Abschiedsspecial - Finale
"Once you really commit to something, there's no turning back. You gotta own your part, show your cards, be honest. Push yourself out of your comfort zone. Follow through on your commitments. Try something new. Let go of the past and dive into the future."
Im März 2018 feierte "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" (Originaltitel: "Station 19") in den USA Premiere und auch die deutschen Fans kamen im selben Sommer noch in den Genuss der Erstausstrahlung. Das macht nun sechs Jahre mit sieben Staffeln und insgesamt 105 Episoden. Eine wahnsinnig lange Zeit, um zu einer Serie eine spezielle Beziehung aufzubauen. Deswegen fällt Abschied nehmen auch nicht leicht. Erfahrt hier mehr über unsere Eindrücke zum Serienfinale und was wir abschließend denken.
Beachtet bitte, dass diese Texte kleinere Spoiler zum Ausgang der Serie enthalten.
Finalgedanken – Daniela S.
© 2024 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.; Disney/James Clark
Es ist schon witzig. Als "Seattle Firefighters" 2018 an den Start ging, da habe ich mich erst gesträubt, diese Serie zu gucken. Das lag nicht mal daran, weil es die Vergleiche zu "Chicago Fire" gab, die meiner Meinung nach vielleicht nicht mal gerechtfertigt sind, denn da "Seattle Firefighters" aus dem selben Universum wie "Grey's Anatomy" stammt, lag für mich auch auf der Hand, dass man möglicherweise ähnlich vorgehen würde. Ich hatte wohl eher ein Problem damit, dass man Jason George als Ben Warren aus dem Geschehen der Mutterserie herausreißt und trotz der monatelangen Vorbereitung leuchtete mir einfach nicht ein, wieso er denn nun auf einmal unbedingt Feuerwehrmann werden wollte. Ist ja nicht so gewesen, dass im Krankenhaus nicht auch genug Katastrophen passieren. Aber gut. Ich habe sogar relativ schnell die erste Staffel des Spin-Offs geschaut und was ist passiert? Irgendwie gar nichts. Ich habe nämlich keinen Zugang gefunden, also habe ich sie für mich beendet und es dauerte tatsächlich bis zur finalen siebten Staffel, dass ich der Serie eine weitere Chance gegeben habe, sich bei mir 'beweisen' zu dürfen und diesmal habe ich es wirklich durchgezogen. Zwar hatte ich in den ersten zwei Staffeln noch immer Schwierigkeiten, einen gewissen Zugang zur Serie und den Charakteren zu finden, aber kurz vor Ende der zweiten Staffel ist dann der Knoten endgültig geplatzt und jetzt? Jetzt finde ich es schade, dass ABC dann doch einen Schlussstrich gezogen hat und das in einer Season, in der die Serien durch den Doppelstreik ohnehin weniger Episoden bekommen haben. Während ich bei sämtlichen ABC-Format fand, dass zehn Episoden zu wenig waren, haben die Autor*innen bei "Seattle Firefighters" bewiesen, dass diese Anzahl tatsächlich ausreicht. Es war sicher nicht alles optimal, so fand ich Jack Gibson dann doch zu wenig ins Geschehen eingebunden, aber man hat bei allen Charakteren gute und vor allem nachvollziehbare Abschlüsse hinbekommen. Im Vorfeld wurde ja schon immer wieder angeteasert, dass manche Charaktere nicht den Abschluss bekommen, den sie verdient und den sich die Fans gewünscht haben, aber ich fand gerade bei Victoria 'Vic' Hughes und Travis Montgomery hat man wirklich den runden Bogen hinbekommen und einen Kreis geschlossen, der einfach nochmal unterstrichen hat, wie eng verbunden und wie wichtig sie sich sind. Aber auch Carina DeLuca und Maya Bishop haben für mich einen tollen Abschluss bekommen, den sie nach all den Auf und Abs verdient haben. Aber auch bei Robert Sullivan und Natasha