Bewertung

Review: #4.05 Schlaflos

Da denkt man, dass mit der letzten Folge der Höhepunkt erreicht ist und dann hauen sie noch mal so eine raus. Genial, aber das liegt sicher auch daran, dass ich Taylor Townsend-Fan bin. Wer das nicht ist, dem konnte die Folge mitunter vielleicht etwas zu viel des Guten sein. Aber da das hier ja eine subjektive Meinungswiedergabe ist, darf ich’s ja sagen: Großartige Folge!

"Kuch Kuch Hota Hai" oder "Und ganz plötzlich ist es Liebe…"

Der Teaser war auch schon wieder genial. Auch wenn das nie ein Hinweis auf eine gute Folge sein muss, wie ich seit 3x16 "Unterwegs" ja spätestens erkennen musste. Der Anfang war ja noch ganz nett (Ich hasse im Übrigen auch Bollywoodfilme und das sinnlose Rumgetanze.), aber dann… [Auftritt Taylor Townsend] Sie präsentiert Ryan doch tatsächlich seinen morgendlichen Kaffee im Abendkleidchen und muss sich dann ob des männlichen Prachtkörpers, der ihr da offenbart wird, selbst Mut zusprechen ("Easy, girl!"). Auch ihre sonstigen Kommentare waren absolut genial:

"I’m at your command." – Ja das hätte sie wohl gerne… und

"You know, in some cultures they say that, if you save someone’s life, you’re bound to them forever.” – Da konnte man richtig die Angst in Ryans Augen aufblitzen sehen, der Arme… *g*)

Aber was für mich alles übertroffen hat, war definitiv Sandy. Sein Blick und Tonfall, als Taylor ihnen erzählt, wie lustig Ryan doch ist, und Sandy, als sie weg ist, verstört meint "SHE said RYAN was FUNNY!" Da hätte ich mich nur wegschmeißen können. Auch niedlich fand ich Seth, als er sich einen Slogan für New Match ausdenken sollte und auf Kirstens Ansatz "Love is…" in absoluter Borat- Manier erwiderte "NICE". Da haben wirklich nur noch die beiden erhobenen Daumen gefehlt…

Julie und Hans – "Are you my new daddy?"

Doch nach dem üblichen "California, Here We Come" geht es gleich amüsant weiter. Und zwar mit Julie, die ihren – wohl gemerkt: deutsch sprechenden ("Nur noch 10 Minuten!") – Personal Trainer aus dem Bett wirft. Ist Julie denn wirklich so dämlich, dass sie glaubt, Kaitlin bekomme nichts davon mit? Naja, Eltern… Kaitlin reagiert ja sehr cool darauf mit ihrem "Are you my new daddy?". Ich kann es nicht oft genug betonen, dass mir Kaitlin wirklich viel besser gefällt als in der dritten Staffel, und ich sie entgegen meiner Erwartungen doch sehr lustig finde.

"She’s no Marissa" (Gott sei Dank!)

Ist eigentlich noch jemandem aufgefallen, dass Seth fast die ganze Folge über extrem genervt und schlecht gelaunt ist? Ich frag mich, ob das Absicht sein sollte, wenn, ist es jedenfalls gut gelungen. Denn man könnte durchaus meinen, dass der arme Seth ganz und gar nicht mit dem "Abstand" zurechtkommt, den er Summer geben will. So schlecht, dass er sogar genervt von der großartigen Taylor Townsend ist. Also, bitte, wie ist das denn nur möglich? Ich finde es schon etwas komisch, dass ausgerechnet Seth derjenige ist, der den Part der Marissa-Fans übernimmt. Ansonsten halte ich es jedoch für durchaus gelungen, wie die Serienmacher alle potentiellen Argumente gegen eine Taylor-Ryan-Beziehung in dieser Folge aufnehmen und diskutieren. Das ist vielleicht sogar der Punkt, der diese Folge für mich noch besser macht als die letzte.

