Review: #4.06 Das Faksimile der Liebe
"Ich reiste durch die weite Welt. Meine Suche kennt keine Grenzen. Meine Besessenheit wird mich nicht verlassen. Meine Suche wird weiter andauern, bis ans Ende aller Tage. Doch eines weiß ich sicher. Der Name der Retterin ist Emma. Die Retterin soll meine Schwester sein. Die Familie muss komplett sein."
Genau diese Worte stehen in der Runenschrift Futhark auf der Schriftrolle, die Emma und Hook im Eiswagen der Schneekönigin finden. Nachdem bereits in der letzten Episode angedeutet wurde, dass sich Elsas und Annas eiskalte Tante eine Familie wünscht, die sie liebt, erfährt man in dieser Folge, was in Wirklichkeit hinter diesem Wunsch steckt. Denn die Schneekönigin möchte Emma und Elsa zu ihren Schwestern machen. Und damit nicht genug: Sie will mit ihnen ihre anderen beiden Schwestern ersetzen. Bislang war nur bekannt, dass Ingrid eine Schwester hatte, nämlich die Mutter von Elsa und Anna.
Wie auch Pabbie der Steintroll erwähnt, gab es noch eine dritte Schwester, deren Name Helga lautete und die Emma sehr ähnlich sieht, wodurch Ingrids Versessenheit auf Emma erklärt wird. Die drei Schwestern standen sich sehr nahe, jedoch verschwanden Ingrid und Helga eines Tages urplötzlich, wodurch der Verdacht entsteht, dass die Schneekönigin an Helgas Verschwinden beteiligt war. Da das Volk um den Verlust der zwei Schwestern trauerte, nahmen die Steintrolle allen Menschen in Arendelle die Erinnerung an sie. Dadurch vergaß offenbar auch Gerda, Anna und Elsas Mutter, die beiden.
Das Zentrum der Episode wurde auf Belle und auf ein Abenteuer ihrer Vergangenheit gelegt. Obwohl Belle ein Hauptcharakter innerhalb der Serie darstellt, zeigten die Autoren bislang sehr wenig aus ihrer Vergangenheit. Denn es gab ja auch eine Zeit, in der sie Rumpelstilzchen noch nicht kannte. Genau diese Zeit wird nun aufgegriffen und im gleichen Kontext wird auch über ihre Mutter berichtet. Eigentlich hab ich ja im Voraus gedacht, dass man sich in dieser Folge auf Belles Beziehung zu ihrer Mutter konzentriert und man einige schöne Szenen zu sehen bekommt. Doch daraus wurde nichts, da die Mutter bereits nach einer einzigen Sequenz das Zeitliche segnet und die Geschichte in eine ganz andere Richtung gedrängt wird. Da Belle keine Erinnerungen mehr an den Tod ihrer Mutter hat, informiert sie sich über Steintrolle in Arendelle, die in der Lage sind, Erinnerungen zurückzuholen. Dann macht sie sich auf die Reise in Elsas Königreich.
Ehrlich gesagt wirkt diese Entwicklung sehr konstruiert auf mich. Es scheint so, als wenn die Autoren unbedingt mehr von Belle erzählen wollen, aber nicht genau wissen, wie sie dies in die Frozen-Storyline einfügen sollen. So lassen sie einfach mal ihre Mutter über die Klinge springen und schicken Belle nach Arendelle, mit der Intention, mehr über den Tod ihrer Mutter herauszufinden. Dort angekommen läuft sie natürlich auch gleich Anna in die Arme, die Belle, liebenswert und hilfsbereit wie sie ist, sofort unterstützen will, obwohl sie noch keine drei Sätze miteinander gesprochen haben.
