Vergleich zwischen Staffel 4 und "Der Ruf der Trommel"

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Der vierte Band von Diana Gabaldons Romanreihe trägt den Titel "Der Ruf der Trommel" und wir begleiten in "Outlander" sowohl die Geschichte von Claire und Jamie im 18. Jahrhundert, als auch die von Brianna und Roger im 20. Jahrhundert. Die Serienadaption erzählt ihre Abenteuer in 13 Episoden und wie schon für Staffel 1 und "Feuer und Stein", Staffel 2 und "Die geliehene Zeit" sowie Staffel 3 und "Ferne Ufer" vergleichen wir hier Roman und Serie miteinander. In vorangegangenen Staffeln haben wir gezeigt, dass man sehr bemüht ist, sich eng an der Romanvorlage zu orientieren, was auch bei Staffel 4 der Fall ist. Jedoch gibt es auch hier den ein oder anderen Handlungsstrang, der stark verändert wurde.


Der Beginn

Foto: "Outlander: Der Ruf der Trommel" von Diana Gabaldon
"Outlander: Der Ruf der Trommel" von Diana Gabaldon

Während es bei der vorangegangenen Staffel einige Unterschiede zum Beginn des Buches gab, startet die Geschichte dieses Mal sehr nah an der Romanvorlage und wir erleben Claires und Jamies Neuanfang in North Carolina. Dort versuchen sie, ihren Platz im Leben zu finden und beginnen schließlich, sich ein neues Zuhause aufzubauen.

Wo sich die Serie in den ersten Episoden allein auf dieses Duo konzentriert, erzählt der Roman allerdings parallel die Geschichte von Brianna und Roger, die in der Serie erst zu einem späteren Zeitpunkt aufgegriffen und dann innerhalb einer Episode sehr intensiv erzählt wird. Da Brianna und Roger auf unterschiedlichen Kontinenten leben, entwickelt sich ihre Geschichte sehr langsam, doch sie ist ein konstanter Teil der Erzählung.

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Die Figuren

In der neuen Welt hat Jamie das Glück, dort nicht ganz auf sich allein gestellt zu sein, denn mit Jocasta Cameron hat er in North Carolina eine einflussreiche Tante. Sie ist die Schwester seiner Mutter und auch wenn Jamie sie seit Jahrzehnten nicht gesehen hat, wird er von ihr sofort freundlich in Empfang genommen. Maria Doyle Kennedy verkörpert die willensstarke Jocasta sehr authentisch und man spürt, dass das Blut der MacKenzies, die wir in den Staffeln 1 und 2 begleiteten, in ihren Adern fließt. Einzig ihr weißes Haar, das früher einmal rot war, ist in der Serie nicht umgesetzt worden.

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Outlander
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Der Konterpart der Geschichte ist Stephen Bonnet, der allen Hauptfiguren übel mitspielt. Im Buch wird er als Mann mit hellem Haar und blassgrünen Augen beschrieben. Er ist ein großer Mann mit einer leicht krummen Nase und einer kleinen Narbe am Mundwinkel. Zwar soll er etwas grobe Züge haben, dennoch gilt er als attraktiv. Die Serie hat Edward Speelers für die Rolle gecastet und er trifft vor allem die Ausstrahlung der Figur sehr gut. Speelers hat Charme und kann innerhalb kürzester Zeit von einem Flirt auf Grausamkeit und wieder zurück umschalten, genau wie man es von der Figur aus dem Roman erwartet. Eine kleine Abweichung gibt es bei der Narbe, die Bonnet in der Serie nicht am Mundwinkel, sondern unterm Auge an der Wange hat.

In den Romanen gibt es noch einige Figuren rund um die Frasers, die sich in der Serie in abgewandelter Form wiederfinden. Da hätten wir Duncan Innes, der die Frasers schon im dritten Roman begleitet. Der einarmige ehemalige Fischer war gemeinsam mit Jamie Insasse in Ardsmuir und ist ihm ein ergebener Freund und Helfer. In der Serie tritt die Figur erst in Staffel 5 in Erscheinung und steht in keinem Kontext zu Jamie. Dafür erweckt die Serie den im Buch bei der Schlacht von Culloden verstorbenen Murtagh wieder zum Leben und gibt ihm einen Handlungsstrang an Jamies Seite. Eine weitere Figur, die am Rande der Geschichte interagiert, ist John Quincy Myers. Das Buch beschreibt ihn als sehr großen Mann, der noch größer ist als Jamie. Er ist knochig, hat einen schwarzen buschigen Bart, eine Stupsnase und haselnussbraune Augen. Während die meisten Attribute auf Kyle Rees zutreffen, passt er nicht ganz zu der erwarteten knochigen Erscheinung, stattdessen ist er ein eher stämmiger Mann.

