Bewertung

Review: #4.13 Bilder von dir

Zuerst mal: ich liebe diese "One Tree Hill"-Episoden, in denen der Cast in Zweierpärchen aufgeteilt wird! Wie schon in den Folgen #1.18 Die guten alten Zeiten und #3.13 Abschied konzentriert sich alles auf die Charaktere, doch hier haben wir noch eine interessante Steigerung dieses Konzepts: die Paare werden ausgelost. Das führt dazu, dass es in dieser Folge sowohl komplett neue Paarungen, als auch alte Freundschaften gibt – und die Liebe darf natürlich auch nicht zu kurz kommen. Durch die Aufgaben, die der Lehrer seinen Schülern mitgegeben hat, wird die charakterliche Tiefe der Folge noch forciert: die Figuren müssen ihre Ängste, Träume und Geheimnisse preisgeben.

You would have made a great goth, you know? A little tortured, a bit of a loner, but kind.

Vermutlich das Paar mit den meisten Startschwierigkeiten: Lucas und Glenda. Aber wer kann es Glenda verdenken, wenn jemand, der vier Jahre mit ihr auf der Schule war, ihren Nachnamen nicht weiß? Trotzdem weiß jeder, der die Serie von Anfang an gesehen hat, dass Lucas keineswegs der typische "jock" ist und auch Glenda findet es spätestens dann heraus, als Lucas ihr seinen Roman zeigt. Es ist zwar etwas erstaunlich, wie viel die beiden sich während der Stunde anvertrauen, doch durch Glendas Voice-over am Ende wird klar, weshalb Mark Schwahn gerade diese Paarung gewählt hat: die beiden sind sich tatsächlich sehr ähnlich, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint. Ohne seine Aufnahme ins Team wäre Lucas bestimmt noch derselbe Einzelgänger in der Schule, der ständig Bücher liest und nur mit Haley spricht. Und die Tatsache, dass er nun ein erfolgreicher Sportler ist, ändert nicht seinen an sich nachdenklichen und in sich gekehrten Charakter. Somit ist es letztendlich nur natürlich, dass sich die beiden gut verstehen und Lucas die Chance auf eine Freundschaft wahrnimmt, als er Glenda am Ende sogar sein Manuskript anvertraut.

Yeah, in ten years, I'm definitely in love.

Ebenso wenig freundschaftlich beginnt die Stunde für Shelley und Mouth, nachdem sie ihn als "geek" kategorisiert hat. Hier muss man allerdings Shelley zugute halten, dass aus den zur Auswahl stehenden Kategorien sonst wirklich keine gepasst hätte. Mit Shelley und Mouth haben wir das zweite Paar dieser Folge, das sich komplett neu kennen lernen muss. Sie sind sich zwar charakterlich nicht so ähnlich wie Lucas und Glenda, aber beide haben es satt in bestimmte Schubladen gesteckt zu werden. Obwohl es meiner Meinung nach etwas konstruiert wirkt, ist es schön, dass beide im jeweils anderen denjenigen finden, der sie aus dieser Schublade wieder herausholt und es keine zehn Jahre dauert, bis Shelley sich verliebt. Für Mouth hoffe ich allerdings nur, dass diese Romanze mal etwas länger hält – schön begonnen hat sie jedenfalls!

I am afraid... I am way too high to care...

Tja, Rachel und Bevin… Meiner Meinung nach ein Paar, das es in dieser ansonst so tollen Folge wirklich nicht gebraucht hätte. Anders als Bevin und Skills in #3.07 Falsche Dates sind sie nicht für den Comedy-Part verantwortlich, sondern einfach nur langweilig und überflüssig. Dabei hätte man endlich mal versuchen können, in dieser Folge Rachels Charakter etwas mehr Tiefgang zu geben, doch der einzige, dazu noch winzige, Ansatz ist mal wieder ihr umgemodelter Körper. Einzig erwähnenswert ist Bevins kurzer Ausbruch, der zwar rein inhaltlich wirklich toll ist und genau das sagt, was ich über Rachel denke, aber leider überhaupt nicht zu ihrem Charakter passt. Soll man ihr wirklich abnehmen, dass sie die ganze Zeit nur vorgibt, etwas unterbelichtet zu sein? Das ist mir dann doch etwas zu weit hergeholt und kann für den sonstigen Nonsens, den die beiden von sich geben, nicht wirklich entschädigen.

If I can just get you to quit lying, I think I might like the real you.

