Bewertung

Review: #3.20 Was die Zukunft bringt

Wow, da kommt ein Titel dem Original ja doch tatsächlich nahe und trotzdem kratzt er wieder nur hauchdünn an der Oberfläche. Ich finde fast, dass man in diesem Fall das Original hätte lassen können, da es ja gleichzeitig auf den Film anspielt, "The Day After Tomorrow", und damit mehr aussagt, als die wörtliche Übersetzung. Aber ich will mich ja nicht immer beschweren, im Vergleich mit den sonstigen Leistungen der Titelübersetzung war dieser hier doch noch im oberen Mittelfeld.

Puh, das war ja im Vergleich zu der letzten Folge, die mehr durch ihren Unterhaltungswert bestach, wieder eine sehr bedrückende, traurige Folge. Aber auch solche Folgen muss es geben, immerhin ist das hier eine Dramaserie. Und ehrlich gesagt gefallen mir solche Folgen meistens am besten. Für mich ist ein Film oder eine Serie nur dann richtig gut, wenn mir hinterher die Augen vom Weinen wehtun. Hier war es zwar nicht ganz so schlimm, aber doch schlimm genug.

Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll, da es hier wieder viele Sachen gab, die mich sehr beeindruckt und/oder bewegt haben. Deshalb arbeite ich erstmal ein paar allgemeine Dinge ab. Haben sich denn die Fab Four alle nur jeweils an einem College beworben? Das ist doch eigentlich eher unüblich… Aber irgendwie hat ja jeder ja nur eine Zusage oder Absage bekommen. Sonst hätte Seth doch auch gut und gerne an einer anderen Uni an der Ostküste studieren können, ganz in der Nähe von Summer. Dann wäre sie vielleicht doch auf die Brown gegangen. Endlich gab es wieder Taylor, die kommt ja viel zu wenig vor in letzter Zeit. Aber ihre Szenen sind wenigstens immer noch gut, obwohl sie diese Woche nicht zu alter Form auflaufen konnte, was aber auch an den Storylines lag. Summers Outfit zu dem Abendessen bei den Cohens war ja extrem süß. Hoffentlich sehen wir davon auf dem College dann mehr.

So, ich glaube, dann möchte ich mal mit Ryan und Sadie anfangen. Eigentlich gefiel mir die Idee zunächst ganz gut, dass die beiden zusammen dorthin ziehen wollen. Allerdings ist es mehr als überstürzt gewesen. Ich fand es gut, dass Sandy und Kirsten sich nach dem Essen wenigstens Gedanken gemacht haben, wie sie die beiden unterstützen können. Aber es war vielleicht auch gut, dass die beiden nicht einfach so "Friede, Freude, Eierkuchen"-mäßig auf die Idee eingegangen sind. So konnten sich Sadie und Ryan noch mal ernsthaft Gedanken darüber machen. Ryan wollte sich danach ja offensichtlich schon mit Sadie aussprechen, aber die war so begeistert, dass er es nicht übers Herz bringen konnte. Am Ende hatte sie dann aber doch Recht, vielleicht war es für die beiden einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Es war zwar irgendwie doch traurig, dass die Beziehung jetzt vorbei ist. Aber besser jetzt, als dass sie nachher zu enttäuscht sind. Immerhin sind die beiden ja auch erst sehr kurz zusammen…

Endlich konnte man kurzzeitig wieder den alten Sandy aufblitzen sehen. Besonders am Anfang, als er Griffin die Meinung gegeigt hat. Und er hat wirklich Recht – Griffin hat eine miserable Vorhand. Leider ist er später wieder eingeknickt. Das ist zwar teilweise verständlich, aber normalerweise würde sich Sandy nicht so erpressen lassen. Ich fand es gut, dass Kirsten ihn zur Rede gestellt hat und dann einfach abgehauen ist. Erst dachte man, er würde vielleicht mal zur Vernunft kommen, aber langsam glaube ich, dass es irgendwas Schlimmeres braucht, dass er endlich wieder zu seinen Wurzeln zurückkehrt. Wollen wir für ihn und die Serie hoffen, dass das überhaupt passiert...

