Bewertung
Muse

Feeling Good - Muse in München

Auf zum leider letzten Konzert für dieses Jahr ging es für mich am Samstag ins Zenith nach München, meine Lieblingskonzerthalle. Nachdem ich Muse bisher nur auf drei Festivals erleben durfte, war ich schon etwas auf die Stimmung und das Drumherum bei einem Einzelkonzert gespannt.

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Weil die Türöffnung mit 18.30h noch eineinhalb Stunden bis zum Konzertbeginn Zeit ließ und vor der Bühne bisher kaum Gedränge war, vertrieben wir uns die Zeit damit den Merchandise - Stand zu plündern. Oder besser: wir wollten plündern, aber die Preise waren doch sehr happig, so dass ich nur mit einem T-Shirt vorlieb nahm. Die Zeit verging wirklich langsam, doch endlich kam die Vorgruppe auf die Bühne, The Noisettes. Obwohl ich vorher nur eher negative Stimmen über sie gehört hatte, wollte ich mir doch ein eigenes Bild verschaffen. Leider überzeugten sie mich ganz und gar nicht. Der Sound war schlecht und breiig, aber auch der Rest von ihrem Auftritt überzeugte nicht.

Anschließend hieß es dann wieder warten, erst knapp eine Stunde nachdem die Vorband von der Bühne gegangen war gab es ein Lebenszeichen von Muse, man konnte Sänger Matt kurz durch das Fenster der Künstlerräume schauen sehen. Kurz darauf kamen die drei dann auch den seitlichen Gang entlang gelaufen und der Vorhang auf der Bühne wurde enthüllt.

Als Opener spielten sie gleich das letzte Stück der aktuellen Platte: Knights of Cydonia. Dem Publikum gefiel es, die Masse setzte sich plötzlich in Bewegung, es wurde gequetscht und vor allem geschoben. Als ich endlich wieder etwas gesehen habe standen wir plötzlich mittig in einer der vorderen Reihen. Als nächstes folgte "Map of the problemathique", auch hier ging es im Publikum weiter zur Sache, allmählich klebten die Kleider am Körper und der Schweiß floss in rauen Mengen.

Während "Butterflies & Hurricanes" wurde es dann allerdings so eng, dass es aus war mit der Sicht und dem Wohlbefinden, also sind wir wieder mehr nach links auf die Seite wo die Situation ungleich besser war, trotz super Stimmung. Bei "Supermassive Black Hole" gab es ein beeindruckendes Solo von Matt mit seinem Chaos Pad an seiner Manson-Gitarre, in dem Moment habe ich mir schon bei den letzten beiden Auftritten immer fest vorgenommen irgendwann Gitarre spielen zu lernen.

Die Band zeigte sich richtig gut gelaunt, sonst so wortkarg hatten sie extra ein bisschen Deutsch gelernt um immer wieder ein paar Sätze zum Publikum zu sagen. Auch sonst konnte man den Spaß und die Energie richtig spüren, sie rissen das Publikum mit ihrer Begeisterung einfach mit. Bei "City of Delusion" habe ich dann Sänger Matt zum ersten Mal mit der Akustikgitarre auf der Bühne gesehen, mit ihr spielte er den Trompeten-Part der Albumversion. Anschließend setzte er sich dann endlich ans Keyboard für "New Born", einfach klasse wie die verschiedenen Instrumente für Abwechslung sorgen, auch innerhalb der Songs. Es macht richtig Spaß zuzusehen, wie Matt in die Tasten haut. Während "Bliss" wurden dann riesige Ballons gefüllt mit rotem Konfetti auf die Menge losgelassen, und schon konnte man beobachten wie jeder im Publikum versuchte mit ihnen zu spielen. Praktisch für die Band, so konnten sie eine kurze Pause einlegen ohne dass uns langweilig wird. Doch das war sowieso praktisch unmöglich, allein durch die Lichtshow und die Leinwände auf der Bühne gab es immer etwas zu sehen. Danach ging es dann weiter mit "Feeling Good", eindeutig meine Lieblingsversion des Songs, vielleicht auch weil es die erste war die ich kannte.

Endlich spielten sie dann auch leider das einzige Lied von "Showbiz": "Sunburn", wieder mit einem absolut überragenden Matt am Keyboard. Mit "Invincible" kam dann wieder ein aktueller Song der ruhigeren Kategorie, also wieder eine kleine Verschnaufpause. Anschließend kamen dann wieder zwei Klassiker, die bei keinem Auftritt fehlen dürfen: "Time is running out" aus Absolution und, wie immer eines der Highlights, "Plugin Baby" als Ende des Hauptteils. Die Jungs kamen natürlich nach dem tosenden Applaus noch einmal zurück, mit der Aufforderung "Feuerzeuge und Handys an" von Dominic. Es folgte "Soldiers Poem", das von einem Lichtermeer begleitet wurde. "Starlight" durfte natürlich auch nicht fehlen. Den gelungenen Abschluss bildete nach gut 90 Minuten wie zu erwarten "Take a bow", bevor die Jungs sich über den Laufsteg wieder von uns verabschiedeten.

Lange Rede kurzer Sinn: es war ein wahnsinnig intensives und beeindruckendes Konzert, die Band konnte die tollen Festivalauftritte für mich noch gewaltig toppen. Es stimmte wirklich alles, von der Stimmung über das Bühnenbild vor allem natürlich auch das Musikalische. An Songs hätte ich mir noch "Muscle Museum" oder "Exo-Politics" gewünscht, aber alles kann man eben nicht haben und so fand ich die Setlist wirklich gelungen. Toll finde ich, dass Muse die Setlist bei jedem Auftritt ändern, so weiß man nicht schon im Vorhinein was genau als nächstes kommt und man hat das Gefühl, dass sie nicht einfach ihre Liste runterspielen.

Zum Schluss bleibt mir nur noch zu sagen: Liebes Christkind, zu Weihnachten wünsche ich mir Einen Matt im Wohnzimmer am Klavier! Wenn der Rest der Band auch noch mitkommt, umso besser. Wenn die drei von Muse das nächste Mal wieder in Deutschland sind bin ich bestimmt dabei!

Setlist

Knights of Cydonia / Map of the Problemathique / Butterflies & Hurricanes / Supermassive Black Hole / Hysteria / City of Delusion / New Born / Forced In / Bliss / Feeling Good / Sunburn / Invincible / Time is running out

Zugaben: Soldier's Poem / Starlight / Stockholm Syndrome / Take a Bow

Eva F. - myFanbase
10.12.2006

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