Da sind mir Brooke und Chase als Paar gleich viel lieber! Endlich sehen wir Brooke mal wieder ohne Rachel und schon hat ihr Charakter wieder mehr Tiefe – und Moral. Die Tatsache, dass sie Chase wirklich alles erzählt, obwohl es sie in einem sehr schlechten Licht erscheinen lässt, zeigt, dass er ihr viel bedeutet und dass sie sogar riskiert, ihn ganz zu verlieren, als ihn weiterhin zu belügen. Außerdem sehen wir mal wieder Brookes nicht ganz so selbstbewusste Seite, die man ihr, wie Chase richtig sagt, kaum abnehmen mag, durch die sie aber so viel natürlicher und liebenswerter wird. Der einzige Wermutstropfen dieses Paares ist, dass man nicht sehr viel über Chase erfährt, auch nicht in Brookes Voice-over.

Außerdem habe ich mir kurzzeitig gewünscht, dass Brooke und Peyton ihre Partner nicht getauscht hätten. Auch wenn die zarte Liebesgeschichte zwischen Brooke und Chase wirklich schön ist und alle Geheimnisse endlich mal raus mussten, wäre es doch auch interessant gewesen, Brooke und Nathan mal zusammen zu sehen.

So when you all roll through on your world tour, we can remember this day and sit back and laugh about it.

Dass Haley und Skills schon lange befreundet sind, ist eigentlich allein durch die beiderseitige Freundschaft mit Lucas klar, doch gesehen haben wir von dieser Freundschaft noch nicht sehr viel. Das wird in dieser Folge endlich nachgeholt und die beiden wirken absolut authentisch dabei! Beide haben mit Zukunftssorgen zu kämpfen, Skills mit dem College und Haley mit ihrer Schwangerschaft. Es ist schön zu sehen, wie die beiden im jeweils anderen jemanden finden, dem sie alles sagen können und der ihnen ihre Ängste nehmen kann.

Allerdings hat mich Haleys Geheimnis etwas schockiert: Sie hat manchmal das Gefühl, nicht dazuzugehören – gerade Haley, die eigentlich mit Nathan eine so feste Konstante in ihrem Leben hat! Darauf hätte man meiner Meinung nach durchaus noch tiefer eingehen können, aber vermutlich war die Zeit (trotz eingesparter Credits) dafür einfach zu knapp. Dafür haben diese beiden meiner Meinung nach die schönsten Voice-over, die ihre jahrelange Freundschaft toll zusammenfassen und deshalb natürlich nicht fehlen dürfen:

Skills: (voiceover) Over the years I've known Haley James, bookworm. Haley James, sarcastic girl. Haley James Scott, rock star. Haley James Scott, mother to be. Today I got re-acquainted with just Haley. My good friend.

Haley: (voiceover) Skills has been my friend since we were young, and today I remembered why. He's a great listener. He's going to do awesome in college, and he deserves to be on top of the world.

Take your shirt off. – Wow, just like the old days!

Und somit wären wir auch schon beim letzten Paar: Nathan und Peyton. Diese Konstellation gab es auch schon in #1.18 Die guten alten Zeiten und wie damals zeigt sich auch in dieser Folge, dass die beiden mittlerweile eine wirklich gute Freundschaft verbindet. Ihre Vergangenheit als Paar wird zwar auch thematisiert, aber nur um zu zeigen, dass diese beiden nun wirklich kein Traumpaar waren! Wirklich toll zeigt dieser Handlungsstrang, wie sehr Nathan sich verändert hat – aus dem einst egoistischen Jungen ist ein Mann geworden, der seine eigenen Ziele hinten anstellt, wenn es um seine Familie geht. Peyton hat zwar recht, wenn sie ihm rät, auch seine eigenen Träume zu verwirklichen, aber ich glaube nicht, dass bei Nathan jemals die Gefahr besteht, so zu werden wie Dan! Das zeigt allein schon die Tatsache, wie sehr er sich mit dem Gedanken quält, dass er kurz erleichtert war, als er dachte, dass seine Mutter stirbt. Auch hier hätte ich mir etwas mehr Zeit gewünscht, um auf Nathans Selbstvorwürfe einzugehen, da man als Zuschauer zum ersten Mal davon erfährt – aber Peytons klägliche Pfeifversuche als Auflockerung entschädigen dafür allemal!

Fazit

Ohne Rachel und Bevin wäre es mal wieder eine herausragende Paar-Folge, so bleibt es eine sehr gute, bei der man sich wünscht, die Rachel/Bevin-Zeit wäre anderen Paaren zugute gekommen.

Lena Stadelmann - myFanbase

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