Review: #4.04 Die Verwandlungskünstlerin
Das war sie endlich: Die Folge, auf die ich die ganze Zeit gewartet habe. Und nachdem ich im Internet bereits zahlreiche Lobpreisungen über diese ach so großartige Folge gelesen habe, konnte ich doch eigentlich nur enttäuscht werden. Dachte ich jedenfalls. Aber ich wurde eines besseren belehrt. Ich finde zwar nicht, dass diese Folge an die erste Staffel erinnert, doch wer sagt, dass das negativ ist? Die Folge hatte Witz, Charme und jede Menge Taylor Townsend. Also, alles was eine gute Folge braucht...
Seth und Summer
Zunächst einmal der Teaser, der nun wirklich genial war. Ich habe richtig mitgefühlt und wusste am Ende gar nicht mehr, ob die Tränen in meinen Augen nun vom Heulen oder vom Lachen kamen… Klasse Leistung von Rachel Bilson in dieser Folge, denn das war nicht das einzige Mal. Stufe 4 hat mich fast an Diane Keaton in "Was das Herz begehrt" erinnert, falls jemand den Film kennt. Einerseits hat mir Summer wirklich leid getan, aber andererseits war die Szene so übertrieben gespielt, dass es auch wieder lustig war. Große Klasse! Besonders genial fand ich, dass bei Summer, von der man Aggressivität ja gewohnt ist ("Sorry, I have rage issues..."), die Phase "Wut" gleich zwei Mal aufgetreten ist. Ich fand es auch sehr realistisch rübergebracht, dass Summer gleich wieder die Alte sein wollte. Sicher in erster Linie wegen Seth, da ihre Beziehung in den letzten Wochen oder Monaten ja sehr komisch war und man als Zuschauer bei den ungewöhnlich kühlen und unbeholfenen Begrüßungsszenen ja fast verzweifelt ist. Aber es war auch klar, dass es keinen Sinn gemacht hätte, wenn Summer nun urplötzlich einfach wieder die Alte gewesen wäre. Die Flughafen-Szene fand ich wunderschön, da bekam man als Seth-Summer-Anhänger endlich mal die Szene, auf die man die ganze vierte Staffel über gewartet hat...
Ich kann auch gar nicht oft genug sagen, wie sehr ich die Szenen genieße, in denen die Serie sich über sich selbst lustig macht, was (früher häufiger) ja auch meist in Anlehnung an die fiktive Serie "The Valley" geschieht. Wenn auch nicht so lustig wie Summers Voice-over in #3.16 Unterwegs, hatte es doch was, als Summer begeistert die dritte Staffel-DVD-Box von Seth in Empfang nahm und später ganz enttäuscht war, als sie erkannte, dass sie ihre ehemalige Lieblingsserie nun langweilig und unrealistisch findet.
Ich fand es jedenfalls auch gut, dass Summers Verwandlung (Ah, deshalb "The Metamorphosis"?) nicht von ungefähr kam und sie nicht urplötzlich wieder ganz die Alte wurde. Eigentlich sollte Seth doch wirklich froh sein, da die beiden nun viel mehr gemeinsame Gesprächsthemen haben… Na ja, er schien im Endeffekt dann ja auch nicht ganz abgeneigt. Wirklich lieb, wie er Summer dann unterstützt hat. Man hat ihr bei ihrer Ansprache, die ich im Übrigen grandios transportiert fand, gemerkt, dass es ihr Seth gegenüber sehr unangenehm war, dass sie eben doch nicht mehr die alte Summer Roberts für ihn sein kann. Aber die beiden schaffen das schon. Und wenn es nur zu dem Zwecke sein sollte, die positive Botschaft in die Welt hinauszutragen, dass eine Beziehung auch bestehen kann, wenn einer der Partner (oder beide) langsam erwachsen wird und sich verändert (Hui, wie pathetisch...). Dass Seth nicht in den Saal darf, hätten sie allerdings wissen können, wenn sie schon alle brav ohne Aufforderung ihre Ausweise vorgezeigt haben. Aber dass Summer es genießt, mal für ihre Intelligenz und ihre Ideen gemocht und bewundert zu werden, ist mehr als verständlich. Na ja, Seths Abgang fand ich dann erst ziemlich traurig, aber eigentlich hat er Recht und es war dann ja auch doch sehr lieb und mir kamen ein bisschen die Tränen, als er sagte:
"If you won’t hear from me in a while, it’s not because I don’t love you. It’s because I do."
Seth und Che
Für mich die Kombi der Folge. Obwohl Taylor auch großartig war, hat Che sie in dieser Folge noch übertrumpfen können. Abgesehen davon ist Seth in Ches Umgebung auch unheimlich lustig. Aber hier zwei Zitate, die praktisch für sich selbst sprechen:
Che: "Wish I knew you were coming into town. I would’ve made you a bracelet."
Seth: "Where I come from we just say 'Hey!'"