Ross fand ich den gut gewählt, auch wenn ich mir hier noch ein kleines bisschen mehr gewünscht hätte. Und auch nochmal auf Vic zu sprechen zu kommen: Ich fand es so wichtig, dass sie das Krisenprogramm im Namen von Dean Miller weiterführt und dafür die Anerkennung bekommen hat, die sie verdient hat. Auch mit dem Abschluss von Andy Herrera bin ich zufrieden, die ja immer so mein kleines 'Problemchen' gewesen ist und ich habe mir schon länger gedacht, wie die Serie für sie enden würde, dennoch fand ich es schön, wie man mit ihr und Maya deren Freundschaft nochmal gefestigt und unterstrichen hat und dass Pru Miller-Warren in die Fußstapfen sozusagen ihrer beiden Väter Dean und Ben getreten ist. Ein bisschen abgeschlagen empfand ich aber Sean Beckett, aber angesichts der Tatsache, dass er seine Sucht und sein dadurch entstandenes Tief überwunden hat, fand ich seine Vision für die Zukunft vollkommen in Ordnung. Kaum zu glauben, dass ich das mal sagen würde, aber: Ich werde "Seattle Firefighters" tatsächlich vermissen, weil sich diese Serie wirklich gemacht hat und aus dem Schatten der Mutterserie getreten ist. Sie hat mir mit den Fällen und persönlichen Beziehungen doch einige Emotionen entlockt, die ich anfangs nicht erwartet habe.
Finalgedanken – Sonia C.
Als es damals hieß, es wird ein weiteres Spin Off zu "Grey's Anatomy" geben, war mir sofort klar, dass ich "Seattle Firefighters" gucken werde. Ich war gespannt, ob ich die Serie genauso wie "Private Practice" und ob ich Andy genauso wie Meredith Grey lieben würde. Weder die Serie noch die Hauptfigur haben es mir anfangs leicht gemacht. Umso erstaunter war ich im Laufe der Jahre, welchen Wandel die Serie, die Figuren und die Storylines gemacht haben, die es mir am Ende fast unmöglich gemacht haben zu glauben, dass es tatsächlich schon zu Ende geht. Als es hieß, nach Staffel 7 wäre "Seattle Firefighters" auserzählt, hörte sich für mich das wie eine billige Ausrede an, denn so sehr ich "Grey's Anatomy" liebe, hätte ich diesen Satz eher da verortet, denn da schaue ich eher wegen der geliebten Personen zu und weniger wegen der bahnbrechenden Geschichten (bis auf ein paar Ausnahmen). Anfangs tat sich auch "Seattle Firefighters" damit schwer, bis auf z. B. die Folge ganz am Anfang mit dem blauen Feuer, die sich bis heute in mein Gedächtnis eingebrannt hat (no pun intended). Grundsätzlich finde ich es klasse, wenn eine Serie immer besser wird und dann so richtig gut ist, nur ist es dann schade um die Leute, die auf dem Weg dahin abgesprungen sind und nicht mehr wiederkommen. Vielleicht konnte "Seattle Firefighters" deshalb nicht mehr weiterbestehen. Und dabei hat es einige Sachen sogar besser als "Grey's Anatomy" gemacht. Die Mutterserie hat schon immer den Finger in die Wunde gelegt, egal um welches brisante oder gerade hochaktuelle Thema es geht, sei es Rassismus, Waffengewalt, Frauenrechte usw., alle Themen werden schonungslos angesprochen, und oft werden beide Seiten der Medaille gezeigt, damit sich auch jede*r ein eigenes Bild machen kann. Oft wurden diese Themen aber auch nur eine Folge oder maximal zwei behandelt und das wars dann auch. Bei "Seattle Firefighters" wurden die Themen aber immer wieder behandelt. Entweder war es ein Thema, dass dann mehrere Folgen hintereinander behandelt wurde, wie der George Floyd-Fall und seine Nachwirkungen oder Andys Fast-Vergewaltigung. Oder es war ein Thema, das über die Jahre immer wieder angesprochen wurde wie die Rechte für die queere Gemeinschaft oder Rassismus allgemein.
