Josh Schwartz

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Josh Schwartz, Fun Size
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Während manche Leute mit 26 noch in der Uni sitzen und von einer Karriere träumen, haben andere ihre Träume schon längst wahr gemacht. So wie Josh Schwartz, der mit 26 der jüngste Serienmacher Amerikas wurde.

Mit seiner Serie "O.C., California" betrat er Neuland. Oft war das Leben der Reichen und Schönen bereits verfilmt worden, in den 1990ern z.B. in den Aaron Spelling-Serien "Beverly Hills, 90210" und "Melrose Place". Doch mit "O.C., California" schaffte Schwartz etwas Neues. Die ungewöhnliche Mischung aus Soap Opera-Geschichten, einer guten Prise Humor und einem phantastischen Soundtrack ließen die Serie 2003 zu einem Publikumserfolg werden. Zahlreiche Nominierungen und Preise folgten, unter anderem war Josh Schwartz 2004 für den begehrten "Writers Guild of America"-Award nominiert.

Joshua Schwartz wurde am 06. August 1976 in Providence, Rhode Island, als Sohn einer jüdischen Familie geboren. Seine Eltern Honey und Steve sind als Spielzeugdesigner beim weltweiten Konzern Hasbro tätig. Nach seinem Schulabschluss ging er an die Westküste und studierte an der Film- und Fernsehschule der Universität von Südkalifornien (USC). Seine Karriere als Drehbuchautor begann bereits in dieser Zeit, als er sein erstes Drehbuch an Columbia Pictures verkaufte. Damit waren ihm bald viele Türen geöffnet und boten ihm Möglichkeiten, in der Film- und Fernsehbranche tätig zu werden. Bereits 2000 entwickelte er seine erste Serie: "Brookfield", die auf ABC laufen sollte, es nach der Pilotfolge aber leider nicht ins Programm schaffte. Ebenso "Wall to Wall Records" für Warner Bros. im darauf folgenden Jahr. Mit "O.C., California" gelang ihm 2003 schließlich der Durchbruch.

Die Serie beruht auf seinen Erfahrungen in Kalifornien. Der etwas trottelige Seth Cohen (gespielt von Adam Brody), der sich als Außenseiter auf seiner High School durchschlagen muss, ist Schwartz' eigenen Erlebnissen nachempfunden:

"Besonders die Erlebnisse von Seth und die Beziehung zu seinen Eltern, sowie seine Ansichten von der Welt sind meinen eigenen sehr ähnlich. Das beruht alles mehr oder weniger auf meinen Erlebnissen an der Universität von Südkalifornien. Jeder hier sieht einfach so unglaublich gut aus. Ich sage nicht, dass die Menschen in Rhode Island hässlich sind, auf keinen Fall. Aber wenn man nach Los Angeles kommt und an die USC, ist das ein Schock."

Vor allem die Oberflächlichkeit der Menschen nervte ihn sehr, nach außen hin war alles perfekt, und innerhalb der Familien spielten sich die größten Dramen ab – wie auch in "O.C., California". Deshalb sind den Möglichkeiten in der Serie auch kaum Grenzen gesetzt, denn Stoff gibt es genug. Ob Scheidungen, Alkohol- und Drogenprobleme oder Homosexualität, alles bereits Themen, die in "O.C., California" zur Sprache kamen.

"Ich denke nicht, dass wir jemals Ryan und Seth als Paar sehen werden." , so Schwartz mit einem Augenzwinkern. "Aber ich denke, das Tolle an der Serie ist, dass alles funktioniert. Ich kann mir keine Geschichte vorstellen, die wir nicht erzählen könnten, und wenn es etwas gibt, was wir nicht machen sollten, dann will ich es erst recht ausprobieren."

Seine Musikbegeisterung kann er durch die Serie perfekt ausleben. Auf die Auswahl des Soundtracks und der Bands, die in "O.C., California" auftreten, legte er schon immer ein besonderes Augenmerk. Er betrachtet die Serie als einen Spiegel, der zeigt, was gerade bei den Leuten angesagt ist, wie bestimmte Bands, Comics, Bücher, Filme oder Fernsehserien. Außerdem baut er gerne persönliche Anspielungen in der Serie ein, oder bringt auch Bekannte als Gaststars unter. So waren schon einige seiner ehemaligen High School-Lehrer in "O.C., California" zu sehen. Oft sind es einfach nur Namen, zu denen er eine persönliche Beziehung hat.

"Einige Anspielungen beziehen sich auf Freunde meiner Eltern. Wie der Mann, der sich geweigert hat, Jimmy und Sandy seine Alkohollizenz zu geben – er war nach meinem Zahnarzt benannt."

Über einen typischen Tag während der Drehzeit sagt er folgendes:

"Jeder Tag ist ein wenig anders. Es hängt davon ab, ob ich gerade an einem Drehbuch schreibe oder nicht. Wenn ich schreibe oder etwas umschreiben muss, versuche ich so viel wie möglich von zu Hause aus zu tun. Aber meistens treffe ich mich noch mal mit den Autoren und sehe mir an, wie die Storys sich entwickeln, lese Skizzen und Entwürfe. Normalerweise finden regelmäßig Treffen mit den Kostümdesignern statt, wir schauen uns frisch gedrehte Szenen an und überlegen, welche Musik dazu passen könnte. Wir hören uns neue Musik von den Komponisten an, treffen uns mit den Produktionsdesignern und sehen neue Sets und Fotos von neuen Drehorten an. Es gibt Produktionstreffen, Treffen mit dem Regisseur, Castings mit neuen Gaststars. All diese Dinge passieren entweder an einem einzigen Tag oder auf fünf Tage verteilt, es sei denn, ich arbeite unter engem Zeitdruck – in dem Fall findet man mich in einer Bar."

