Bewertung

Review: #1.02 Quälende Angst

Auch die zweite Folge war leider noch wenig überzeugend, wenn auch nicht ganz so langweilig wie der Pilot. Trotzdem ist es mir einfach noch viel zu eindimensional und teilweise kitschig, als dass ich mehr Punkte geben könnte. Die Serie nimmt sich selbst noch zu ernst und das kann sich eine Serie nur dann erlauben, wenn sie wirklich bedeutsam ist und mit besonders hoher Qualität überzeugen kann. Das ist hier jedoch offensichtlich nicht der Fall.

Der Vater ist einfach extrem unsympathisch. Ich habe ja schon viele Serien mit unsympathischen Eltern gesehen, aber dieser hier erscheint bisher so platt und einfach nur dämlich, so dass ich mich frage, wie man es schaffen will, ihm überhaupt ein wenig Profil zu verleihen. Da war ja selbst Julie Cooper in ihren Anfangszeiten sympathischer. Das arrogante und egozentrische Verhalten ist einfach nur nervig und auch absolut nicht nachvollziehbar. Seinem Sohn einzureden, dass es sich beim Spiel nur um ihn dreht und er sogar andere Spieler (in dem Fall eben seinen Bruder) sabotieren soll, damit er selbst besser da steht, ist schlichtweg lächerlich. Ich habe nicht mal Spaß daran, den Vater zu hassen, weil er einfach so bescheuert ist, dass es weh tut.

Ebenso unsympathisch verhält sich sein Fleisch und Blut Nathan, an dem ich bisher nichts, aber auch wirklich nichts annähernd Sympathisches finden konnte. Das wird sicher noch kommen, bisher fehlt es aber. Immer wenn man denkt, er würde endlich mal etwas Vernünftiges tun oder sagen, überzeugt er einen wieder von Neuem, dass er nur ein dämlicher Unsympath ist. Auch sein "Bad Boy"-Gesichtsausdruck wirkt zeitweise extrem gespielt und kaum überzeugend. Er ist auch nicht lustig. Sein Kampf mit Lucas hat mich nur genervt und war ebenso wenig interessant.

An Lucas stört mich einfach diese übertriebene Nettigkeit. Meiner Meinung nach hatte seine Mutter den Kommentar bezüglich des Spiels durchaus verdient, auch wenn man ihren Schritt eventuell nachvollziehen kann. Aber er war nicht derjenige, der sich entschuldigen musste. Dass Lucas unter dem Druck zusammenbricht, war auch absolut vorhersehbar, ebenso wie seine schlussendliche Entscheidung, wieder ins Team zurückzukehren. Was mich jedoch etwas umgehauen hat, war, als Dan auf Lucas zuging und ihn tatsächlich "Sohn" nannte und ihm die Tasche für Nathan gab. Das fand ich sehr interessant und ich bin gespannt, was das zu bedeuten hatte. Die ganze Story um die Mutter, die nicht zum Spiel kommen will, weil sie dort auf den bescheuerten Vater ihres Sohnes trifft, hat mich wenig berührt, wie insgesamt die Folge.

Das fehlt mir im Moment einfach. Es kommen keinerlei Emotionen auf, was bei mir eigentlich nicht mal schwer ist, da mir sogar bei alten "Full House"-Wiederholungen die Tränen kommen. Mit Humor kann die Serie allerdings leider auch nicht aufwarten. Das Verhalten der Charaktere ist entweder vorhersehbar oder macht gar keinen Sinn. Auch den Sinn hinter Peytons Webcam hab ich noch nicht wirklich durchschaut. Die Story um die Comics war öde und platt – ebenso wie ein Großteil der Bilder, wobei mir ein paar schon gefallen haben.

Was alle anderen Charaktere angeht: Warum Haley im Hauptcast sein soll, ist mir ein Rätsel. Auch Brooke hat bisher kaum eine Rolle gespielt, sie wurde ja auch erst in dieser Folge eingeführt. Für mich wirkt sie aber bisher sogar am interessantesten, obwohl man kaum etwas über sie weiß. Dieser Jake und Whitey gefallen mir. Die einzigen wirklich sympathischen Charaktere, mit denen ich etwas anfangen kann.

Den Vorspann fand ich extrem komisch, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich das Lied eigentlich eben als normales Lied kenne. Werde mich wohl dran gewöhnen. Ansonsten ist die Musik wie immer gut gewesen, aber das ist ja hier kein Musical. Das Ende, in dem Lucas was auch immer vorliest, finde ich extrem "cheesy", kann aber sein, dass ich mich auch daran gewöhne. Das einzige Highlight in dieser Episode war für mich der Satz "The prettier the girl, the messier the car." Oh, ich wünschte, das wäre auch umgedreht wahr, dann wäre ich die absolute Schönheitsqueen.

Wirklich besser als der Pilot war die Folge nicht und der Pilot hat bei mir sowieso immer noch eine Sonderstellung, weil er die Schwierigkeit hat, Charaktere und Plot einführen zu müssen. Deshalb kann ich der Folge eigentlich eher nur weniger geben als der vorangegangenen. Wenn die Serie ein wenig lockerer oder wenigstens weniger vorhersehbar werden könnte, wäre das sehr hilfreich. Vorerst werde ich auf jeden Fall weiterschauen. Ich werde auch Geduld haben, aber wenn sich die Serie nicht spätestens bis zur Hälfte der Staffel extrem steigert, ist für mich Schluss...

Nadine Watz - myFanbase

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