30 Seconds To Mars in Berlin & Köln

Die Bandmitglieder betraten einer nach dem anderen die Bühne, doch der Jubel brach aus, als auf einmal Jared von hinten nach vorne stürmte und sich zur Begrüßung erst einmal in die Menge warf. Dann ging es sofort mit "A beautiful lie" los und die Stimmung war unglaublich. Jared konnte man als totale "Rampensau" bezeichnen, denn er wirbelte über die Bühne, warf sich immer wieder ins Publikum, sprang auf das Schlagzeug und war ständig in Bewegung. Allein dadurch kochte bei beiden Konzerten die Stimmung enorm und vor allem wir in der ersten Reihe waren aus dem Häuschen, weil Jared nur knapp zwei Meter von uns entfernt war.

Auch wenn nur wenige Songs gespielt wurden, war das Konzert an sich nicht zu kurz, denn zwischen den Lieder wandte sich Jared immer wieder an uns, erzählte Anekdoten, kündigte den nächsten Song an oder forderte zu spontanen Gesängen auf.

Vor allem beim ersten Konzert schien es, als ob die Bad selber überrascht war, wie textsicher das Publikum war, das bei jedem Lied inbrünstig mitsang. Die Mischung der Songs war perfekt getroffen, es wurde viel vom neuen Album gespielt, jedoch wurde jedes Stück in einer besonderen Live-Version gespielt und teilweise sogar mit Werken anderer gekoppelt, so erklangen bei "The Fantasy" zum Beispiel teilweise Klänge von dem Nine-Inch-Nails-Hit "Closer". Auch die Fans, die die Band erst vor kurzem entdeckt haben, kamen vor allem bei "The Kill" voll auf ihre Kosten und Jared genoss es sichtlich, den Gesangspart einfach an das willige Publikum abzugeben.

Beide Konzerte waren wirklich einmalig genial, und das gilt nicht nur für mich als eingefleischten 30 Seconds To Mars – Anhänger, denn selbst wenn jemand die Band erst seit kurzem kannte, wurde er von der Show einfach mitgerissen. Sehr schön eingebaut wurden auch die langsamen Stücke, die Jared kurzerhand alleine nur mit der Gitarre vorstellte, womit Gänsehaut schon garantiert war.

Es lässt sich einfach nur sagen, dass die Konzerte meine Erwartungen noch übertroffen haben, vor allem weil ich nach den Alben meine Zweifel hatte, ob sie das Live auch noch so gut hinbekommen, aber es stellte sich heraus, dass es sogar noch besser klappte! Für jeden Freund eines wahnsinnig guten Konzertes ist diese Band auch ohne große Vorkenntnisse zu empfehlen, denn selbst eine Woche nach den Konzerten bin ich immer noch total im Freudentaumel. Aber Achtung – akute Gefahr, dass man der Band total verfällt, ich wäre nach dem ersten Konzert total fertig gewesen, wenn ich keine Karten für das Zweite gehabt hätte, in dieser Hinsicht sollte man vorsorgen.

Auch lobenswert ist, dass die Band nach jedem Konzert wirklich ALLEN Fans ein Autogramm gibt und da erkannte man, dass diese Jungs auch wirklich absolut höflich und dankbar sind, so erstaunte Matt mit einem "Dankeschön", Jared gefielen meine Fingernägel (die ich mit den Zeichen der Band verschönert hatte), Tomo war ganz verlegen als man ihm Komplimente machte und Shannon freute sich über meiner persönlichen Buttons, auf denen er zu sehen war. Das war aber noch nicht alles, denn wenn man danach noch vor der Halle wartete, kamen die Jungs tatsächlich noch mal raus und ließen sich bereitwillig mit den Fans fotografieren. Wieder mal ein Vorteil, dass sie hier noch nicht ganz so bekannt sind, denn wenn der große Erfolg eintritt, wird das so wohl nicht mehr möglich sein.

Vier Tage war ich für die beiden Konzerte unterwegs, aber es hat sich mehr als nur gelohnt, wenn ich auf dieses Ereignis zurückblicken kann. Wenn man Jared glauben mag, dann kommen sie im Mai oder Juni wieder – ich bin auf jeden Fall wieder dabei!

Setlist

A beautiful lie / Battle of one / Buddha for Mary / The Story / R-Evolve / The Kill / Jared Solo (Was it a dream u.a.) / The Fantasy / Attack