Bewertung

Review: #1.06 Nicht jeder findet, was er sucht

Da die Bösewichte der Serie sich nun nicht mehr die Hände zu reichen scheinen, beginnt ein neuer Abschnitt von "Once Upon a Time in Wonderland". Während sich Jafar in eine andere Welt aufmacht, wird die Rote Königin ebenfalls selbst aktiv, doch besonders die Aufhebung von Wills Versteinerung ist vielversprechend.

"We don't need you to be sorry, Alice. We need you to be better."

Um uns neben der laufenden Story noch ein paar Hintergrundinformationen zu geben, wird in einigen Rückblenden die Geschichte von Alices Rückkehr in ihre Welt erzählt, nachdem sie Cyrus verloren hat. Auch wenn die Rückblenden einen großen Anteil der Episode ausmachen, wussten wir über einen Großteil ihrer Rückkehr schon zuvor Bescheid. Denn die Tatsache, dass Edwin das Kommen und Gehen seiner Tochter doch eher missmutig hinnimmt, war kein Geheimnis. Dass er sich in ihrer Abwesenheit allerdings eine neue Familie zugelegt hat, war durchaus neu, kann aber bisher leider nicht viel zur Geschichte betragen. Es unterstreicht aber die Leichtfertigkeit, mit der er sich erneut von Alice trennt und sie ins Bethlem Asylum schickt, als es ihr nicht gelingt, sich erfolgreich in das neue Familienleben einzufügen. Da Alice aber die Nächte ihres kurzen Aufenthaltes zu Hause auf der Couch verbringt, ergibt sich der Eindruck, dass sie nur wenige Tage zurück war und sie keine wirkliche Chance bekam, mit ihrer Stiefmutter warm zu werden. Damit stellt sich bei mir die Frage, ob ihre Vergangenheit mit diesem winzigen Einblick abgehakt ist, da man sich leider nicht die Mühe machte, weiteres Interesse an ihrer Familie zu schüren. Und auch die Frage, wie viele Jahre Alice verschwunden war oder auf welchem Weg sie wieder zurückgelangte, bleiben unbeantwortet, womit dieser Teil der Handlung von #1.06 Who's Alice recht unbefriedigend ist.

"Sometimes the maddest stories are the truest ones."

Weitaus amüsanter geht es bei Jafar zu, den wir auf seinen kurzen Besuchen in der Klinik und bei Edwin begleiten. Auch wenn hier nicht viele Worte gewechselt werden, versteht sich Naveen Andrews sehr gut darauf, die kurzen Momente intensiv und dennoch mit einer Leichtigkeit von der Kamera einfangen zu lassen. Hier gelingt es auf grandiose Weise, Jafars gefährliche Seite unter Beweis zu stellen und das ohne große Darbietungen seiner Kräfte, sondern einzig mit dem bedrohlichen und doch verführerischen Unterton in seiner Stimme. Zusätzlich dazu streut man in diese Szenen eine kleine Prise Witz ein, womit Jafars Besuch in Alices Welt wohl niemand so schnell vergessen kann.

"What the hell? It's a bloody perfume bottle."

Auch die Helden erleben ein neues Abenteuer und als der Herzbube Alice im Black Forest aufgespürt hat, bekommen wir mal wieder ein paar lustige Momente zwischen den beiden zu sehen. Schon von Beginn an verstehen die zwei sich problemlos darauf, uns interessiert an ihrem kleinen Abenteuer teilhaben zu lassen und haben durch den Einsatz von Herz und Späßen bereits einen Platz im Herzen der Zuschauer gefunden. Dies nutzen die Autoren auch in dieser Episode wieder gekonnt und geben sogar einen kleinen Teil von Wills Vergangenheit preis. So erfahren wir, dass der Herzbube im wahrsten Sinne des Wortes kein Herz hat. Doch wo kann er es verstecken? Hier ergibt sich eine sehr interessante Frage, die hoffentlich in Zukunft wieder aufgegriffen wird.

Neben den beiden liefern auch Cyrus und die Rote Königin ein paar gute Szenen, die sehr spektakulär enden, als Cyrus sich lieber von der schwebenden Insel stürzt, als sich erneut in Gefangenschaft zu begeben. Mit dieser Entscheidung von Cyrus kommt die Handlungen wieder einen guten Schritt voran, da sein Dümpeln im Käfig zwar nur vier Episoden umfasste, aber vollkommen ausreichend war, um einen kleinen Freudenschrei zu entlocken, als er endlich entkam. Hätte man ihn nun schon wieder zurück in sein Verlies geschickt, würde die Entwicklung zu sehr auf der Stelle treten. Und auch wenn noch nicht absehbar ist, wie Alice und Cyrus sich in dem schier endlosen Wald finden sollen, freut man sich bereits jetzt auf ihr erstes Wiedersehen.

Fazit

Stetig scheinen nun alle Figuren ihrem Ziel näher und näher zu kommen, womit diese Episode die gute Dynamik der Serie unterstreicht. Dass man dabei nicht auf jede Beziehung, wie in diesem Fall Alices neue Familienmitglieder, intensiv eingeht, ist jedoch etwas schade. Doch dieses Manko wird von den vielen guten Momenten dieser Episode übertroffen und man blickt den weiteren Abenteuern mit Freude entgegen.

Marie Florschütz - myFanbase

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