Bewertung

Review: #2.06 Rache ist süß

Man fragt sich manchmal wirklich, wie die Autoren von "October Road" auf ihre teilweise so abstrusen Ideen kommen: Es scheint nicht zu reichen, dass die Jungs eine Band haben, die mit imaginären Instrumenten spielt, nun wird auch noch allen Ernstes ein Luft-Drummer für die Band gecastet und Ikey beruft ein "Tribunal" ein, um mit seinen Freunden sprechen zu können. Wieso man Entwicklungen in dieser Serie nicht auf normalem Wege einleiten kann, ist mir schleierhaft. Stattdessen gibt es Tribunale, Luft-Drummer und ein Cupcake Kid samt Motto: "Butter, sugar, eggs and flour, frosting, sprinkles, superpower!" – Ach du liebe Güte.

Manche Szenen in #2.05 Revenge of the Cupcake Kid sind wirklich hart an der Grenze des Erträglichen. Vor allem die Dialoge strotzen nur so vor Belanglosigkeit und Phrasenhaftigkeit und mal wieder braucht die Episode sehr lange, bis endlich mal was passiert. So haben wir diesmal einen heftigen Streit zwischen Hannah und Janet, Ikey wird von seinen Kumpels abgelehnt, und Nick und Eddie bekommen mit ihrer Firma nach hartem Kampf endlich ihren ersten Auftrag.

Die besten Freundinnen Hannah und Janet streiten sich also und dabei werden endlich mal ein paar Probleme angesprochen, unter denen die Freundschaft der beiden schon jahrelang unterschwellig gelitten zu haben scheint. Janet macht ihrem Ärger Luft, dass sie immer das fünfte Rad am Wagen war und Hannah wirft Janet vor, nicht damit umgehen zu können, einen festen Freund zu haben. Harte Worte. Mal sehen, wie dieser große Streit zwischen den Frauen geregelt wird, aber es ist auf jeden Fall erfrischend zu sehen, dass die zwei sich mal über was anderes als französische Restaurants, Pumps und anderes nebensächliches Zeug unterhalten.

Ausgelöst wird der ganze Streit durch die Auseinandersetzung zwischen den Männern der beiden, Ray und Eddie. Eddie lässt sich von Ray provozieren und schlägt dessen Mitarbeiter, doch man kann es ihm kaum übel nehmen, ganz im Gegenteil. Ray ist eben ein hinterlistiger Mistkerl, der zwar gegenüber Hannah wirklich ein Gentleman ist (wenn er sie nicht gerade anlügt), der aber keine Gnade kennt, wenn es ums Geschäft geht. So kann man sich ein süffisantes Lächeln am Ende nicht verkneifen, als Ray letztlich den Kürzeren zieht, doch die Sache ist sicher noch nicht vorbei. Ray hat Ikey schließlich nicht aus Gutmütigkeit eingestellt. Dieser hat eindeutig viel zu viel Screentime und man kann nicht anders als hoffen, dass er endlich ein für alle Mal aus der Serie herausgeschrieben wird. Jede Zeit mit Ikey ist vergeudete Zeit.

Zu guter Letzt gibt es noch die Story rund um Carter aka Cupcake Kid, die eher nebensächlich und uninteressant war, aber noch mal eine ganz gute Verknüpfung zu Nicks Vergangenheit bot. Dass Carter Nick so schnell verzeiht, war etwas unglaubwürdig, aber na schön. Umso gelungener war die Abschlussszene in Sully's Tavern, als Eddie und Nick gemeinsam Karaoke singen – das Highlight der Folge. Dabei war es auch wichtig, dass Ronnie kurz in den Mittelpunkt rückte, denn es zeigt, dass man dessen unerwiderte Liebe zu Aubrey noch nicht vergessen hat.

Es gibt also durchaus ein paar gute Ansätze in dieser Episode, doch sie werden von absurden Storylines und schlechten Dialogen überschattet. Mehr als durchschnittlich ist die Episode daher leider nicht, da kann auch die amüsante Karaoke-Szene nichts mehr dran ändern.

Maria Gruber - myFanbase

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