Nun gibt es auch, wie bereits erwähnt, ein Wiedersehen mit dem Steintroll Pabbie, der Belle einen Stein mit ihren Erinnerungen überreicht. Diesen soll sie an dem Ort aktivieren, an dem sie ihre Erinnerungen verloren hat. Auf dem Rückweg zieht ein Unwetter auf, der Belle und Anna überrascht und sie zu Boden wirft, wobei Belle ihren Stein verliert. Obwohl Anna am Abgrund hängt und abzustürzen droht, kümmert Belle sich nicht um ihre neue Freundin und denkt gar nicht daran ihr zu helfen, bevor sie nicht ihren verdammten Stein wieder hat. Die Szene hat mich ziemlich aufgebracht, da ich Belles Handlungsweise überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Natürlich kann ich verstehen, dass Belle herausfinden will, was mit ihrer Mutter passiert ist, doch ist dies nebensächlich, wenn es um das Leben eines anderen Menschen geht. Vor allem bei Anna, die sie sofort unterstützen wollte, als sie von Belles Geschichte erfahren hat. Auch Anna wird gewusst haben, dass der Weg zu den Steintrollen gefährlich ist und ist trotzdem mitgekommen.
So kommt es, wie es kommen muss: Der Erinnerungsstein fällt herunter und zerbricht und auch Anna stürzt ab, bevor Belle noch etwas tun kann. Eigentlich hätte Anna nach einem Aufprall aus dieser Höhe tot sein müssen, sie verliert aber nur das Bewusstsein. Die Schneekönigin ist sofort zur Stelle, die mit Anna und dem Hut des Zauberers verschwindet.
Damit wird enthüllt, was hinter Annas Verschwinden steckt. Die Schneekönigin hält sie gefangen, um sie von Elsa fernzuhalten, mit der Ingrid eine eigene, kleine Familie gründen will, in der Anna nicht erwünscht ist, da sie keine Magie besitzt. Deshalb will sie nun jemanden finden, der den Platz von Elsas Schwester einnehmen kann, wo wir nun wieder bei Emma landen.
In Storybrooke versucht Emma die Schneekönigin zu finden, die sich seit Emmas Geburt für sie interessiert. Währenddessen versucht Belle ihre unterlassene Hilfeleistung gegenüber Anna wieder gutzumachen und diese selbst ausfindig zu machen. Da sie bereits befürchtet, dass Mr. Gold sie bei ihrem Vorhaben nicht unterstützt, holt sie den gefälschten Dolch heraus und "zwingt" ihren frisch angetrauten Ehemann, sie zu begleiten. Nun muss Mr. Gold mitspielen, da er um jeden Preis verhindern will, dass seine Lüge auffliegt. In der Höhle der Schneekönigin will Belle den Hut des Zauberers finden, nicht ahnend, dass Gold diesen bereits besitzt. Sie findet einen Spiegel vor, der sie über ihr Spiegelbild für ihr Verhalten verurteilt und erwähnt, dass Mr. Gold ihr einen falschen Dolch gegeben hat. Letztendlich kommt Gold dazu und schafft es noch, seine Liebste vom Gegenteil zu überzeugen. Irgendwann wird die Wahrheit aber ans Licht kommen und ich bin gespannt, wie Belle dann reagiert.
Als kleine Randnotiz möchte ich noch auf die erste Szene in Arendelle eingehen. Denn in dieser wurde ein weiterer Charakter aus "Frozen" aufgegriffen, nämlich Krämerladenbesitzer Oaken, der, wie die anderen Figuren aus dem Film auch, sehr gut dargestellt wurde. Obwohl er eine relativ kurze Szene hat, ist mir die Figur sofort ans Herz gewachsen, weil ich diese auch im Film schon sehr mochte. Leider wird es sich wahrscheinlich um einen einmaligen Auftritt handeln, da die Figur keine große Relevanz hat. Dennoch war es schön, dass der Krämerladen mit interner Sauna in der Serie aufgegriffen wurde.
Insgesamt hat mir die Episode einen Ticken besser gefallen als die vorherige. Jedoch konnte mich die konstruierte Geschichte um Belles Vergangenheit nicht überzeugen. Auf jeden Fall hat man in dieser Folge einige Antworten um Annas Schicksal und die Intention der Schneekönigin erhalten, die die eigentlich durchschnittliche Episode etwas aufwerten konnten.
Marcel F. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Family BusinessErstausstrahlung (US): 02.11.2014
Erstausstrahlung (DE): 21.10.2017
Regie: Mario Van Peebles
Drehbuch: Kalinda Vazquez & Andrew Chambliss
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