten. Des weiteren stellte sie drei neue Songs vor...

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Das Café de la danse liegt in der Nähe des Place de la Bastille in einem Hinterhof. Als ich gegen 18.30h dort ankam, standen bereits zwei lange Schlagen von Fans bis auf die angrenzenden Straßen hinaus. Hauptsächlich weibliche Teenager in Begleitung ihrer Mütter.

Obwohl das Konzert um 19.30h beginnen sollte, verschob sich der Einlass auf 19.45h. Im Café befindet sich eine kleine Bühne, davor sind etwa 12 Reihen mit Sitzplätzen, nach oben hin ansteigend (wie im Kino), angebracht. Da der Raum nicht genügend Sitzplätze für alle Konzertbesucher hatte, wurden noch mehrere Holzbänke vor der Bühne aufgebaut. Der Rest der Zuschauer musste sich auf den Fußboden oder die Treppenstufen setzen.

Nach weiterer Wartezeit fingen die Fans im Saal an zu klatschen, um Majandra endlich auf die Bühne zu holen. Der gesamte Raum war dunkel, doch man konnte an den Umrissen erkennen, dass sich schließlich doch etwas auf der Bühne tat. Zuerst kamen Majandras Orchester und ihr Manager (der den Computer bediente). Nach einiger Zeit ging auf der linken Seite ein blendender Scheinwerfer an. Man sah einen Stuhl und die Silhouette einer Person - Majandra begann ihren ersten Song mit "Ski-Ming".

Nach der ersten Strophe wurde das Licht reguliert, und man sah, Majandra in einem lila- farbenen Kleid mit dazu passenden, lilafarbenen Haaren, die unter einem Hut hervorkamen! Doch noch während des ersten Songs folgte die erste Überraschung: sie nahm ihren Hut und damit auch eine lilafarbene Perücke ab. Ihre Haare sind immer noch braun! Zu "Siren" legte sie einen kleinen Strip für uns hin. Unter ihrem lilafarbenen Kleid kam ein ockerfarbenes zum Vorschein...

Im weiteren Verlauf des Abends, stellte sie drei neue, bisher unveröffentlichte Songs vor: "Voodoo", "Pop Crack" und "Heaven Scent". Wenn das Orchester sie nicht begleitete, griff Majandra auch selbst zur Gitarre.

Insgesamt hatte die Bühnendeko und Lichtsetzug einen recht melancholischen Eindruck auf mich. Der Stuhl mit Majandras Initalien bzw. ihrem Logo als Rückenlehne verarbeitet, wurde extra für die Paris-Show angefertigt. Mit dem Licht wurde sehr gespart; allerdings ging der Raum in einem Blitzlichtgewitter unter (obwohl Fotografieren an diesem Abend verboten war).

Majandra schien sich noch nicht zu sehr an ihre Musikkarriere gewöhnt zu haben. Nach dem alle Fans sie mit "Majandra"-Rufen (man stelle sich einen französischen Akzent vor) begrüßt hatten, korrigierte sie erstmal mit "Hello, I am " . Später entschied sie sich aber doch dafür, dass ihr die französische Aussprache ihres Namens viel besser gefalle. Ich war sehr erstaunt, dass ich an diesem Abend an ihr keine Ähnlichkeit mit ihrem Roswell-Charakter "Maria" fand. Was sie natürlich zu einer guten Schauspielerin macht. Weiterhin fand ich sehr sympathisch, dass sie oft überrascht schien, so viele Fans zu haben. Auf der anderen Seite wirkte sie auch skeptisch, inwiefern diese Fans auch wegen ihrer Musik gekommen waren. Zwischen ein paar wenigen Lachern, war sie sehr konzentriert. Sehr bemerkenswert fand ich auch den Moment, in dem sie "Tatu" sang: Vor ihr wedelten Fans mit Plakaten und irgendwer rief "I love you". Doch Majandra war sich viel zu sehr der Bedeutung ihrer Worte bewußt, als dass sie ihre ernste Mimik änderte.

Neben dem kleinen Spass über den Afro ihres Managers (Sie darf darüber nicht reden, deswegen sang sie kurzerhand einen Song darüber und reichte ihm eine Bürste...) war es dann aber doch insgesamt ein eher trauriger Abend. Majandra redete nur wenig, aber dass was sie preisgab, schien sehr persönlich. "Oil+Water" erzählte sie, handelt von "Boys that aren't nice". Dass man vorsichtig sein muss, an wen man sein Herz hängt, und dass wir ihr glauben können, "because I can tell you. It happened to me!".

Ein weiterer trauriger Song, den sie für diesen Abend ausgesucht hatte, war Tori Amos's "Northern Lad". Sie beruhigte uns mit den Worten, da sie ihn nicht geschrieben habe, sei sie auch nicht traurig gewesen. Allerdings folgte prompt die unterschwellige Bemerkung "this time"... Auch ihren neuen Song "Pop Crack" als "happy Song" anzukündigen, war reinster Sarkasmus. Doch, wie Majandra selbst sagte, sollen wir sie nicht Bemitleiden. Schließlich würde es ihre Songs nicht geben, wenn sie nicht traurig gewesen sei. Und das wäre wirklich Schade!

Nach dem Konzert gab Majandra, für die tapfer wartenden Fans (ca. 2h später) noch Autogramme. Auch hier saß sie wieder im Dunkeln... Wie seltsam es auch sein muss, Fans zu begegnen, die sich zuerst fast gegenseitig umbringen, um zu ihr zu gelangen, und dann schließlich kein einziges Wort hervorbringen.

Auf alle Fälle war es ein schön trauriger Abend, der Gänsehaut brachte und nachdenklich machte!

Christiane - myFanbase
10.07.2004

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