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Die Handlung

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Die Geschichte beginnt im Juni 1767 in Charleston, wo Gavin Hayes im Buch wegen Diebstahls und in der Serie wegen Mordes gehängt wird. In beiden Fällen bekommt er von Jamie Whiskey, um den Übergang vom Leben in den Tod etwas angenehmer zu gestalten. Anschließend wird in Buch und Serie in einem Pub ein Lied für Gavin angestimmt, durch das die Frasers zu etwas Geld kommen und am Abend begraben sie ihn heimlich auf dem Friedhof. Während im Buch Duncan Innes an der Seite von Jamie ist, wird er in der Serie in Staffel 4 zu keinem Zeitpunkt erwähnt. In der Serie sind neben Jamie und Claire zudem Ian, Lesley, der hier die Rolle von Duncan übernimmt, Fergus und Marsali zugegen. Im Buch fehlt Marsali, da sie wegen ihrer Schwangerschaft auf Jamaika geblieben ist, während ihre Schwangerschaft in der Serie am Ende der ersten Episode dieser Staffel offenbart wird und als Grund dafür dient, dass sie und Fergus die anderen nicht weiter begleiten werden und erst einmal in Wilmington bleiben. Ihre Abwesenheit sorgt dafür, dass Fergus sich anderweitig vergnügt, was in der Serie nicht thematisiert wird. In der Serie spricht Ian auf dem Friedhof das Trauma an, das er durch die Vergewaltigung durch Geillis davongetragen hat, was im Buch nicht der Fall ist. Außerdem ersteht Ian den Wolfshund Rollo im Buch bereits während der Hinrichtung von Gavin, während dies in der Serie erst während des Abendessens bei Mr. Lillington geschieht. In beiden Versionen sieht Jamie davon ab, Ian nach Schottland zurückzuschicken, da das Schiff, das Ian nehmen sollte, bereits ausgelaufen ist.