Che: "Well, to borrow your native tongue: 'Hey'"
Für mich die absolut großartigste Szene, die ich mittlerweile schon an die 15 Mal gesehen habe und mich immer noch jedes Mal kaputtlachen kann, wenn ich sie sehe:
Seth geht in Ches Zimmer, der sitzt dort nackt, nur mit einer Gitarre. Seth ist verwirrt und will wieder gehen, aber Che bittet ihn zu bleiben:
Che: "I have a gift for you: My Song."
Che beginnt zu singen: "Polar bears are dying... two, three, four, goodbye..."
Oh Mann, Chris Pratt ist einfach ein Genie! Das ist ab sofort mein neues Lieblingslied.
Julie und Kaitlin
Julie und Kaitlin finde ich als Mutter-Tochter-Paarung sehr niedlich. Wie Josh Schwartz ja selbst schon festgestellt hat, sind sie die "Anti-Gilmore Girls" und die Beziehung gibt für mich viel mehr her als Marissa und Julie. Auch Kaitlins Zwillinge nerven mich gar nicht so sehr, wie ich es am Anfang vermutet hatte. Ich würde fast so weit gehen, zu sagen: "Seriously, Dude, Awesome!" Julie war auch wirklich amüsant, allerdings fand ich es schon etwas schade, dass sie Kirsten versetzt hat, um sich irgendwelche jungen Kerle aufzureißen. ("Julie, did you just put on lipstick?" – "Oh... no... I’m just a little blushed." ). Auch im Club war sie absolut zum Schießen. Und ja, ich habe natürlich wieder mal nicht vorausgesehen, dass der Club, in den Kaitlin mit ihrem gefälschten Ausweis, genau der ist, in dem Julie gerade ausgelassen mit Jünglingen tanzt. Aber auf meine Begriffsstutzigkeit habe ich ja bereits in vergangenen Reviews hingewiesen.
Taylor und Ryan
Ich habe ja noch nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich Taylor über alles liebe. Aber in dieser Folge hat sie sich ja wieder selbst übertroffen. Sie hat es sogar geschafft, dass ich Ryan amüsant fand, und das will was heißen... Schon gleich in ihrer ersten Szene war sie wieder einfach genial. Dann die Szene, als sie Ryan überredet, sie bei ihrem Ehemann zu unterstützen und sie uns erzählt, dass ihr Ehemann "a sexual Jedi" ist. Danach, noch besser, im Yachtclub:
"Tell me about this cage fighting. It’s something I’ve been meaning to get into."
Als sie Ryan von ihren "peaches” erzählt und der ganz verlegen wird. Die Frau kennt einfach keine Tabus. Und als sie dem Franzosen, der sehr stilvoll und ganz und gar nicht klischeehaft die Marsellaise als Klingelton hat, weismachen will, dass Ryan ihr Liebhaber ist:
"I just told him, you were a soccer fan." – Ryan: "Oh, yeah. I like soccer."
Es gab zwischen den beiden keine Szene, die nicht lustig war. Auch später, als sie Ryan das Schriftstück mitbringt, und ihn "Garcon" ruft. Als sie dann ernsthaft mit Ryan redete, konnte sie mich sogar noch in traurige Stimmung versetzen. Und Ryan, ganz und gar nicht "the guy to help"… Hust, hust... Wer soll ihm denn das bitte abnehmen? Die Gespräche mit ihm und Sandy gefielen mir sehr gut. Konnte Ryan sogar verstehen und ein bisschen mit ihm mitfühlen, dass er nach Marissa (wie ja auch Summer) versucht, sein Leben zu ändern. Der Kuss und das Lied dazu waren ja dann echt der Hammer. Und ich gebe zu, dass ich zunächst skeptisch war, als im Spoilerforum über die evtl. Paarung Taylor/Ryan spekuliert wurde, und meinte, dass ich mir die beiden nicht beim Küssen vorstellen konnte. Ich wurde erneut eines Besseren belehrt.
Was gibt es sonst noch? Kirsten kommt vielleicht etwas zu kurz. Sandy fand ich unglaublich niedlich, als er Spitzy um ein Date gebeten hat. Es gefällt mir, dass zwischen Ryan und Seth, nachdem das mit Volchok geklärt ist, wieder alles beim Alten ist. Die "Grey’s Anatomy"-Anspielung fand ich wieder ganz nett, aber nichts, was mich umgehauen hätte. Aber wahrscheinlich hat da der Sender auch einiges an Einfluss, was da gesagt werden darf und was nicht. Was soll’s? Es hat der Folge keinen Abbruch getan. Zu bemängeln habe ich eigentlich nichts. Die Schlussszene fand ich auch wunderschön und deshalb gibt es natürlich neun Punkte.
Nadine Watz - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The MetamorphosisErstausstrahlung (US): 23.11.2006
Erstausstrahlung (DE): 08.07.2007
Regie: Norman Buckley
Drehbuch: Leila Gerstein
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