Review: #1.02 Sam hat einen unerwarteten Gast

Nachdem ich mir nun also die zweite Episode angesehen habe, war ich recht misstrauisch, weil mir das, was ich gesehen hatte, eigentlich so gar nicht gefallen hatte und ich auf jeden Fall von dem Piloten, der relativ gut geworden ist, begeisterter war. Dann habe ich mir die Episode ein zweites Mal angesehen, da sich dadurch die Meinung stark verändern kann, und zu meiner Überraschung gefiel mir die Episode immer besser.

Zunächst möchte ich mal loswerden, dass der lange Episodentitel wieder einmal den Inhalt bzw. die wichtige Person, um die es in der Folge hauptsächlich geht, vorweg nimmt. Das ist schade, da es sonst viel spannender wäre, erst im Laufe der Episode zu merken, wem die Storys eher gewidmet sind.

Der Humor in "Private Practice"

Die Serie "Grey’s Anatomy" ist ja seit der dritten Staffel nicht mehr für ihren Humor bekannt, aber "Private Practice" versucht, auch spaßige Szenen nicht außen vor zu lassen. So gab es doch eine tolle Szene, in der Sam zu Naomi in ihr Zimmer kam und sie anfangs um das Thema herumredete und dann kurz und bündig mit Sam diese Sätze austauschte:

Naomi: "Did you sleep with Ginger?" [Pause]

Sam: "Yes!"

Naomi: "Samuel!"

Wirklich grandios! Und auch die Szenen davor, als Cooper, Peter und Violet sich in Addisons Haus einquartierten, war einfach spitzenklasse, vor allem weil Addison nicht wirklich wusste, was vor sich geht. Außerdem musste ich lachen, als Cooper das Licht ausschaltete, Addison es jedoch immer wieder anknipste, während Violet sich Addisons Hab und Gut ansah und reichlich verwirrt und verwundert aus der Wäsche schaute. Addisons Reaktion auf die Verbarrikadierung in ihrem Haus endete damit, dass sie schlussendlich auch aus dem Fenster zu Sam sehen musste, der ja mit Ginger, die von Cooper "bestellt" wurde, ein feucht-fröhliches Vergnügen hatte und im nächsten Moment auch schon die konfuse Naomi hereinkam und das Wort "Stripperin" aufgefangen hat.

Da es eine noch witzigere Szenen gab, muss ich diese auch noch erwähnen, in der Ginger die "Oceanside Wellness Group" besuchte und zunächst einmal Violet zu kichern begann, dann Naomi wirklich eingeschnappt regierte und als Addison mitbekam, dass Pete Ginger behandeln würde, sah man wie ihr Lachen im Gesicht gefror und ich mich nicht mehr halten konnte. Tja, es heißt ja manchmal "Wie man in den Wald hineinruft, so ruft es wieder zurück" und in diesem Fall musste Addison anfangs noch lachen, aber als Ginger auch Pete entdeckte, war sie selbst wie Naomi.

Unsere "Private Practice"-ler

Auch wenn mir der Humor in so einer Dramaserie wie "Private Practice" besonders gefällt, so gab es natürlich auch diese Woche eine gehörige Portion Emotionen.

Violet wurde mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, als sie das Fahrrad, das sie für ihren Ex-Freund Allan extra herrichten ließ, zugestellt bekam. Wie es ihr in diesem Moment geht, kann man gut an ihren ersten Worte, die sie nach der Ankunft des Fahrrads von sich gibt, erkennen: "Oh, no!" Die musikalische Untermalung im Hintergrund passte perfekt dazu. Dass Naomi und Addison eher ruhig mit kleinen Scherzen am Rande reagiert haben, fand ich etwas unfair, da Violet ja von Allen kalt abserviert wurde und meiner Meinung nach mussten die beiden solch eine Situation ja auch schon oft einstecken. Auf der anderen Seit, kann man es Addison und Naomi nicht verübeln, da sie positiv gedacht haben.

Zwischen Cooper und Violet ist eindeutig etwas, was sich nicht abstreiten lässt und ich freue mich über jede Szene, in denen die beiden zu sehen sind, da doch ein kleines bisschen Hoffnung besteht, (die vielleicht sogar nicht nur von meiner Seite, sondern auch von Seiten der Fans ausgeht) dass die beiden irgendwann merken, dass etwas in der Luft liegt.

Addison hat mir wirklich gut gefallen, da sie einfach witzig, kühl (zu Pete, als er Ginger untersuchte) und auch sehr gerührt (bei dem Emily-Fall) wirkte. Addisons Gesamtpaket also, welches sie ja auch schon in "Grey’s Anatomy" zeigte. Da ich die witzigen Momente mit Addison schon oben aufgeklärt habe, werde ich mich ihrer "Beziehung" zu Pete zuwenden. Ich sehe sie wirklich gerne mit ihm. Wie auch bei Cooper und Violet, so ist sicherlich etwas zwischen Pete und Addison, denn nach dem Kuss im Backdoor-Piloten sehen sich die beiden nicht nur interessiert an, sondern Pete vermutete ja schon, dass Addison nur wegen ihm dem Seattle Grace den Rücken gekehrt hatte. Dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit und in dieser Episode hat Addison größere Probleme damit, dass Pete Ginger behandelt, was unglaublich süß ist. Anscheinend empfindet sie doch irgend etwas für Pete, sonst würde sie nicht so eifersüchtig reagieren.

Der Emily-Fall, den Naomi, Addison, Cooper und Charlotte versuchten zu lösen, war wirklich spannend, doch dass Addison schlussendlich herausfinden würde, dass die Kinder vom Vater vertauscht wurden, war schon ein bisschen vorhersehbar. Es war dann natürlich auch traurig zu sehen, wie die Mütter der Kinder zu Violet kamen. Da musste sogar ich kurz schniefen. Selbst wenn es sich hier immer noch um Fernsehen handelt, wurde es sehr realistisch und natürlich dargestellt, was heutzutage recht selten ist. Meiner Meinung nach, hätte man den Emily-Fall auch auf zwei Episoden ausweiten können, aber ich bin zufrieden, wie die Situation letztendlich gelöst wurde.

Fazit

Mit größter Wahrscheinlichkeit hat die Serie mit mir einen neuen Fan dazu gewonnen, da ich überrascht war, wie toll auch die zweite Episode gelungen ist, da sie eben nicht nur einseitig war (also nur traurig), sondern auch einige witzige Momente zu bieten hatte.

Niko Nikolussi - myFanbase

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