Bewertung

Review: #5.03 Ohne Freunde geht nicht

Das große Drama scheint vorerst abgewendet und weicht nun einer angenehmen Leichtigkeit unter den Charakteren, so dass auch endlich ein wenig der Witz in die Serie zurückkommt. Die Charaktere betreiben etwas Gewissenserforschung, tappen in Fettnäpfchen und schließen mit Vergangenem ab. Klingt langweilig? Ist es aber keineswegs.

Peyton, Brooke und Lindsey

Peyton hat also erfolgreich ihr erstes eigenes Plattenlabel im Nu aus dem Boden gestampft und kann auch gleich eine viel versprechende Band engagieren. Besser kann es für sie aus karrieretechnischer Sicht gar nicht laufen, denn endlich hat sie etwas, für das sie sich begeistern kann. Peyton kann nach dem misslungenen Abenteuer in der Musikwelt von Los Angeles also endlich wieder etwas durchatmen und blüht richtig auf. Lediglich der Glücks-Bambus stört das neugewonnene Glücksgefühl von Peyton doch etwas.

So ganz glaube ich Peyton nicht, dass sie nicht doch (auch) wegen Lucas nach Tree Hill zurück gekehrt ist. Ihr erstes Aufeinandertreffen auf dem Rivercourt ließ bereits erahnen, dass sie noch immer tiefe Gefühle für ihren Ex-Freund hat, auch wenn sie momentan noch beteuert, dass sie nur ihrer selbst wegen zurück gekommen ist und nichts mehr für Lucas empfindet. Doch dann zieht sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit über die vermeintliche Konkurrentin Lindsey her und unterstellt ihr, ihr Revier verteidigen zu wollen. Ob Lindseys Geschenk wirklich rein freundschaftlich gemeint war oder nicht vielleicht doch als kleines Ausrufezeichen zu werten ist, bleibt der Fantasie der Zuschauer überlassen.

Lindsey tut mir perönlich fast schon ein wenig leid. Ihre Unsicherheit bezüglich Peyton und auch Brooke sind durchaus verständlich, denn beide Frauen sind gestandene Persönlichkeiten und waren ein essentieller Bestandteil von Lucas' früherem Leben. Und auch wenn sie bislang noch Gute Mine macht und sich selbstsicher gibt, sie hat Angst, Lucas könnte ihr entgleiten. Sehr schön war hier das Gespräch zwischen Lindsay und Haley, die sich über die vergangenen Monate anscheinend auch angenähert haben und tatsächlich zu etwas wie Freundinnen geworden sind.

Brooke stürzt sich derweil mit aller Kraft in die Eröffnung ihrer Boutique und gerade als sie an ihrem Leben wieder einigermaßen Spass hat, taucht Victoria auf, um ihre Tochter daran zu erinnern, dass sie ein Modeimperium zu leiten hat. Vorbei ist es also mit dem ruhigen Leben im beschaulichen Tree Hill, das doch so idyllisch anmutete, als Brooke und Peyton auf dem Dach von Brookes neuem Haus gesessen waren...

Nathan und der Kampf um sich selbst

Nathan schafft es endlich seine Depressionen zu überkommen. Dazu ist auch ein Besuch bei Dan notwendig, der noch immer seine Strafe absitzt. Das Gespräch zwischen Vater und Sohn ist dabei eher weniger emotional, wobei klar wird, dass auch Dan noch einen langen Weg vor sich hat, um mit sich selbst ins Reine zu kommen. Er scheint akzeptiert zu haben, dass er seine Söhne durch seine Tat verloren hat, doch er klammert sich weiterhin an die Hoffnung, bei seinem Enkel dies wieder gut machen zu können, auch wenn Nathan ihm unvermittelt klar macht, dass Jamie seinen Großvater für tot hält.

Letztlich ist es aber sein eigener Sohn Jamie, der Nathan aus seiner Lethargie holt. Nanny Carrie führt ihm vor Augen, dass Jamie seinen Vater noch immer zu einem Idol hochstilisiert und nicht aufgegeben hat, an ihn zu glauben. Und so rasiert Nathan sich am Ende der Episode endlich den hässlichen Bart ab und signalisiert Haley und Jamie endlich, dass er sein Tief überwunden hat und bereit ist, weiter zu leben. Schön, die Familie Scott am Ende so vereint am Tisch sitzen zu sehen, eine glückliche kleine Familie.

Randerscheinungen

Lucas überwindet sein Schreibtief und sitzt Tag und Nacht vor dem Computer. Natürlich muss etwas dahinter stecken und Lindsey vermutet wohl zurecht, dass Lucas' Ex-Freundinnen einen gehörigen Anteil daran tragen, dass auch er sein Tief überwunden hat. Recht unspektakulär das Ganze. Im Moment ist Lucas eher das Objekt, über das unter den Frauen diskutiert wird. Er selbst hängt in einer Endlosschleife fest, in der er immer wieder beteuert, dass von Peyton keine Gefahr mehr ausgeht und er Lindsey liebt. Wer's glaubt...

Haley geht in der Rolle der Lehrerin voll auf und sucht sich auch gleich ein "Problemkind" aus, dem es aus der Misere zu helfen gibt. Als hätte Haley Zuhause nicht schon genug Probleme zu Hause, halst sie sich auch noch das Schicksal eines missmutigen Teenagers auf. Hier ist mir ein wenig zu viel "Dangerous Minds" im Spiel, doch wer weiß, wohin die ganze Sache mit Quentin noch führen wird...

Fazit

Die dritte Episode bringt etwas Ruhe in die neue Staffel, stellt die Weichen für die kommenden Episoden und wartet noch nicht mit dem großen Drama auf, das "One Tree Hill" sonst auszeichnet. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Insgesamt eine solide Episode, bei der es aber noch viel Luft nach oben gibt.

Melanie Wolff - myFanbase

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