Bewertung

Review: #1.06 Charlotte kann nicht schlafen

Foto: KaDee Strickland, Private Practice - Copyright: 2007 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved. No Archive. No Resale/Andrew Macpherson
KaDee Strickland, Private Practice
© 2007 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved. No Archive. No Resale/Andrew Macpherson

Sehr schöne Folge, die genau das wieder gut gemacht hat, was ich an der letzten kritisierte. Außerdem bekamen die letzten beiden Hauptcharaktere Dell und Charlotte endlich etwas mehr Tiefe, die bisher eher Randfiguren waren. Die Fälle waren wieder mehr in die Storyentwicklung der Hauptfiguren eingebunden bzw. einer der Patienten war ja sogar – laut Credits – einer der Hauptcharas.

Ich fand es sehr schön mal etwas mehr über Charlotte zu erfahren, die man bisher nur als die nervige Frau aus dem Krankenhaus kannte, die nie so richtig mit den besser verdienenden Privatärzten zusammenarbeiten wollte. Jetzt erfahren wir, dass sie Probleme mit Nähe und Intimität hat und anscheinend so langsam eine Schwäche für PP’s McDreamy entwickelt. Eigentlich habe ich keine wirkliche Lust auf eine Dreiecksgeschichte. Muss es die wirklich in jeder Serie geben? Amüsant war Charlotte auf jeden Fall, als sie jedem der Hauptcharaktere mal die Meinung sagte. "Make it sleep!" war einfach nur genial.

Was Pete und Addison betrifft, kann ich mich immer mehr mit den beiden anfreunden. Pete ist schon ganz niedlich und er hat was. Außerdem scheint er nicht so wirklich der Aufreißer zu sein, wie er im Backdoor-Piloten von "Grey’s Anatomy" rüberkam. Er und Addison kommen gut zusammen rüber und momentan gibt es genau die richtige Mischung aus Anziehung und Wegstoßen, um die Story weiterhin interessant zu halten. Als Addison Pete am Ende küsste, dachte ich schon fast, dass sie jetzt tatsächlich auf die "Ich will nur meinen Spaß haben"-Schiene eingeht, was ich eher nervig und platt gefunden hätte. Aber dem scheint ja doch nicht so zu sein. Gefällt mir!

Auch Dell ist endlich nicht mehr nur der süße Junge, der Naomi nachgeifert, sondern hat eine Hintergrundstory, einen richtigen Charakter bekommen. Der ganze Fall hat mir auch am besten gefallen, weil er mich sehr berührt hat. Es war zwar ziemlich schnell klar, dass die Mutter das Kind tatsächlich misshandelt, aber Coopers Zwiespalt wurde gut dargestellt. Er gefällt mir immer besser, besonders wie er mit dem Mädchen gesprochen hat.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich sehr zufrieden mit der Auswahl der Ärzte in der Serie bin. Man hat wirklich versucht, etwas ganz anderes als "Grey’s Anatomy" zu schaffen, indem man einen Kinderarzt, einen Quacksalber, ähm Heilpraktiker, und eine Psychologin an Bord geholt hat. Fälle mit Kindern berühren mich meist sehr und auch psychologische Fälle finde ich viel interessanter als jede Woche komplizierte chirurgische Operationen. Bislang konnten die Fälle zwar nicht immer überzeugen, aber die guten Grundlagen sind da. Was mir außerdem sehr gut gefällt, sind die gemeinsamen Besprechungen der sechs Ärzte und wie sie meist zusammenarbeiten müssen, um einen Patienten zu behandeln.

Bei Cooper und Violet hoffe ich auch endlich auf eine Annäherung. Ich finde die beiden so süß zusammen und ich bin ja auch eine der wenigen, der der Charakter von Violet durchaus zusagt, wenn sie auch teilweise Potential hat, die neue Meredith Grey zu werden. Aber selbst mit der bin ich ja schließlich warm geworden. Dass sie keine Kinder will, überrascht mich eher, auch wenn es gut sein kann, dass das vorher bereits mal erwähnt wurde. Wenn sie aber schließlich mit so einem großartigen Kindermenschen wie Cooper zusammen kommen wird – und das wird sie – wird sich das bestimmt auch ändern.

Der dritte Fall betraf dann schließlich auch Addison. Die Huntington-Krankheit kenne ich bereits aus der vierten Staffel "Everwood", deshalb hatte ich schon ein wenig Hintergrundwissen und konnte mit dem Fall viel anfangen. Auch diese Story hat mich bewegt, obwohl es mich ein wenig nervte, dass die Frau ihrem Mann nichts erzählen und einfach abhauen wollte. Das Ende war dann aber doch sehr schön und meiner Meinung nach haben sie durchaus die richtige Entscheidung getroffen.

Was Addison selbst angeht, bin ich mir sicher, dass am Ende von "Private Practice", sollte es nicht vorzeitig abgesetzt werden, ein Baby für sie steht. Ob sie es nun selbst bekommt (vielleicht mit Pete?), adoptiert oder sonst was. Naomis Datingversuche waren nett, aber nicht weiter der Rede wert.

Ansonsten habe ich nicht viel zu sagen. Humor und Emotionen waren da, die Fälle waren sehr gut integriert und Dell und Charlotte haben nun endlich auch ein Gesicht. Acht Punkte für eine sehr starke Folge.

Nadine Watz - myFanbase

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