Taylor treibt mich in dieser Folge durch alle möglichen Gefühlsregungen, die es gibt. Wie ich es von ihr gewohnt bin, muss ich in den meisten Szenen mit ihr einfach nur laut lachen, weil sie diesen übertriebenen, nervigen Charakter einfach genial rüberbringt. Dann bringt sie mich fast zum Weinen, als sie mit absoluter Selbsterkenntnis gesteht, dass sie sich in jeden verliebt, der einfach nur nett zu ihr ist. Ohne jetzt allzu viel von mir selbst preiszugeben, muss ich doch gestehen, dass ich mich in dieser Hinsicht sehr gut mit der liebreizenden Taylor identifizieren kann. Dann musste ich mich an vielen Ecken auch fast Fremdschämen, weil Taylor mir an einigen Stellen doch extrem verzweifelt wirkt, dass ich mich hin und wieder frage, ob sie denn wirklich so wenig Selbstwertgefühl hat… Besonders in der Szene, als Ryan in alter Seth-Manier ganz verlegen anspricht, ob Taylor nicht vielleicht doch ein ganz kleines bisschen in ihn verliebt sei, tat sie mir sehr Leid. Allerdings ist das auch ein Charakterzug, der mich an Serienfiguren immer am meisten fasziniert, da ich mit solchen Rollen immer besonders gut mitleiden kann. Und das macht für mich einen guten Seriencharakter aus.

Summer und Che – Goodbye, Brown?

Erstmal zu den offensichtlicheren Dingen: Wie bescheuert ist es eigentlich, Kaninchen in der Wildnis auszusetzen, die in ihrem Leben noch keinen Kontakt mit derselbigen hatten? Aber na gut, Che verzeihe ich einfach alles, wenn ich ihn in derselben Szene dann wieder ganz apathisch und selbstverliebt auf der Flöte für die Kaninchen herumdudeln sehe. Was mich an der Story auch stört, ist, dass die beiden sich offensichtlich vorher nicht mal darüber informiert haben, wofür die Kaninchen genutzt werden. Denn hinterher erfahren sie ja, dass sie überhaupt nicht für Tierversuche sondern für Studien ihres Sozialverhaltens gehalten wurden. Che lässt einen aber auch immer wirklich total verwirrt zurück, wenn er wieder eine seiner Reden vom Stapel lässt. Da würde ich auch nicht weiter nachfragen…

Summer im Direktorenzimmer fand ich wirklich extrem niedlich, wie sie sofort alles zugibt, aber gleichzeitig nicht ihre Prinzipien verrät. Leider ist Che da ja ganz anders geschnitzt. Ich dachte die ganze Zeit, es wäre vielleicht nur ein schlechter Scherz, aber dem ist offensichtlich nicht so. Wenn Summer dadurch wirklich wieder nach Newport zurückkehren würde, haben sie das echt gut hinbekommen. Ich finde das zwar irgendwie doof, besonders da ich dachte, dass die Fernbeziehungsstory durchaus Potential hatte. Aber ich habe schon viele Serien gesehen, bei denen die Hauptcharaktere auch so lange wie möglich mit aller Gewalt zusammengehalten wurden. Also warum nicht auch hier? Pancakes finde ich ja wirklich niedlich. Wundere mich aber doch irgendwie darüber, dass Summer einfach mal so ein Häschen mitgehen lässt. Das Gespräch zwischen ihr und Seth am Ende fand ich auch absolut herzallerliebst. Die beiden sind einfach toll! Ich muss jedoch sagen, dass ich es gut fand, dass Summer zuerst angerufen hat…

"BANG!"