Es gibt einen kleinen Unterschied beim Kennenlernen mit Stephen Bonnet, der ebenfalls gehängt werden soll. Während er im Buch nur einer von vielen ist, der gemeinsam mit Gavin dem Galgen entgegengeht und schließlich einen Fluchtversuch unternimmt, rückt er in der Serie schon vorher in unseren Fokus, da er Jamie anspricht und ihn bittet, ebenfalls etwas Whiskey zu bekommen. In beiden Versionen kommt es zum Wiedersehen mit Bonnet, als die Frasers Gavin begraben und in beiden Fällen erklärt sich Jamie zähneknirschend einverstanden, ihn aus der Stadt zu schmuggeln. Sowohl im Buch als auch in der Serie wird er als Leiche ausgegeben und von den Soldaten am Kontrollposten ins Bein gestochen, doch sie können unbehelligt weiterreisen. In der Serie fragt Bonnet Claire nach ihren beiden Eheringen und er erläutert, sich sicher zu sein, einmal im Wasser seinen Tod zu finden, was im Buch nicht passiert. Im Buch schlafen Jamie und Claire miteinander, nachdem sie Bonnet verabschiedet haben, zudem entdecken sie eine verlassene Plantage und sammeln dort Pfirsiche, die sie verkaufen. Im Buch wird oft erwähnt, dass sie zwar Edelsteine besitzen, sonst aber über kein Geld verfügen. Um diesbezüglich Abhilfe zu schaffen, bereiten sich Claire und Jamie auf das Abendessen bei den Lillingtons vor und putzen sich heraus. Jamie lässt in Buch und Serie eine Fassung für den Rubin herstellen, den Claire als Halskette trägt, damit einer der Gäste den Stein anschließend kauft. Bei dem Essen tritt Phillip Wylie in Erscheinung und er trägt in der Serie eine Perücke, ein Schönheitspflaster und ein gepudertes Gesicht, genau wie im Buch beschrieben. Auch zeigt er in beiden Versionen ein großes Interesse an Claire. Während sie im Buch selbst Überlegungen darüber anstellt, dass sie aufgrund ihres vollständigen Gebisses besser aussieht, als die meisten jüngere Frauen, wird dies in der Serie eher indirekt thematisiert. Im Buch sucht Jamie nach dem Essen das Gespräch mit Gouverneur Tryon, der ihm Land anbietet und Claire belauscht das Gespräch heimlich. Die Vorstellung, dass Jamie das Angebot annimmt, ist im Buch ein wichtiges Thema, da Claire große Angst davon hat, dass Jamie in diesem Fall zurück nach Schottland fährt, um dort nach Siedlern zu suchen und dann dort zu Tode kommt, da sie schließlich in ihrer Zeit dort seinen Grabstein gesehen hat. Ihre Ängste behält Claire aber erst einmal für sich und in der Serie werden sie nicht erwähnt, dort gab es auch keinen Grabstein. Stattdessen legt man hier den Fokus auf die Regulatoren, die der Krone immer mehr Probleme bereiten und Tryon deutet an, dass Jamie der Krone helfen könnte. Im Buch wird derweil erwähnt, dass Land nur an Katholiken verkauft werden kann, weshalb Jamie befürchtet, dass man ihm erst Land geben wird und dann unter dem Vorwand, er sei kein Katholik, wieder abnimmt, falls er sich den Befehlen des Gouverneurs widersetzt. In der Serie unterstreicht Claire indes die kommenden Ereignisse und verdeutlicht, dass Amerika die Unabhängigkeit erlangen wird, weshalb sie zu gegebenen Zeitpunkt die Seiten wechseln müssen.

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Im Buch lernen Claire und Jamie zu diesem Zeitpunkt John Quincy Myers kennen, der sie davon unterrichtet, dass Hector Cameron im vergangenen Winter verstorben ist, weshalb Jocasta das Anwesen nun allein führen muss. Claire diagnostiziert bei ihm einen Leistenbruch und erklärt, dass er bewusstlos sein muss, damit sie in operieren kann. Zudem erklärt Myers ihnen, dass sie nach River Run am besten mit dem Schiff weiterreisen sollten, da die Fahrt nur vier bis sieben Tage dauert, während man auf dem Landweg gut zwei Wochen unterwegs ist. Die Gruppe macht sich im Buch auf den Weg nach River Run, nachdem der Rubin verkauft wurde. Sie nehmen ein kleines Boot, das von Captain Freeman und dem ehemaligen Sklaven Eutroclus gesteuert wird, was Buch und Serie gleich beschreiben. Ebenso erzählt Jamie seiner Frau während der Fahrt von den drei Ehen seiner Tante Jocasta. In Buch und Serie begehen Jamie und Claire ihren 24. Hochzeitstag, was Anlass dazu ist, dass Jamie seiner Frau ein Arztköfferchen, ein Mikroskop und ein Notizbuch schenkt, alles gehörte früher einem Dr. Rawlings. In der Serie bekommt Claire das Köfferchen ebenfalls, Dr. Rawlings wird allerdings nicht erwähnt. Zudem spricht Jamie im Buch an, durch den Verkauf des Rubins nun auch den restlichen Unterhalt an Laoghaire zahlen zu können, womit er das Kapitel beenden kann. Claire erklärt Jamie in der Serie noch, dass sie die Perlen, die er ihr einst schenkte, an Brianna gegeben hat. Während der Fahrt nutzt Jamie im Buch die Zeit, um Ian in Griechisch und Latein zu unterrichten, da er möchte, dass der Junge eine gute Bildung hat, doch Ian zeigt kein Talent dafür. Unterdessen zeigt Fergus im Buch auf, schon einen Namen für sein ungeborenes Kind zu haben. Es folgt in Buch und Serie der Angriff von Piraten, die unter dem Kommando von Stephen Bonnet stehen. In der Serie ist dies mit Musik unterlegt, weshalb Gespräche ausbleiben und Lesley wird getötet. An dieser Stelle gibt es einen bedeutenden Unterschied, denn während Bonnet in der Serie den Ehering erbeutet, den Claire von Jamie bekommen hat, nimmt er im Buch den Ring von Frank an sich. Während Claire den zweiten Ehering in der Serie einfach wieder ausspuckt, nachdem die Piraten gegangen sind, verabreicht Jamie ihr im Buch ein widerliches Gebräu, durch das Claire den Ring hochwürgt. In beiden Versionen nimmt Bonnet Jamie die restlichen Edelsteine ab.

