Interview mit Ben Howard

Der britische Singer/Songwriter Ben Howard stand uns zur Feier der UK-Veröffentlichung seines Debüts "Every Kingdom" in unserem Soundcheck-Interview Rede und Antwort. Darin spricht er über seine Träume und Ziele als aufstrebender Musiker, verrät wie ihn die anderthalbjährigen Aufnahmen zu seinem ersten Album prägten und mit welchem neuseeländischen Folk-Rock-Comedy-Duo er sich am liebsten die Zeit im Tour-Van vertreibt.

Wie immer stellen wir euch auch das Originalinterview zur Verfügung. Ihr findet es hier.

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1. Wie würdest du deine Musik mit einem Satz beschreiben?

Als eine Art Akustik-Mix. Ich versuche, etwas andere Musik zu machen, die nicht in die typische Singer/Songwriter-Schublade passt, in welche ich oft gesteckt werde.

2. Gab es ein musikalisches Aha-Erlebnis in deiner Jugend, vielleicht ein Konzert, ein bestimmter Song oder eine Platte, die den Traum vom Musiker in dir entfacht hat?

Nicht wirklich. Musik war schon immer Teil meines Lebens und ich habe einfach immer gerne gespielt... Es gab nicht viele Open Mic Nights für fünf Leute, die mich dazu gebracht hätten, Vollzeitmusiker werden zu wollen.

3. Hast du (musikalische) Vorbilder, die dich vielleicht auch beeinflussen oder das ein oder andere Mal inspiriert haben?

Ich fühle mich andauernd von all jenen inspiriert, die mit einer gewissen Portion Herz und Seele spielen, also von Leuten wie Richie Havens, John Martyn, Billie Holiday und dann in letzter Zeit eben auch Jeff Buckley, Bon Iver und Damien Rice. Es gibt so viel gute Musik da draußen, dass ich das Gefühl habe, ich würde ständig etwas Neues aufsaugen.

4. Wie entstehen deine Songs? Welcher Part entsteht zuerst? Musik oder Text?

In der Regel die Musik. Melodien sind das Erste, was mir im Kopf herumschwirrt, und um sie herum formt sich dann später der Song.

5. Welcher Song liegt dir besonders am Herzen? Warum und wie ist dieser entstanden?

All meine Songs sind im Grunde genommen einfach Erinnerungen und kleine Berichte aus einer bestimmten Zeit von einem bestimmten Ort, sei es nun bezogen auf den Inhalt der Songs oder einfach bloß darauf, wann und wo die Songs entstanden sind. Daher bedeuten sie mir eigentlich alle mehr oder weniger gleich viel. Ich habe ein paar Favoriten auf dem neuen Album, die von Menschen handeln, die mir sehr nahe standen. "Everything" und "Black Flies" sind für mich die zwei mit Alleinstellung.

6. Inwiefern hat sich deine Musik seit deinen Anfängen verändert?

Je erwachsener man wird, desto mehr wird man auch sich selbst als Songschreiber bewusst. Ich nehme Rhythmus und Klänge viel stärker wahr und weiß wie man Arrangements aufbaut. Ich habe in jeder Beziehung unheimlich viel gelernt bei den Aufnahmen zum Album, mein Gitarrenspiel ist deutlich fokussierter und beherrschter geworden und mein Songwriting birgt nun definitiv mehr Tiefe und Gefühl.

7. Was war bisher dein tollstes Erlebnis als Musiker?

Wir haben heuer auf einigen großartigen Festivals gespielt, Greenman Festival und Bestival waren definitive Highlights im vergangenen Jahr. Ich liebe es wirklich, zu reisen. Das ist für mich das Tolle an der Sache. Das beste Erlebnis ist, immer auf Achse zu sein.

8. Welches sind deine aktuellen Projekte?

Wir haben gerade unser erstes Album fertiggestellt, das in ein paar Wochen veröffentlicht wird (Anm. d. Red.: "Every Kingdom" erschien in Großbritannien am 3. Oktober 2011), und sind alle ziemlich aufgeregt, weil wir anderthalb Jahre daran gearbeitet haben. Allerdings habe ich auch noch ein paar Lo-Fi-Tracks, die ich vielleicht davor noch veröffentlichen werde... Mein Kopf ist in ständigem Leerlauf.

9. Was hast du dir noch für die Zukunft vorgenommen?

Ich habe viele musikalische Ziele, hauptsächlich Konzertstätten, in denen ich gerne einmal spielen würde und Orte, die ich gerne sehen würde. Ich würde wahnsinnig gerne mal eines Tages nach Australien und im Roundhouse in London spielen, aber das Wichtigste ist, dass ich die Musik, die wir gerade herausbringen, in ein paar Jahren immer noch mag.

10. Mit wem würdest du gerne einmal auf Tour gehen?

Ich wollte schon immer Konzerte mit Bon Iver spielen, einfach damit ich mehr von ihren Live-Auftritten miterleben kann.

11. Welches Album rotiert momentan in deinem CD-Player?

Das neue Album von Bombay Bicycle Club läuft gerade hoch und runter. Und Arthur Russell war auch ein großer Favorit dieses Jahr.

12. Was hältst du als Künstler von Plattformen wie Facebook, Twitter und MySpace?

Ich finde, es ist eine großartige Möglichkeit mit Leuten in Kontakt zu bleiben und jeden auf dem Laufenden zu halten über all das, was wir gerade machen. Es hat Musiker ihren Fans verdammt viel näher gebracht über die letzten Jahre und damit nebenbei auch nicht wenige Egos ausgeschaltet.

13. myFanbase ist eine Webseite, die sich amerikanischen TV-Serien widmet. Hast du eine Lieblingsserie?

Ich habe momentan nicht viel Zeit zum Fernsehen, aber ich habe die ersten zwei Staffeln von "Flight of the Conchords" im Tour-Van sehr geliebt. Bin mir nicht sicher, ob das zählt?!

Paulina Banaszek (Übersetzung) & Maria Gruber (Interview) - myFanbase