Review: #3.04 Die neue Schule
Von Sandy sieht man Ryan gegenüber in letzter Zeit ja immer öfter die "harte Hand" (natürlich nur metaphorisch). Das finde ich für Sandy doch recht ungewöhnlich, kann nicht so recht sagen, ob ich mich damit anfreunden kann. Aber da ich das persönlich eigentlich ganz gut finde, weil ich Sandy in der Beziehung hin und wieder für zu nachlässig gehalten habe, bin ich nicht unbedingt ein Gegner. Vielleicht wurde in der letzten Folge auch absichtlich dieser Meinungsumschwung von Sandy rein gebracht, um es etwas realistischer zu gestalten, da er ja vorher nie so hart reagiert hat, wie nach Ryans Rauswurf, was aber meiner Meinung nach mehr als verständlich war.
Die Beziehung von Kirsten und Sandy hat mich zwischendurch in der Folge ja wieder etwas verzweifeln lassen. Es hat mir einfach so Leid getan, dass Kirsten Sandy nicht von ihren Bedenken und Gefühlen erzählen konnte. Aber natürlich wusste Sandy trotzdem, wie es ihr geht und wo sie war, und ging zu ihr, um ihr bei der Entscheidung zu helfen. Ich find die beiden einfach so toll und ein wunderschönes Ehepaar. Für mich sind die beiden DAS zentrale Paar der Serie. Ohne die beiden würde die Serie für mich nicht mehr funktionieren. Sie verkörpern einfach so eine Art "Fels in der Brandung". Als es in der letzten Staffel Probleme zwischen den beiden gab, war das für mich schwer zu verkraften, deshalb bin ich froh, dass die beiden wieder auf so schöne Art und Weise zusammen sind.
Aber genug rumgeschwafelt, weiter geht’s im Text: Die arme Julie! Sorry, aber mir tut sie einfach nur noch Leid. Sie hat zwar viele zweifelhafte Entscheidungen in ihrem Leben getroffen, aber jetzt kommt’s ja richtig dicke für die Frau. Hab mich allerdings gewundert, dass das für sie so überraschend kam… Ich meine, sie wusste, dass Caleb pleite war und, dass sie nichts hatte, war ihr ja auch klar. Aber unsere Julie hat eben einen unglaublichen Optimismus und bisher hat ihr der Erfolg ja auch Recht gegeben. Schade finde ich es, dass sie ihren Freunden nichts von ihrer Situation erzählen kann. Das ist so ein Moment, bei dem ich in Fernsehserien immer verzweifle. Aber von Julie würde man auch nicht direkt erwarten, dass sie betteln geht, also ist die ganze Sache aus realistischer Sicht betrachtet schon sinnig und es wäre nur unschlüssig, wenn sie sich plötzlich bei Kirsten oder Sandy ausheulen würde. Als sie im Motel geweint hat, hab ich richtig mit gelitten. Man kann eigentlich schon sagen, dass ihr es irgendwie Recht geschieht auf Grund ihres sorglosen Lebensstils und der ganzen Entscheidungen, die sie getroffen hat. Aber dafür mag ich Julie einfach zu gerne.
So, dann weiter zu Summer und Taylor. Zuerst dachte ich ja: "Oh, Taylor bekommt jetzt so eine weinerliche, leidende Note. Das passt ja nicht wirklich." Aber glücklicherweise hatten die Autoren auch nicht vor, ihrem Charakter schon zu so früher Zeit eine Wende zu geben. Das kleine, hinterhältige Luder... Sie ist unbeliebt und hätte gerne mehr Freunde durch ihre Arbeit im Komitee. Ähm, hallo? Wie wär’s mal mit einem etwas netteren und anständigeren Verhalten, wenn man beliebter sein will? Könnte unter Umständen helfen… Aber na gut.
Nun zu der Beziehung zum Konrektor, die sich ja schon abgezeichnet hat. Mein erster Gedanke war dazu: "Warum lässt sich ein erwachsener Mann auf so etwas ein und beginnt eine Beziehung zu einem High School- Mädchen, für das er noch ständig die Drecksarbeit erledigt?" Das hat sich für mich nicht ganz schlüssig ergeben. Deshalb habe ich darüber einige Minuten (dieses Mal länger als eine) meditiert und, da es einigen von euch sicher ähnlich ging (vom Meditieren jetzt mal abgesehen), möchte ich euch mal an meinen Gedanken zu dem Thema teilhaben lassen. Erst einmal das Offensichtliche: Was will ein erwachsener Mann von einem jungen, beeinflussbaren Mädchen, das keine Freunde hat? Sex natürlich. Aber da muss noch mehr sein, wenn er sich so sehr darauf einlässt, Taylors Feinde zu beseitigen. Er muss ja auch seinen Vorteil daraus ziehen. Vielleicht erhofft er sich, durch Taylor die Schülerschaft ein wenig besser kontrollieren zu können, da sie ja immerhin Vorsitzende des Schülerkomitees ist und damit viele wichtige Entscheidungen zu treffen hat. Meiner Meinung nach kommt die Person/der Hintergrund des Konrektors zu kurz in der Serie. Mich würde vielmehr interessieren, was für ein unbändiges Interesse dieser Mann daran hat, die Harbor High von allen annähernd gefährlichen Jugendlichen zu "säubern". Das könnte wirklich etwas ausführlicher beleuchtet werden. So wird mir diese Beziehung weiterhin ein Rätsel bleiben…
Genauso wie die von Ryan und Marissa. Die beiden gehen mir mittlerweile gepflegt auf den Wecker. Ryan mit seinem übertriebenen Beschützerinstinkt auf der einen Seite, doch noch viel schlimmer auf der anderen Seite eine Marissa, die anscheinend nur noch in Beziehung auf Ryan ihre weinerliche Art raushängen lässt (bei Julie war sie ja wieder sehr erwachsen und sympathisch). "Er wollte mir bloß helfen..." Buhuu. Meine Güte. Also, ich hatte nicht den Eindruck, dass Ryan Marissa gedemütigt hat. Er sieht seine Freundin in ne Ecke gedrängt, heulend und ein fremder Kerl steht daneben. Na gut, er hätte auch fragen können, was denn los sei. Aber er hat immerhin noch seine Fäuste bei sich behalten, was für ihn ja schon recht ungewöhnlich ist in so einer Situation.