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Episode #4.02 Versklavt startet mit Missmut über den Verlust der Edelstein, da Jamie innerhalb eines Augenblickes zu einem mittellosen Mann geworden ist und vor seiner Tante als Bittsteller auftreten muss. Auch im Buch ist Jamie sehr unglücklich über diese Wendung. In beiden Versionen werden sie herzlich von Jocasta in Empfang genommen und es dauert eine kleine Weile, bis Claire erkennt, dass Jocasta ihr Augenlicht verloren hat. In Buch und Serie lernen wir Ulysses und Phaedra kennen, die Jocasta treu ergeben sind. An diesem Punkt treffen wir in der Serie auch John Quincy Myers. Im Buch gibt es derweil einen Ausflug, um den Frasers zu zeigen, wie River Run unterhalten wird und Jocasta nutzt die Gelegenheit, um Leutnant Wolff und Jamie aufeinandertreffen zu lassen. Man erfährt im Buch, dass Wolff Jocasta einen Heiratsantrag gemacht hat, doch es geht ihm nicht um Liebe, sondern darum, die Kontrolle über ihr Land zu erlangen, weshalb Jocasta dankbar dafür ist, dass die Frasers gerade in diesem Moment aufgetaucht sind und Wolff ein Riegel vorgeschoben wird. Während Jocasta in der Serie bei einer Gesellschaft offenbart, dass sie ihren Besitz Jamie vermachen wird, ist dies im Buch nicht der Fall. Zwar trägt Jocasta sich mit diesem Plan und Jamie wird von Ulysses darüber in Kenntnis gesetzt, doch es kommt nicht dazu, da Myers die Feier sprengt und Claire vor aller Augen seinen Leistenbuch operiert. Auf der Feier kommt es im Buch zu einem Wiedersehen mit Phillip Wylie, der heftig mit Claire flirtet. Anschließend ziehen Claire und Jamie sich im Buch zurück und debattieren über River Run. Claire unterstreicht, keine Sklaven besitzen zu wollen und Jamie zeigt auf, dass Jocasta dennoch das Sagen hätten, weshalb er sich lieber etwas Eigenes aufbauen möchte.

In Buch und Serie gibt es einen Vorfall mit dem Sklaven Rufus, der auf den Aufseher Byrnes losgegangen ist. In der Serie wird dies deutlich mehr ausgeschmückt und Claire operiert Rufus, verabreicht ihm dann jedoch Gift, als die anderen Landbesitzer auftauchen, um sein Leben einzufordern. Im Buch verabreicht Claire ihm das tödliche Akonitin bereits in der Sägemühle und die Geschichte fällt deutlich kürzer aus. Dafür gibt es einen weiteren Vorfall, der sich ereignet, nachdem Claire und Jamie über ihre Zukunft auf River Run reden. Sie kehren dabei erneut zur Sägemühle zurück und finden eine sterbende Sklavin Lissa Garver, die beim Versuch einer Abtreibung in ihren Armen die letzten Atemzüge tut. Als die beiden versuchen, ihren Tod aufzuklären, treffen Claire und Jamie im Buch auf Sergeant Murchison, der als Wachmann in Ardsmuir war. Jamie offenbart, dass Murchison einen Zwillingsbruder hatte, der durch die Insassen zu Tode kam und es ist Murchison deutlich anzumerken, dass er mit Jamies Aufstieg vom Gefängnisinsassen zum potentiellen Erben von River Run alles andere als zufrieden ist. Im Buch verhelfen Claire und Jamie anschließend der Sklavin Pollyann zur Flucht, da jene den Tod Lissas beobachtet hat und fürchtet, deswegen getötet zu werden. Claire und Jamie bringen sie im August 1767 gemeinsam mit Ian und Myers zu den Indianern.

