Bewertung

Review: #4.02 Gringos

Diese Folge war definitiv eine sehr wichtige und richtungsweisend für den weiteren Verlauf der Staffel. Trotzdem muss ich sagen, dass sie mich zu Beginn nicht wirklich fesseln konnte. Trotz einiger guter und auch lustiger Szenen wurde meine Aufmerksamkeit erst so richtig geweckt, als Ryan sich auf den Weg zu der Adresse macht, die Seth ihm als vermeintlichen Aufenthaltsort von Volchok gibt. Das fand ich sehr spannend und war ehrlich überrascht, als ich erkannte, dass Seth ihm die falsche Adresse gegeben hat. Aber ich war auch überrascht, als ich bei "Saw" am Ende erkannte, wer der wahre Mörder war, obwohl ich den Film bereits zum zweiten Mal sah...

Ich muss sagen, dass ich immer schockierter von Ryans Verhalten bin. Wie abweisend er mit Seth umgeht, kann ich wirklich nicht verstehen. Immerhin hat der ihm nichts getan. Zumindest nicht zu Beginn der Folge. Andererseits scheint Seth sich ja wirklich weiterentwickelt zu haben. Er hört auf, ständig zu lügen, und macht einige Dinge, die wirklich mutig sind. Er riskiert sogar seine Freundschaft zu Ryan, um diesen davor zu bewahren, eine große Dummheit zu begehen. Das ist wirklich beeindruckend, wenn man seine Entwicklung in der letzten Staffel bedenkt. Gleichzeitig ist er jedoch auch wieder der alte lustige, spritzige Seth, den wir von früher kennen. Als Ryan Seths Handy weggeworfen hat, hatte ich fast ein bisschen Angst vor Ryan. Der scheint mittlerweile ja wirklich unberechenbar geworden zu sein...

Sandy und Kirsten haben mich ein wenig gelangweilt in dieser Folge, was ich sonst nicht von ihnen gewöhnt bin. Die einzig gute Szene der beiden war, als sie abends nachdenklich im Bett lagen:

Sandy: "We’re doing the right thing in trusting them."

Kirsten: "I know..."

Sandy: "They’re adults. We couldn’t have stopped them, if we tried."

Kirsten: "I know..."

Sandy springt auf: "I’m going to Mexico!"

Kirsten springt auch auf: "I’m going with you."

Endlich haben wir ihn wieder gesehen: Seth unter Drogen. Einfach genial! Obwohl ich finde, dass seine Szenen als Kiffer (besonders die kurz vor dem College-Interview, als Ryan entdeckt, dass er kifft) und die geniale Szene in der zweiten Staffel, als er Alex beweisen wollte, dass er ein echter "Bad Boy" ist und quer über das Auto rollte, unübertroffen bleiben, war er auch in dieser Folge wieder sehr amüsant. Noch besser als Seth hat mir allerdings der total bescheuerte Steve-O ("Jackass") als saufender US-Marine gefallen. Mann, der Kerl ist ja echt geisteskrank – Großartig!

Noch enttäuschter als von Ryan bin ich eigentlich von Julie. Denn die hat immerhin noch eine Tochter, was sie allerdings überhaupt nicht zu interessieren scheint. Natürlich wäre es nicht realistisch, wenn sie einfach darüber hinwegkäme, als wäre nichts, und das wäre auch nicht gut. Aber sie scheint sich ja richtig in was zu verrennen und vergisst dabei ganz, dass da noch jemand im Teenageralter ist, der sie dringend braucht. Glücklicherweise ist Kaitlin schon recht erwachsen. Trotzdem: Hat Julie eigentlich schon mal darüber nachgedacht, wie Kaitlin sich fühlen muss? Wenigstens hat sie ja ihre beiden Zwillinge zur Aufheiterung. Als ich die Szene sah, in der die beiden Zwillinge da saßen und der eine dem anderen die Brust rasierte, hab ich laut aufgeschrieen vor Lachen. Wirklich grandios! Sonst fällt Kaitlin ja nur negativ auf. Aber wen wundert’s – bei der Mutter…

Endlich: Da war sie wieder – Meine geliebte Taylor! Und dann erfahren wir auch noch so nebenbei ihr Geheimnis: Sie hat in Frankreich geheiratet, will sich aber nun schon wieder scheiden lassen. Ich finde, so etwas aus der Luft Gegriffenes, Übertriebenes und absolut Unrealistisches passt auf jeden Fall zu Taylor. Bin schon gespannt, wie es diesbezüglich weitergeht. Ihren Ehemann würde ich ja zu gerne kennen lernen. Sie ist dann auch diejenige, die endlich ausspricht, was wir alle denken:

"What is going on with you and that Che character?"