Gerade während der 2. Staffel sorgte er unter den Fans für Aufruhr, die sich über die Entwicklung der Serie beklagten. Vor allem Marissas plötzliche Wandlung hin zum anderen Geschlecht kam vielen Zuschauern merkwürdig vor. Josh ist sich klar darüber, dass nicht jede Storyline Anklang beim Publikum findet:

"Bei einer Serie kommen manche Storys besser an als andere, einige Zuschauer mögen eine bestimmte Geschichte, andere nicht. Manche Figuren schlagen beim Publikum ein, manche nicht. Bei der Menge an Episoden, die wir drehen und der Geschwindigkeit, mit der wir Storys verarbeiten, ist das ganz logisch: Bestimmte Geschichten kommen besser an als andere. Wir wollen, dass alles phantastisch ist, jede Episode soll perfekt sein, aber das funktioniert beim Fernsehen nun einmal nicht. Deshalb hoffen wir, öfters richtig zu liegen als mit einer Story daneben zu greifen. […] Ich muss mich immer noch daran gewöhnen, in die Internetforen zu gehen und mir die Kritik der Fans durchzulesen, denn nie sind alle wirklich zufrieden. Wenn wir eine Storyline durchziehen und die Fans entsprechend darauf reagieren, ist das aber sehr aufschlussreich für mich."

Joshs Metier ist das Fernsehen, und darauf konzentriert er sich auch neben seiner Arbeit an "O.C., California". 2004 wurde er vom Sender FOX angesprochen, einen Ableger zu entwickeln. "Athens" sollte in Neuengland spielen und das Leben von einigen Studenten an einem Elitecollege zeigen. Es wurde jedoch schnell klar, dass es für den jungen Serienmacher nicht möglich sein würde, sich um zwei Serien gleichzeitig zu kümmern, und heute bereut Josh die Idee. Kurz danach war ein weiteres "O.C., California"-Spinoff geplant, das es jedoch auch nicht auf die Bildschirme schaffte. Die Serie sollte von Kaitlin Cooper handeln, Marissas jüngere Schwester, die auf einem Internat lebt. Auch die Adaption eines beliebten Jugendbuches namens "Looking for Alaska" war im Gespräch, doch aus Zeitgründen hat Josh es bisher nicht geschafft, das Drehbuch zu beenden.

Stattdessen lenkte er seinen Fokus wieder verstärkt auf "O.C., California", das seit der dritten Staffel mit enormen Zuschauereinbrüchen zu kämpfen hatte und am 22. Februar 2007 schließlich nach insgesamt 92 Folgen eingestellt wurde. Doch Josh musste nicht lange auf neue Arbeit warten. Bereits 2006 wurde er von den Lizenzinhabern der Filmrechte für die erfolgreiche amerikanische Buchreihe "Gossip Girl" über das Leben der Kinder reicher Eltern in New York City angesprochen, ob er die Buchreihe nicht gemeinsam mit seiner O.C.-Kollegin Stephanie Savage in einer Fernsehserie umsetzen würde. Die Serie läuft seit Herbst 2007 auf dem US-Sender TheCW mit durchschnittlichen Quoten, hat jedoch eine große Fangemeinde unter den sehr jungen Zuschauern und ist ständiges Gespräch in Internetforen und Blogs. Der Sender hat große Hoffnungen für die Serie und sie wurde bereits für eine zweite Staffel verlängert.

Noch bevor "Gossip Girl" auf dem Plan stand, hatte Josh jedoch gemeinsam mit einem ehemaligen Kommilitonen der USC, Chris Fedak, sogar eine weitere Serie entwickelt. Die Action-Comedy "Chuck" war zunächst als Skript für einen Kinofilm angelegt, doch konnte Josh seinen Freund überreden, daraus eine Pilotfolge für eine Comedyserie zu machen. Auch diese Serie ging im Herbst 2007 auf Sendung, auf dem Sender NBC, und auch hier arbeitet Josh mit einem O.C.-Kollegen, dem Regisseur McG, zusammen. "Chuck" war der erfolgreichste Neustart des Senders und wurde nach einer auf Grund des Autorenstreiks verkürzten ersten Staffel ebenfalls für eine zweite verlängert. Beide Serien gehen in der kommenden Season auch in eine dritte Staffel.

Auch privat läuft es für den Produzenten hervorragend. Am 20. September 2008 heiratete er seine langjährige Lebensgefährtin Jill Stonerock, eine gute Freundin von Rachel Bilson, die auch Brautjungfer und Trauzeugin der beiden war. Auf der Hochzeitsfeier spielte die Band Imogen Heap, die auch bereits in "O.C., California" zu hören war.

Sandra G. & Nadine Watz - myFanbase

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