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Es gibt im Buch keinen großen Abschied von Jocasta und River Run, anders ist dies in der Serie, wo sie sich in #4.03 Die falsche Braut auf Wiedersehen sagen. In beiden Versionen wächst Ians Interesse an den Indianer und durch Myers erfährt er sehr viel über sie. Im Buch trennt sich die Gruppe und Ian begleitet Myers und Pollyann zu den Indianern, während Claire und Jamie sich in einigen Tagen wieder mit ihnen treffen wollen. An dieser Stelle werden die Ereignisse in Buch und Serie in unterschiedlicher Reihenfolge erzählt. In der Serie kommt es zu einem Gewitter und auf der Suche nach dem durchgegangenen Pferd werden Jamie und Claire für die Nacht getrennt, wobei Claire den Geist eines Indianers sieht, dessen Schädel entdeckt und darin eine Zahnfüllung findet und sie stößt auf einen großen Edelstein, bevor sie schließlich zu Jamie zurückfindet. Dies geschieht im Buch in ähnlicher Form, allerdings zu einem späteren Zeitpunkt. Gleich ist jedoch, dass Claire erkennt, dass der Indianer ein Zeitreisender wie sie gewesen sein muss. Im Anschluss daran entdeckt Jamie ein paar Erdbeeren und hält dies für ein Zeichen, sich hier niederzulassen, da die Erdbeeren das Emblem der Frasers zieren. Diese Erdbeeren entdeckt Jamie im Buch auch, allerdings erst nach dem ersten Zusammentreffen mit den Indianern.

Während die Serie bis zu diesem Zeitpunkt nur die Geschichte von Claire und Jamie erzählt hat, haben sich ihre Kapitel im Buch mit denen von Roger und Brianna abgewechselt. Diese Episode greift nun auch diesen Handlungsstrang auf und zeigt uns, wie Roger nach Amerika reist und dort mit Brianna zu einem schottischen Festival geht. Die Serie handelt das Geschehen, das sich im Buch auf anderthalb Jahre erstreckt, innerhalb dieses Besuches in Amerika ab. Im Buch setzt die Handlung im Juni 1969 ein, also ungefähr ein halbes Jahr, nachdem Claire durch die Steine gegangen ist. Man erfährt bei einem Telefonat zwischen den beiden, dass Brianna Gefühle für Roger hat, sich aber nicht sicher ist, ob dies auf Gegenseitigkeit beruht, was Roger deutlich bejaht. Als die beiden sich dann im Juli in Boston begegnen, wird Brianna, die mittlerweile den Studiengang von Geschichte zu Ingenieurwesen gewechselt hat, im Buch von ihrer Freundin Gayle begleitet. Während Roger in der Serie lediglich wegen des Festivals nach Boston gereist ist, ist im Buch eine Konferenz der Grund und er tritt nur deshalb auf dem Festival auf, um sich etwas Geld dazu zu verdienen. In beiden Versionen spielen die beiden im Auto das Spiel ̎Pastors Katze ̎ und Roger merkt deutlich, dass es Brianna verunsichert, dass sie auf ein schottisches Festival gehen, da sie Jamie als ihren leiblichen Vater noch nicht akzeptiert hat. In der Serie kommt dieses Unwohlsein weniger deutlich zutage, sonst verläuft der Festivalbesuch sehr ähnlich ab. Im Buch erhält Brianna von Roger ein paar alte Fotos ihrer Eltern und es kommt zu keinem weiteren Austausch von Intimitäten. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass Brianna Roger in der Serie ein Buch schenkt, das später noch von Bedeutung sein wird, im Roman kommt Roger auf anderem Weg in Besitz der Informationen aus dem Buch. Nachdem die beiden im Fernsehen bei Joe Abernathy die Mondlandung verfolgt haben, verabschieden sich Roger und Brianna im Buch von einander. In der Serie verläuft ihr Zusammentreffen deutlich intimer ab und sie landen beinahe miteinander im Bett. Im Buch gibt es diese Szene auch, aber sie spielt ein halbes Jahr später in England, als Roger dort das Haus des Reverends räumt. Im Buch besucht Brianna ihn über die Weihnachtsfeiertage und nach einem Kirchenbesuch macht Roger Brianna einen Antrag. Sie lehnt ab, da sie sich nicht sicher ist, ob ihre Liebe für Roger wie die von Claire für Jamie oder für Frank ist und sie möchte nur ein Mal heiraten. Trotz ihrer Zurückweisung schenkt Roger Brianna den Armreif, den er ihr in der Serie ebenfalls nach dem missglückten Antrag übergibt. In beiden Versionen streiten die beiden sich darüber, ob sie miteinander schlafen sollten. Während der Streit im Buch damit endet, dass Roger beschließt, auf Brianna zu warten, bis sie bereit ist, sich für immer an ihn zu binden, gehen die beiden in der Serie getrennte Wege.