Obwohl Summer am Ende ja nach dem Versuch, Seth einen Brief zu schreiben, erkennt, dass sie ihn immer noch über alles liebt, war die Szene danach mit Che doch etwas komisch. Aber wahrscheinlich brauchte sie einfach nur einen Freund. Speaking of Che: Ich liebe ihn. Noch nicht so sehr wie Taylor, denn dafür ist er einfach noch zu wenig vorgekommen. Aber sein übertriebener Enthusiasmus ist einfach großartig. Rachel Bilson scheint die Rolle als der neue Star der Show ja in Fleisch und Blut über zu gehen. Mal abgesehen davon, dass sie unglaublich dürr aussieht (vielleicht ist das die "O.C."- Aufnahmevoraussetzung für den Status "Neuer Star der Show", wer weiß das schon...), sondern sie bekommt auch endlich die richtig dramatischen Szenen, die unter die Haut gehen. Anders allerdings als Marissas "Ich schrei einfach mal laut los und werf’ den Liegestuhl in den Pool, das hast du davon, Mama!", fand ich Summers Ausbruch gegenüber Taylor etwas beeindruckender und er hat mich mehr berührt. Ich war ganz überrascht. Zwar kennt man Summer ja als jemanden, der gerne mal die Wände hochgeht, aber eher nicht in dem Stil und dann auch meistens gegenüber "COHEN!!!" Wenigstens hat Taylor ihr ein bisschen Vernunft ins Hirn prügeln können. Bei Marissa wäre die Mühe da ja vergeblich gewesen (Sorry, aber irgendwann musste das ja kommen...). Hoffentlich meldet sie sich aber wirklich bei Seth und spricht sich mit ihm aus. Die beiden dürfen sich einfach nicht schon wieder trennen. Und übrigens sieht Rachel in der Folge wirklich großartig aus, der neue Hippie-Look scheint ihr echt zu liegen.

Eine andere Beziehung, um die ich mir viel mehr Sorgen gemacht habe, war die zwischen Seth und Ryan. Ryan war ja seit der ersten Folge schon so abweisend und fies zu ihm, was für mich total unverständlich ist. Das gab es doch auch, so weit ich mich erinnere, noch nie vorher, dass sich Ryan und Seth so angezickt haben. Und wenn man bedenkt, wie es Seth gehen muss, während sich die beiden wichtigsten Personen in seinem Leben so von ihm abwenden, ist es umso erstaunlicher, wie vernünftig er reagiert hat, aber das habe ich ja bereits erwähnt. Wie Ryan Seth angesehen hat, als der ankam und sagte, dass Volchok abgehauen sei, und die letzte Szene der Folge, als er auf das Poolhaus zuging und Ryan den Vorhang vorzog, fand ich wirklich sehr traurig. Aber die beiden sind einfach füreinander bestimmt. *g* Ich denke, das wird wieder, von daher finde ich die Entwicklung auch sehr interessant. Wenigstens bleibt Seth hart und wirft sich Ryan nicht vor die Füße und bettelt um Vergebung. Jetzt könnte ich natürlich einen Kommentar mit einem fiesen Seitenhieb auf Marissa darüber machen, aber wie sagt man so schön?

"Nam quod in iuventus non discitur, in matura aetate nescitur"

Ach, nein, das war was anderes... Jetzt aber:

"De mortuis nil nisi bene!" – "Über die Toten soll man nur Gutes sprechen"...

Insgesamt fand ich die Folge gut, da sie sehr lustig war, aber auch wieder sehr bewegende Momente hatte. Marissas Tod schwebt definitiv noch sehr intensiv über der Serie, aber wie sollte es auch anders sein. Wie gesagt, denke ich, dass es auf jeden Fall eine sehr wichtige Folge mit vielen interessanten Entwicklungen war. Deshalb gebe ich ihr 7 Punkte und freue mich schon zu sehen, wie es weitergehen wird. Besonders gespannt bin ich, wie es mit Volchok weitergehen wird und ob er seine gerechte Strafe bekommen wird...

In diesem Sinne: Odi profanum vulgus et arceo.

(Wer bis zur nächsten Review herausbekommt, was das heißt, bekommt ein großartiges Geschenk als Gewinn von mir. Also, haltet euch ran und bis zum nächsten Mal...)

Nadine Watz - myFanbase

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