Bewertung
Marilyn Manson

Marilyn Manson in Hamburg

Marilyn Manson auf Deutschland-Tournee. Nach München und Böblingen machte er am 2. Dezember Station in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg. Immer mit dabei die norwegischen Punkrocker Turbonegro.

Foto:

Dieses war mein erstes Konzert von Marilyn Manson. Vorher genauer informiert habe ich mich nicht, denn ich konnte mir schon denken, wie einige seiner früheren Konzerte aussahen. So heißt es zum Beispiel, er habe den Zuschauern mehrmals seinen blanken Hintern gezeigt oder ins Publikum uriniert. Pünktlich dort sein wollte ich natürlich trotzdem - allein schon um einen guten Platz zu bekommen. Die Anreise mit der Bahn klappte ohne Probleme, obwohl es Sonntag war. Bei meiner Ankunft standen vor der Sporthalle schon relativ viele Leute, die schon seit dem Vormittag(!) dort warteten. Weder die Kälte, noch der Regen machte diesen treuen Fans etwas aus.

Als es sich so langsam der Zeit des Einlasses näherte, wurde es wesentlich voller und es wurde ziemlich gedrängelt. Die Security reagierte darauf sehr unterschiedlich. Einige konnten es verstehen, da es schon seit mehreren Stunden in Strömen regnete, andere drohten, wenn man nicht weniger drängeln würde, würden sie einen mit Gewalt vom Drängeln abhalten. Da ich glücklicherweise schon recht früh dort war und dementsprechend sehr weit vorne stand, gelangte ich schnell rein.

Getränke, sowie Kameras, musste man vorher abgeben. Im Inneren der Sporthalle gab es eine Garderobe und es wurde diverses Essen und Getränke zum Verkauf angeboten. Die Sporthalle selber war so aufgebaut, dass vorne die Bühne stand, davor waren die Stehplätze und rechts und links an den Wänden Sitzplätze. Um das Konzert auch wirklich hautnah mitzuerleben, entschied ich mich für einen Stehplatz. Nach zwei Stunden weiteren Wartens im Inneren begann dann um 21 Uhr das Konzert.

Die Vorband

Vorband war Turbonegro. Vor dem Konzert hatte ich mich kaum über diese Band informiert. Nur ein paar Freunde fragte ich, ob sie Turbonegro kennen würden. Alle, die sie kannten, berichteten nur positives.

Turbonegro lieferten eine sehr gute Show ab, und ihre Musik kann man sich auch gut anhören. Jedoch würde ich mir diese Musik nicht unbedingt in meiner Freizeit anhören. Sehr gewöhnungsbedürftig war das Outfit von Sänger Hank von Helvete. Er trug eine Jeans. Und das war es größtenteils. Um den Oberkörper trug er eine Art "Gurt", was mich etwas an Wikinger erinnerte. Und zwischen dem Ding quellte sein ziemlich dicker Bauch hervor. Um die Hüften trug er einen Gürtel, an dem ein totes Tier (oder eventuell auch ein Stofftier oder ähnliches) zwischen seinen Beinen baumelte.

Die Zuschauer waren größtenteils sehr begeistert von der Band und pogten ohne Ende herum, was manchmal doch ein wenig störend war. Viele waren anscheinend auch nur wegen Turbonegro auf diesem Konzert und konnten die Songs mitsingen bzw. -grölen.

Nachdem Turbonegro 45 Minuten lang gespielt hatten, verabschiedeten sie sich. Anschließend fiel ein riesiger Vorhang herunter, der die Bühne verdeckte. Auf dem schwarzen Vorhang waren zwei riesige rote "M's" drauf. Hinter dem Vorhang konnte man kaum etwas erkennen. Man konnte nur sehen und hören, dass die Bühne umgebaut wurde und Licht- und Soundtests stattfanden. Nach fast 60 Minuten ging es endlich weiter und der Vorhang fiel zu Boden.

Marilyn Manson

Und da kam er dann auf die Bühne. Der Mann, für den ich stundenlang im Regen gestanden hatte: Brian Warner, alias Marilyn Manson.

Er war (natürlich) komplett in schwarz gekleidet und war, neben dem weißen Make-up, in pink und schwarz geschminkt. Während der Show veränderte er seine Outfit einige Mal ein wenig, behielt aber immer das gleiche Shirt (schwarz mit Knochen drauf, als könne man durch seine Haut sehen) und Hose an.

Das Konzert begann er dann mit "If I was your Vampire" und von Anfang an war seine Show super und die Menge war begeistert. Doch er spielte nicht nur Songs seines neuen Albums "Eat me drink me", sondern auch ältere Songs, wie zum Beispiel "Rock Is Dead" und "The Dope Show".

Zu der Musik möchte ich gar nicht viel sagen, nur: CD's werden Manson nicht wirklich gerecht. Die Show war absolut genial! Zu "Heart Shaped Glasses" holte er sich eine Schaufensterpuppe auf die Bühne, der er unter dem Rock rumfummelte (zwischendurch auch immer mal in seiner eigenen Hose). Außerdem räkelte sich Manson auf dem überdimensionalen Stuhl und wurde auf einer kleinen Plattform circa vier Meter in die Höhe gefahren. Gut, dass er trotz der sehr aktiven Show noch genug Kondition hatte, um zu singen. Auch die "Videoshow" war sehr passend. Auf der riesigen Leinwand am hinteren Ende der Bühne wechselten die Motive und Videos passend zu jedem Lied.

Etwas enttäuschend war, dass Manson sich nicht verabschiedete und auch die Zugabe sehr geplant war, was man daran merkte, dass die Teile der Bühne, die er für seine Zugabe brauchte, "zurechtgemacht" wurden. Als das Konzert gegen kurz nach elf Uhr endete, begannen nur wenige Sekunden nach Mansons Abgang bereits die Aufräumarbeiten und der Abbau auf der Bühne.

Neben Manson waren jedoch auch die Zuschauer, die alle zwischen 10 und 60 Jahren alt waren, super drauf. Die Stimmung war einfach nur genial und als das Konzert zu Ende war, sah man nur glückliche Gesichter die Halle verlassen.

Fazit

Ein tolles Konzert und für mich eine unvergessliche Nacht. Ich hoffe sehr, dass Manson nächstes Jahr wieder in Hamburg sein wird.

Vivien B. - myFanbase
03.12.2007

Diskussion zu diesem Konzert