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In Episode #4.04 Geteiltes Land entdeckt Roger in dem Buch, das er von Brianna erhalten hat, einen Hinweis darauf, dass Claire und Jamie sich in North Caroline niedergelassen haben. Als er weitere Nachforschungen anstellt, findet er eine Todesanzeige der beiden, doch das Datum ist in der Serie nicht genau erkennbar und irgendwann in den 1770ern datiert, während das Buch auf den Januar 1776 verweist. Während Roger Brianna in der Serie über den Fund im Buch informiert, verheimlicht er zunächst die Todesanzeige vor ihr. Als er sich dann schließlich doch dazu durchringt, es ihr zu sagen, erfährt er von Gayle, dass Brianna nach Schottland gereist ist. Im Buch verheimlicht Roger die Todesanzeige, die er im September 1970 entdeckt, über die Dauer von mehreren Monaten, da er der Meinung ist, dass man die Vergangenheit sowieso nicht ändern kann. Er glaubt im März 1971, dass Briannas Gefühle für ihn nachlassen, da ihre Liebesbriefe immer weniger innig werden und er ist enttäuscht, als ihr für den April angesetztes Treffen ins Wasser fällt. Roger nimmt deswegen einen Ferienjob an und als er verfrüht im Mai 1971 nach Oxford zurückkehrt, erwartet ihn dort ein Paket mit allen von Briannas Habseligkeiten. Alarmiert ruft Roger sie an und stellt fest, dass ihr Telefonanschluss abgemeldet wurde. Er fragt daraufhin bei Joe Abernathy nach, der sie darüber informiert, Brianna vor ein paar Tagen zum Flughafen gebracht zu haben, da sie nach Inverness wollte.