Gut gefallen hat mir, dass Seth jetzt auch mal Ryan aushilft. Seine Sprüche finde ich nach wie vor genial. Besonders herauszuheben in diesem Zusammenhang ist, wie ich finde, sein Spruch, nachdem er Ryan einen Rat zu Marissa gegeben hat: "Mann, ihr Privatschüler seid vielleicht blöd!" Sehr süß. Aber ich bin immer mehr beeindruckt von unserem heimlichen Star der Serie: Summer bzw. Rachel Bilson. Ich kann wirklich nicht verstehen, wie man die am Anfang nur als Nebendarstellerin gewollt haben kann… Sie ist für mich absolut genial und insgesamt eine der Figuren, die sich über die Staffeln hinweg am besten entwickelt hat. O.C. ohne Summer ist fast so wie O.C. ohne Kandy (für Unwissende: Kandy = Kirsten + Sandy). Die letzte Szene mit R/M fand ich dann doch ganz schön. Ryan tat mir mehr Leid. Er hat sich Marissa gegenüber eigentlich sehr fair verhalten und wollte nur das Beste, während Marissa wie immer nicht weiß, WAS sie will. Als sie ihn dann im Poolhaus aufgesucht hat, die beide IHR Lied aussuchten und tanzen, wurde selbst mir als bekennender Nicht- Romantikerin warm ums Herz.
Charlottes Geschichte ist nun endlich relativ aufgeklärt, was ich persönlich ganz gut fand, da man doch endlich mal wissen wollte, was diese Frau von den Cohens will. Schön fand ich auf der anderen Seite, dass Kirsten mittlerweile so stark ist, dass sie sich nicht mehr von Charlotte beeinflussen lässt. Erst kommt sie einfach überraschend wieder nach Hause und dann entscheidet sie sich doch gegen die Newport Group. Charlotte ist aber auch nicht wirklich subtil. "Da hab ich mir gedacht, Kirsten muss da mitmachen", "Nur’n paar Millionen für den Anfang" Hallo? Geht’s noch? Aber Charlotte hat die Situation wohl auch ein wenig falsch eingeschätzt. Beim ersten Mal Schauen hat mich die Story genervt, weil ich endlich wieder "Kandy" wollte. Aber mittlerweile find ich die Entwicklungen eigentlich ganz interessant und bin gespannt, was sich da weiterhin tut und wie Charlotte reagiert.
Dann wären da ja noch unsere "Neuen". Johnny, Chili, Casey und im gewissen Sinne auch Heather. Heather kann ich verstehen, sie fühlt sich wohl bedroht. Hab jetzt allerdings nicht so ganz verstanden, warum Marissa so heraus stach an der neuen Schule. Für mich sah sie aus wie alle anderen. Johnny, ganz nett, persönlich nicht mein Typ, abwarten… Von Casey hat man ja nicht viel mitbekommen. Mein persönlicher Held ist natürlich Chili. Den fand ich ja sehr putzig, wie er sich so schamlos an Marissa ran geworfen hat. Er wurde ja von Josh Schwartz als der Public School-Seth angekündigt. Das erfüllt er bislang. Ansonsten gibt’s über die Newport Union ja noch nicht viel zu sagen.
Insgesamt eine gute Folge, die nett anzuschauen war. "The End of Summer" ist sicher noch lange nicht gekommen. Da erwarte ich mir in den nächsten Folgen noch mehr, besonders da Summer jetzt diese Informationen über Taylor hat. Die Folge hatte aber für mich persönlich kein wirkliches Highlight, weshalb ich sie mir jetzt nicht gleich noch mal ansehen würde. Eher eine Folge, die eine zwischenzeitliche Entwicklung zeigt und einige Dinge aufklärt, was zwar notwendig ist, aber auch nicht vom Hocker reißt. Deshalb gebe ich 6 Punkte.
Nadine Watz – myFanbase
Die Serie "O.C., California" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Last WaltzErstausstrahlung (US): 29.09.2005
Erstausstrahlung (DE): 24.06.2006
Regie: Ian Toynton
Drehbuch: John Stephens
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