Erstmal muss ich als alter Tennishase sagen: Kaitlins Aufschlag ist ganz miserabel! Wie ihr Trainer so passend bemerkte "Zumindest ging er diesmal über’s Netz." Das konnte man sich ja wirklich nicht mit anschauen. Ich will für Kaitlin hoffen, dass das ihre erste Tennisstunde war, denn sonst sollte ihre Mutter ihr Geld lieber anderweitig investieren… Die gemeinsame Trainingsstunde war dann ja wirklich – wie man so schön sagt – "großes Tennis", wenn man jetzt mal von den Schlägen absieht zumindest. Julie, die die ganze Zeit wild hin- und herhüpft, war zum Schießen. Und daneben die eifersüchtige Kaitlin, die ihrer Mutter "versehentlich" ein Paar Bälle an den Kopf schießt. Im Tennis liegt Julie ein wenig vorne und vielleicht auch bei Spencer. Was die Intrigen angeht, steht Kaitlin ihrer Mutter jedoch in nichts nach. Aber wer konnte auch ahnen, dass Spencer ausgerechnet Bullits Sohn ist? Sehr genial! (Julie: "What?" – Kaitlin: "What?" – Kirsten dreht sich weg: "Oh, God…"). Ich war froh, dass Julie Kaitlins Anschuldigungen dann wenigstens einsieht. Aber die beiden sind wirklich ein erstaunliches Mutter- Tochter- Gespann. Da werden wir uns sicher noch auf einiges freuen dürfen. Highlight der Zwillinge in dieser Folge:

Zwilling #1: "Looks like your mom had some feelings, too… for that guy’s butt."

Zwilling #2: "Dude, why are you talking about that guy’s butt?

(Ich weiß leider nicht, wer welcher ist, deshalb nummeriere ich der Einfachheit halber mal…)

Bullit finde ich ja auch wieder absolut großartig. Ein sexistischer texanischer Mogul mit furchtbarem Südstaatenakzent (freu mich schon auf die miserable Synchro…) hat der Serie gerade noch gefehlt. Ich muss wirklich sagen, dass in dieser Staffel noch kein Nebencharakter eingeführt wurde, den ich in jeder Szene, in der er/sie auftaucht, nicht ertragen kann. Und den gab es bisher in jeder Staffel. Aber man soll den Tag ja nicht vor dem Abend loben… Warten wir’s lieber erstmal ab, was noch kommt… Bullit find ich jedenfalls höchst amüsant ("Come on, blondie, I won’t bite…"), wobei mir sicherlich nur wenige zustimmen werden.

Ist es wirklich so einfach?

Offensichtlich ja. Da braucht Taylor sich nur mal in Schale zu werfen und mit dem Hintern zu wackeln und schon wird der Atwood ganz zahm. Die Kombi Taylor-Kaitlin gefällt mir übrigens auch ganz gut. Ich muss zugeben, dass ich Ryan in dieser Folge auch ganz niedlich fand. Diese Wendung gefällt mir gar nicht… Das Gespräch zwischen Sandy und Seth fand ich auch sehr interessant, v.a. da Sandy eigentlich alles gesagt hat, was mir zu dem Thema eingefallen wäre. Die Szene danach war allerdings so typisch Serie: Junge sagt, dass er mit Mädchen unter keinen Umständen ausgehen will, und Mädchen hört zufälligerweise mit… Naja, war wieder eine sehr herzzereißende Szene für mich. Die Szene danach mit ihr und Ryan erinnert ein wenig an die zwischen ihr und Seth in der dritten Staffel. Absolut süß war es, wie Taylor Ryan ständig korrekt analysiert und den verwirrten Atwood ("How does she do that?" *dahinschmelz*) dann schließlich stehen lässt. Noch besser die Szene, als ausgerechnet Seth sie dann wieder dazu herausfordern kann, den Schritt doch zu wagen. Der Kuss-Vorschlag war dann wieder so eine Szene, bei der ich mich als Zuschauer unwohl gefühlt habe. Der Kuss selbst war dann aber einfach nur herrlich – besonders die Reaktionen der beiden im Anschluss. Und dann kommt Seth ganz aufgeregt zu Ryan und unser Anti-Dornröschen wurde in den Schlaf geküsst. Großartig. Wunderschöner Abschluss für eine grandiose Folge. Unnötig zu sagen, dass ich dieser Folge erneut neun Punkte gebe.

Nadine Watz - myFanbase

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