Unterdessen werden bei Claire und Jamie die Geschehnisse aufgegriffen, die im Buch direkt nach ihrer Abreise aus River Run erfolgen. Die beiden werden im Buch in der Nacht von einem echten Bären angegriffen und kurz darauf tauchen drei Indianer, ein Vater mit seinen zwei Söhnen, auf, die den Bären zuvor gejagt haben. Es ist das erste Zusammentreffen mit den Indianern und Jamie freundet sich mit ihnen an und wird von ihrem Anführer Nacognaweto Bärentöter genannt. In der Serie handelt es sich um einen als Bär verkleideten Indianer, der zuerst Myers und dann die Frasers angreift und Ian ist dabei, während er im Buch gerade nicht vor Ort ist. In der Serie bringt Jamie den toten Indianer anschließend in das Dorf zurück und sorgt somit für Frieden zwischen ihnen. Zudem haben die Frasers vor dem Angriff schon kurz Bekanntschaft mit den Indianern gemacht. Beim ersten Treffen wurden nur Blicke und keine Worte ausgetauscht, beim zweiten stießen die Indianer die Pfeiler, die Jamie als Markierung seines Landes gesetzt hatte, wieder um. Die Figur von Gouverneur Tryon spielt in der Serie eine bedeutendere Rolle und zu Beginn der Episode trifft Jamie sich mit ihm, um den Vertrag für das Land, das er pachten möchte, aufzusetzen. Im Buch reift im Jamie der Gedanke, sich nach Land umzusehen, auf dem er siedeln kann und nun entdeckt er die Erdbeeren. Dies geschieht wie bereits erwähnt auch in der Serie, dort wird allerdings nicht erwähnt, dass Claire ihrem Mann nun ihr Herz ausschüttet und von ihrer Angst um seinen Tod bei einer Rückkehr nach Schottland erzählt. Im Buch verdeutlicht Jamie, dass er Amerika nicht verlassen wird, da es hier genug Männer gibt, die mit ihm in Ardmuir waren und sich bei ihm niederlassen werden. Während Jamie und Claire in der Serie gut versorgt aus River Run aufgebrochen sind, ist dies im Buch nicht der Fall und sie bitten Myers, Jocasta um Unterstützung zu fragen, da sie sich sofort ein Heim hier aufbauen wollen. Auch Duncan tritt im Buch wieder auf und pendelt zwischen Frasers Ridge, wie Jamie und Claire ihre Niederlassung nennen, und River Run, bevor er im Buch ausgesandt wird, um Siedler zu finden. Jamie und Ian beginnen damit, einen Unterschlag zu bauen, als dieser steht, beginnt der Bau einer Blockhütte. Als das Blockhaus im September 1767 ungefähr schulterhoch ist, erhalten die Frasers Besuch von Nacognaweto und drei Frauen. Bei den Frauen handelt es sich im Buch um Nacognaweto Großmutter Nayawenne, seine zweite Ehefrau Gabrielle und deren Tochter Berthe aus erster Ehe. In der Serie werden die Frasers ebenfalls von Indianern besucht, doch hier wird die Großmutter Adawehi genannt. Da sie kein englisch spricht, übersetzt Giduhwa für sie. Im Buch verständigen sie sich in Französisch mit den jüngeren Indianern. Nayawenne und Adawehi sind beides Heilerinnen, die die gleiche Gabe in Claire erkennen. In beiden Versionen erzählt die ältere Frau von einem Traum, den sie von Claire hatte und ermahnt Claire, sich für den Tod nicht die Schuld zu geben. Den Winter überstehen die Frasers im Buch gut, da Jocasta ihnen reichlich Proviant und Material schickt.

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Es entsteht in der Serie eine Freundschaft zwischen Adawehi und Claire, die in Episode #4.05 Flüchtiges Glück vertieft wird, als die Frauen sich über Heilkunst austauschen. Im Buch werden keine weiteren Treffen mit Nayawenne erwähnt. In der Serie bricht Jamie an dieser Stelle nach Wilmington auf, um dort nach Siedlern zu suchen. Diese Aufgabe übernimmt im Buch Duncan Innes und er schickt im Jahr 1768 alle Männer aus Ardmuir, die er in den Kolonien aufspüren konnte, nach Frasers Ridge. Es haben sich daher schon einige Haushalte in der Nähe der Frasers niedergelassen. Zu ihnen zählen im Buch auch Marsali und Fergus, die mittlerweile stolze Eltern von Germain Fraser sind, den Claire als Enkelersatz betrachtet. Marsali und Fergus verlassen Wilmington in der Serie erst zu einem späteren Zeitpunkt, um nach Frasers Ridge umzusiedeln. In der Serie hat Jamie keinen Erfolg bei der Suche nach Siedlern, da alle von den Steuern abgeschreckt sind, die erhoben werden. Es liegt ein großer Fokus auf den Regulatoren, die im Buch nicht weiter erwähnt werden. Zudem kommt in der Serie nun Murtagh ins Spiel, den Jamie zufällig wiedertrifft und bald als Oberhaupt der Regulatoren enttarnt. In der Zwischenzeit ist Claire in der Serie damit beschäftigt, bei Familie Mueller ein Kind zu entbinden, was im Buch im August 1768 passiert. Dies geschieht im Buch ebenfalls, doch hier handelt es sich bei der Familie um einen großen Haushalt mit zehn Personen und Petronellas Mann ist nicht verstorben. Als Claire sich im Buch auf die Rückreise nach Frasers Ridge aufmacht, geht ihr bei einem Gewitter das Pferd durch und sie entdeckt bei einer Nacht im Wald den Indianerschädel, den sie in der Serie bereits zwei Episoden zuvor gefunden hat. Im Buch wird Claire von Jamie und Ian gerettet und nach Hause gebracht. Während die Serie den Handlungsstrang mit den Muellers bis zum Ende erzählt, ist dieser im Buch weiter in die Länge gezogen. In beiden Fällen sterben einige Mitglieder des Haushaltes an den Masern und Gerhard Mueller gibt die Schuld den Indianern, weshalb er einige von ihnen tötet und Claire den Skalp von Adawehi bzw. Nayawenne übergibt. In beiden Versionen träumt Jamie an dieser Stelle von Brianna und beschreibt ein Diamant-förmiges Muttermal, von dem Claire ihm bisher nicht erzählt hatte. Zusätzlich gibt es im Buch eine Szene, in der Jamie vermisst wird, da er durch heftige Rückenschmerzen im Wald verweilen musste. Dies wird in der Serie nicht angesprochen. Die Episode endet mit dem Auftauchen von Murtagh, was Claire freudig überrascht.

