Bewertung

Review: #3.01 Plan B

Es darf wieder gelacht, geweint, geliebt und getrunken werden: O.C., California is back! Die 3. Staffel beginnt durchaus ungewöhnlich mit einem surrealen Traum von Ryan, der die unmittelbaren Ereignisse nach Marissas Schuss auf Trey zeigt. Ein seltsamer Beginn, der Appetit macht!

Kurz darauf erfahren wir, dass Trey überlebt hat und im Koma liegt. Hier muss ich leider sagen, dass man das Pulver zu schnell verschossen hat, denn es wäre spannender gewesen, wenn noch ein bisschen länger offen geblieben wäre, ob Trey nun überlebt hat oder nicht. So wird schon in den ersten 5 Minuten das große Rätsel gelöst, das die Zuschauer nach dem Ende der 2. Staffel monatelang beschäftigt hat. Manchmal macht es einfach mehr Spass, auf die Folter gespannt zu werden, statt die Antwort postwendend präsentiert zu bekommen.

Überhaupt wirkt diese Auftaktfolge der 3. Staffel so, als ob man schnellstens die Brandherde, die sich in der 2. Staffel aufgetan haben, löschen wollte, um mit neuen Ideen weitermachen zu können. So wird die "Trey-im-Koma-und-Ryan-unter-Anklage"-Story, die definitiv Potential für mehrere Episoden gehabt hätte, flugs in einer Folge abgehandelt. Trey erwacht aus dem Koma, lässt sich mit Bestechungsgeld zu einer Falschaussage überreden, wird dann wieder zur Vernunft gebracht und fährt von dannen. Schön, wenn sich das Leben an die 45 Minuten Sendezeit (ohne Werbung) hält!

Glücklicherweise haben uns die Autoren eine kitschige Abschiedsszene zwischen Ryan und Trey erspart, stattdessen verabschieden sich die beiden Brüder mit einem Blick und einer kleinen Geste, die mehr sagt, als tausend Worte. Hier haben sich die Autoren und die Darsteller mal wirklich ein kleines Lob verdient.

Ansonsten zeigen die Charaktere in dieser Folge das, was man von ihnen erwarten konnte. Seth lässt einige nette Sprüche los, Ryan überzeugt als Martyrer, Summer ist da, aber nicht wirklich präsent und Marissa tut das, was man von ihr seit der ersten Folge kennt: leiden und dabei hübsch aussehen.

Am besten gefallen hat mir, ob man es glaubt oder nicht, Julie Cooper-Nichol. Klar, als Mutter will ich sie nicht haben und um ehrlich zu sein würde ich nicht mal meine Briefmarken bei ihr kaufen, aber sie ist ein ausgesprochen vielschichtiger Charakter. Sie schafft es, ein professionelles Miststück und eine lustige Person zugleich zu sein und dass man bei ihr mit allem rechnen muss, macht sie interessant. Die Szene mit ihr bei Trey im Krankenhaus ist jedenfalls großartig, denn für einen Moment glaubt man wirklich, dass sie Trey umbringt. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann mir ein blütenweißes Kopfkissen schon jemals so gefährlich vorkam, wie in den Händen von Julie Cooper-Nichol.

Die Story um Kirsten wirkt dagegen etwas dazwischen geschoben und hat mich nicht wirklich interessiert, aber es lässt sich sicher was daraus machen. Diese Charlotte ist mir jedenfalls jetzt schon zuwider, denn ihre "Hallo, ich tue nett, aber bin eine falsche Schlange"-Blicke sind ja mehr als eindeutig.

Fazit: "Plan B" ist eine Auftaktepisode, die vielversprechende Themen etwas zu schnell abhandelt, aber ganz nett anzusehen ist und durchaus Lust macht, die Staffel weiter zu verfolgen.

Maret Hosemann – myFanbase

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