Wunder: Stelldichein in Berlin
Kurz bevor das neue Album in den Plattenläden erscheint, gaben "Wunder" ein kurzes Stelldichein in Berlin.
Es war ein langer Anlauf bis das Konzert anfing. Eigentlich wurde etwas von 20.00 Uhr gesagt, sodass sich die Fans schon frühzeitig vor dem Eingang versammelten, doch erst kurz nach Acht wurden die Pforten überhaupt geöffnet. Dass es dann nicht sofort losging, ist den meisten Lesern wohl klar. Aber so konnte man auch mal schauen, wie sich die Technik mit Lichteinstellungen beschäftigt und noch die letzten Korrekturen getroffen wurden. Als dann kurz vor 21.00 Uhr die Tonbandmusik abgestellt wurde, dachte man kurzzeitig, dass sich jetzt bestimmt die Vorband blicken lässt, aber das war zu diesem Zeitpunkt ein frommer Wunsch. Zwanzig Minuten später ging es dann aber doch los und vier Jungs aus Cloppenburg mit dem Namen "Schalldicht" betraten die Bühne.
Diese sorgten dann auch prompt für Munterkeit und heizten der Menge im Ärzte-Stil ordentlich ein. Ein paar Songs fanden sogar noch von drei Bläsern Unterstützung, die, wenn es die Terminplanung erlaubt, mit "Schalldicht" gemeinsam auftreten und so eine flexible Programmausführung ermöglichen. Überhaupt wirkten "Schalldicht" sehr fit auf der Bühne, gestalteten ihr Programm einfallsreich, animierten die Menge zum Mitsingen und waren wie das Publikum auch enttäuscht, als sie nach einer halben Stunde die Bühne räumen mussten.
Es hieß dann eine weitere halbe Stunde warten, bis sich endlich "Wunder" mal blicken ließen. Mit einem balladigen Einstieg kündigte die Sängerin gleich mal einen langen Abend an (Was mir zu dem Zeitpunkt dann auch schon klar war). Als dritten Song brachte die Band dann schon ihre aktuelle Single "Licht und Schatten", gefolgt von "Einfach" und einer weiteren Ballade, deren Name ich nicht verstanden habe. So ging der Auftritt dann auch weiter. Die durchaus sehr gefälligen Songs wurden abwechslungsreich aneindergereiht, doch wirkte der gesamte Auftritt sehr ideenlos. Es macht natürlich einen Unterschied, ob man sich die CD anhört oder live dabei ist, aber ein paar Ansagen, wie es zu den Songs gekommen ist oder einfach ein paar Anekdoten finde ich immer so unterhaltsam. Da die Bühnenpräsenz auch nicht über die Rock-Basics (Kopfnicken, Oberkörperwippen und Arm in die Luft strecken) hinaus ging und vor dem achten Beitrag bereits das Ende angekündigt wurde ("danke, ihr ward ein tolles Publikum"), war man nicht nur als neutraler Beobachter enttäuscht. Zwar kamen dann doch noch zwei weitere Lieder, aber das konnte mich auch nicht mehr überzeugen.
Die Musik von "Wunder" hat wirklich zu gefallen gewusst, aber was die Liveperformance angeht, gibt es noch einiges an Potenzial für die drei Männer und Frontfrau Katrin Schröder, was es irgendwann mal auszuschöpfen gilt. Allerdings ist dieser Eindruck schon verwunderlich, da sich die Band nicht erst seit gestern im Geschäft tummelt. Ich finde aber, man sollte bei einem Auftritt auch neben der Musik versuchen zu überzeugen. Vielleicht sollte man sich bei "Schalldicht" das ein oder andere nochmal anschauen, dank denen ich den Abend immerhin noch mit fünf Punkten bewerten kann.
Emil Groth - myFanbase
27.09.2006
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Veröffentlichungsdatum (DE): 26.09.2006Genre: Rock, Pop
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