Phantom Planet
Was war in den letzten Jahren wohl der letzte Schrei bei neuen Bands aus aller Welt? Natürlich, das einfache "The" vor dem eigentlichen Bandnamen. Hört sich doch gut an, oder? The Dussels, The Blödis, The Doofies... klingt doch gleich eine Spur extravaganza, oder eben auch nicht. Die Jungs von Phantom Planet aus Kalifornien haben allerdings auf diesen Zusatz gepfiffen, obwohl er doch blendend gepasst hätte. Aber auch ohne das hippe "The" im Namen geht’s zur Sache. Geht also auch ohne, na so was, wer hätte das gedacht?
Der Grundstein zu Phantom Planet wurde 1994 in einem Restaurant der Fast-Food Kette Pizza Hut, wo sich die Clique des öfteren traf, gelegt. Dort einigte man sich zuerst auf den Namen, unter dem sie erste Demos veröffentlichen wollen. Die Entscheidung fällt letztendlich auf Phantom Planet, nach dem Titel eines B-Movies aus den frühen 60er Jahren. Und von dem Covern etablierter Größen wie Weezer gingen Jacques Brautbar (Gitarre, Gesang), Sam Farrar (Bass, Gesang), Alex Greenwald (Lead Gesang, Gitarre), Darren Robinson (Gitarre) und Jason Schwartzman (Schlagzeug) dazu über, eigene Songs zu machen.
Und es dauert auch nicht lang, bis die Band erste kleinere Erfolge feiern darf, auch wenn vorerst nur durch besondere Clubauftritte. Denn drei der Mitglieder haben bekannte Bekannte. Zur Mutter hat Jason Schwarzmann niemand geringeres als die Schauspielerin Talia Shire ("Rocky I-V", "I Heart Huckabees"), Francis Ford Coppola ("Apocalypse Now") ist sein Onkel. Selbst war er später u.a. in Produktionen wie "Slackers" und "Rushmore" zu sehen. Der für den Gesang zuständige Alex Greenwald macht nicht nur stimmlich eine gute Figur und modelte für Modegrößen wie GAP. Der Mann am Bass, Sam Farrar, kann schließlich mit seinem Vater protzen, der den Hit "You're The Only One That I Want" zum Tanzfilm und Musical "Grease" beisteuerte.
Nach erwähnten Auftritten in immer berühmteren Clubs ließen die A&Rs der Plattenlabels nicht lang auf sich warten und unterbreiteten den gerade mal volljährigen Phantom Planets die ersten Angebote. Schließlich führt sie einer dieser Musikmanager direkt zu Geffen Records, wo das erste Album produziert wird. Ein wenig auf der Grunge-Welle schwimmend konnten sie mit dem Album nicht die allergrößten Lorbeeren ernten, fanden aber den Weg auf eine ausgedehnte US-Tournee. Auch Greenwald zeigte sich rückblickend nicht sehr überzeugt vom ersten Werk: "Bei unserem letzten Album waren wir Kids, die gerade ihre Führerscheinprüfung bestanden hatten. Jetzt sind wir vier Jahre älter, ich bin meinen Führerschein los und die ganze Band ist bereit für eine ordentliche Portion Rock'n'Roll." Nach dem Debüt konzentrierten sich die Mitglieder wieder auf etwaige Nebenbeschäftigungen.
Greenwald arbeitete abermals als Werbefigur für Großunternehmen und war in der für Gesprächsstoff sorgenden Tarantio-Produktion "Donnie Darko" in einer Nebenrolle zu sehen. Für die Band Rilo Key produzierte er außerdem einen Song, der es schließlich auf den Soundtrack der MTV Networks Serie "Undressed" schaffte. Jacques Brautbar hingegen studierte Musik an der "University of Southern California", bei der nur sieben Studenten im Jahr die Zulassung erhalten. Und während sich Robinson mit dem Bau von Webseiten beschäftigte, war Farrar als Produzent für Rooney tätig.
Erst Anfang 2001 widmeten sich die Herren wieder einem neuen Phantom Planet Album, für welches man sich Unterstützung bei den Produzenten Mitechel Froom (u.a. Elvis Costello, Paul McCartney) und Tchad Blakr (u.a. Pearl Jam, Sheryl Crow) holte. Zusammen gestalteten und formten sie innerhalb weniger Monate den Zweitling "The Guest". Darauf enthalten: Der Opener "California", der nicht sehr viel später von den Verantwortlichen der US-Dramaserie "O.C., California" entdeckt und kurzerhand zum Titelsong gewählt wurde. Passender ging es vermutlich auch kaum. Die Serie reiste um die Welt, immer stets im Gepäck den Laune machenden Titelsong der Phantom Planets, um die ein kleiner Hype aufgegangen war. Ganze 18 Monate tourten sie mit "California" und ihren ersten beiden Alben durch die Heimat.
Nach 18-monatiger Tour folgte inmitten der Aufnahmen zu einem dritten Album der erste Ausstieg. Um sich in Zukunft vermehrt auf seine Schauspielkarriere konzentrieren zu können, verlässt Drummer Schwartzmann die Band. Für ihn springt Jeff Conrad an die Trommeln. Das dritte Album wurde im Mai 2004 veröffentlicht, zeitgleich mit der Nachricht um den Ausstieg des Gitarristen Jacques Brautbar, der sich voll und ganz dem Fotografieren widmen möchte. Da man für diesen keinen neuen Ersatzmann suchen wollte, tummeln sich Phantom Planet nun nur noch zu viert durch die Weltgeschichte. Weiterhin jedoch sehr erfolgreich.
René Krieger - myFanbase
Discographie
2005 | Phantom Planet bei Amazon bestellen |
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