Als nächstes die Story, die mich am zweit meisten berührt hat in dieser Folge: Das war in der Hauptsache Marissa, wobei Julie und Summer involviert waren. Zunächst ging der Zickenkrieg ja in eine zweite Runde. Mir gefallen diese Szene wirklich gut, weil sie sehr unterhaltsam und lustig sind. Trotzdem fand ich es auch schön, als sich die beiden später wieder angenähert haben. Dass Marissa Julie Geld klaut, hat mich jetzt nicht wirklich überrascht. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass so eine Zusage für ein sehr gutes College einen zum Nachdenken bringt. Sie glaubt zwar nicht, dass sie da hineinpasst, aber trotzdem macht man sich doch so seine Gedanken, ob man diese Chancen nicht vielleicht doch ergreifen sollte. Glücklicherweise hatte dann Julie ihren großen Auftritt. Endlich hat sie es einmal geschafft, im richtigen Moment genau das Richtige zu Marissa zu sagen. Bei dem Gespräch habe ich ein paar Tränchen verloren und man konnte sehen, dass Marissa ihr sehr dankbar für diesen Mutter-Auftritt war. Deshalb war es auch schön, dass sie dann doch zu der Feier ging und sich auch bei Summer entschuldigt hat.

Besonders schön war Summers Berkeley-Sweatshirt für Marissa. Man merkt trotzdem, dass Marissa sich noch nicht so ganz wohl bei der Sache fühlt, aber wer weiß, was daraus noch wird. Auf der anderen Seite fand ich es schön, dass Julie Neil mal die Meinung gesagt hat, obwohl sie befürchten musste, dass ihre Verlobung dadurch gefährdet wird. In der letzten Folge hab ich ihr das "das einzige, um das ich mir momentan Sorgen mache, ist meine Tochter" noch nicht so recht abgenommen, aber dieses Mal hat man gemerkt, dass sie es ernst meint. Und es kam gerade zum richtigen Zeitpunkt.

Aber die allerschlimmste Storyline war natürlich das Seth-Summer-Dilemma. Irgendwie war es auch blöd von Summer, zu sagen, dass sie nicht gehen will, wenn Seth nicht geht. Ich kann es zwar verstehen, da es ja wirklich nicht ihr Traum war, aber es ist doch auch verständlich, dass Seth nicht will, dass sie diese Chance sausen lässt. Als Seth dann als einziger nicht angenommen wird, fand ich das unendlich traurig. Aber noch trauriger fand ich die Szene kurz darauf, als er Summer und Ryan deswegen anlügt. Da musste ich fast schon allein deswegen weinen. Die Szene war wirklich sehr gut gemacht in Hinblick auf den Mitfühlfaktor. Wenigstens Ryan hätte er es sagen sollen, was er ja dann später auch tat. Jedoch auch nur, weil Atwood ihn einfach durchschaut. Der hat natürlich Recht, Seth muss Summer die Wahrheit sagen. Aber, nachdem ich mich ja vor kurzem darüber beschwert habe, dass sich die Beziehung zwischen Seth und Summer kaum weiterzuentwickeln scheint, muss ich an dieser Stelle doch eine Lanze für Seth brechen.

Ich finde die Tatsache, dass Seth Summer aufgeben will, nur damit sie an die Brown geht und diese große Chance auf eine gute Ausbildung nutzt, zeigt, dass er etwas von seiner selbstbezogenen Art abgelegt hat und Summer wirklich liebt. Ich selbst wäre wahrscheinlich nicht zu so etwas in der Lage gewesen und ich muss sagen, dass ich es in dieser Situation wirklich sehr lieb von Seth fand. Obwohl er Summer damit natürlich das Herz gebrochen hat – und auch mir... Die Szene nach dem Essen, als die beiden im Auto vor der Roberts-Villa sind, die Szene bei der Sweatshirt- Lagerfeuerfeier, alles in allem extrem herzzerreißend. Meine Tränendrüsen wurden mehr als überstrapaziert, was der Beweis für eine gute Folge sein muss.

Der Abschluss war sehr traurig und sehr gut gemacht. Es gab wieder mehr Musik als sonst und die Folge hat mir eigentlich noch besser gefallen, als die letzte, obwohl – oder vielleicht gerade weil – sie so traurig war. Mir liegen die Folgen, die einem das Herz aus der Brust reißen eigentlich sogar mehr, als die überromantischen Folgen. Obwohl ich beides gut finde, solange man viele Tränen vergießen kann. Ich brauch einfach meine wöchentliche Dosis. Ich gebe der Folge wieder acht Punkte, da ich mich zu neun einfach noch nicht durchringen kann. Aber die Serie ist wieder im Aufwind und ich hoffe, es geht dieses Mal auch so weiter (nicht wie das letzte Mal, als ich groß von Aufwind getönt habe...).

Nadine Watz - myFanbase

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