Die Serie greift erneut die Handlung rund um Roger auf, der sich auf den Weg nach Inverness macht, um nach Brianna zu suchen. Es gibt dort einen Brief für ihn, den er eigentlich erst in einem Jahr hätte erhalten sollen und in dem Brianna ihm erklärt, dass sie ihre Eltern retten möchte und dass sie ihn sehr liebt.

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Im Oktober 1768 erhalten Claire und Jamie überraschend Besuch von Lord John Grey, der in Begleitung seines Stiefsohnes Willie ist, was in der Serie Episode #4.06 Blutsbande erzählt. In beiden Versionen begegnet Claire zuerst dem Jungen, dessen Beine mit Blutegeln übersät sind. Während Claire im Buch sofort die Ähnlichkeit zu Jamie erkennt, findet sie in der Serie erst beim Zusammentreffen mit Grey heraus, um wen es sich bei Willie handelt. Sowohl das Buch als auch die Serie unterstreichen, dass Greys Auftauchen für einige unbehagliche Situationen sorgt. Einen kleinen Unterschied gibt es bei dem Schachspiel, das Jamie im Buch selbst besitzt und mit dem er bereits mit Claire und Ian gespielt hat, während es in der Serie von Grey bereitgestellt wird. Im Buch ist Ian bei Greys Auftauchen zugegen, in der Serie gibt es einen Besuch von Murtagh, der sich jedoch bald verabschiedet. Das Buch erzählt eine kurze Geschichte, in der Ian und Willie die Schlange, die unten im Abort lebt, erschießen wollen, was in der Serie jedoch nur im Intro kurz angeteasert wird. In der Serie zeigt Grey kurz vor der Abreise Krankheitssymptome, die Claire sofort als die Masern erkennt, während im Buch zuerst ein Indianer-Freund von Ian daran erkrankt und stirbt. Während sich in der Serie lediglich Grey ansteckt, ist im Buch auch Ian erkrankt und halluziniert von seiner Zeit bei Geillis. In beiden Versionen sucht Jamie mit Willie das Weite, um ihn vor der Krankheit zu schützen und die beiden teilen ein paar vertrauliche Momente. Im Buch werden die Ähnlichkeiten zwischen Jamie und Willie etwas deutlicher betont, da auch Willie Linkshänder ist. Buch und Serie lassen Grey und Claire ein klärendes Gespräch führen. Eine größere Abwandlung besteht darin, dass im Buch erneut Familie Mueller erwähnt wird, die zu dieser Zeit ebenfalls von den Masern heimgesucht wird. Hier hilft Grey bei der Kommunikation mit dem deutschen Pastor. Zur gleichen Zeit betritt Willie in der Serie unerlaubt das Land der Indianer und gerät in eine gefährliche Situation. Dies geschieht im Buch nicht, hier wird Jamie allerdings auf den Qualm aufmerksam, der aus dem Indianerdorf kommt, weshalb er sich dort nach dem rechten umsehen will und Willie erklärt, wie er notfalls allein den Weg zurück nach Frasers Ridge findet. Im Dorf erfährt Jamie im Buch, dass auch dort die Masern ausgebrochen sind. In der Serie endet die Episode damit, dass Jamie Claire einen neuen Ehering überreicht, der die Aufschrift "Gib mir 1000 Küsse" trägt.

Zum zweiten Teil des Vergleichs zwischen Staffel 4 von "Outlander" und "Der Ruf der Trommel"

Marie Müller - myFanbase

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