Die Finalstaffel habe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge gesehen. Es ist schade, dass durch die verkürzte letzte Staffel einige Storylines zu kurz gekommen sind. Ich hätte so gerne noch mehr von Jack gesehen und seinen 'zwei Familien', da ist ja nicht mal in einem Nebensatz etwas gefallen. Selbst von seinem neuen Job haben wir nichts mitbekommen. Da haben wir sogar von Natashas Familie mehr gehört über Jinnys Erzählungen. Nataschas und Roberts Hochzeit hätte ich auch gerne ein bisschen ausführlicher gesehen, aber immerhin durften wir da einen kurzen Ausschnitt sehen. Ansonsten finde ich, dass die Finalstaffel sehr gut gelungen ist! Auch hier hat man gemerkt, dass die Produktion früh genug wusste, dass Schluss ist, und hat nochmal alles gegeben, um viele gute Storylines reinzupacken und uns alle nochmal richtig mitzunehmen! Relativ am Anfang gab es zwar mal eine krasse Folge, die die 19 so richtig fertig gemacht hat, wie wir sie selten erleben. Aber ansonsten muss ich wirklich sagen, dass mir so gut wie alles an der Staffel gefallen hat. Viele emotionale Momente, viele spaßige Momente, tolle Einsätze, viele Storylines, die einen tollen Abschluss gefunden haben. Und dann die letzten zwei Folgen. Ich habe sie tatsächlich kurz hintereinander gesehen, um so etwas wie ein Doppelfolgen-Feeling zu haben. Der riesige Waldbrand hatte schon was sehr Eindrucksvolles und war definitiv finalwürdig. Allein die Szene, in der sich alle in die Alufolie einwickeln… Gruselig. Der gesamte Einsatz hat aber auch nochmal alles gezeigt, warum wir "Seattle Firefighters" so gerne sehen. Ein heftiger Einsatz, bei dem alle miteinander kämpfen und niemand jemanden zurücklässt. Wir können mit allen mitfiebern, ob alle überleben, ob sie es schaffen den Brand einzudämmen, ob es alle rechtzeitig zurückschicken. Nebenbei die kleinen und großen privaten Dramen natürlich. Allen voran Maya und Carina seien hier als Beispiel genannt, wo wir mitfiebern können, ob Carina schwanger ist oder nicht und wann sie es Maya endlich erzählen kann. Und natürlich mein Lieblingsteam von Tag 1 an, die schönste platonische Liebe, Vic und Travis. Geht er mit ihr oder nicht? Die Szene am Flughafen, bei der sie sich rein zufällig da hinsetzt, wo er auch sitzt, die war schon leicht RomCom-mäßig Klischee behaftet, aber seien wir ehrlich, es war toll, oder? Nachdem ich bei der Szene mit Dean schon den heftigsten Tränenausbruch überhaupt bekommen habe, weil mich das aus dem Nichts erwischt hat, hat es mich sehr gefreut, dass wir die beiden mit so viel Leichtigkeit verabschieden können. Travis möchte seine Heimat nicht aufgeben, und er hat eingesehen, seine Heimat ist Vic. Ist das nicht der Inbegriff von Freundschaft?
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Ein weiteres tolles Gimmick der Finalfolgen sind die Flash Forwards. Lena schreibt in ihrer Review, dass sie diese für hypothetisch hält. Für mich persönlich wirkten sie eher wie tatsächliche Flash Fowards, bis auf ein, zwei Kleinigkeiten, aber darüber kann ich hinwegsehen, weil ich mir die Zukunft der jeweiligen Person genau so vorstellen kann. Und z. B. sind die Visionen von Maya und Carina absolut übereinstimmend, also müssen die auch so passieren! ;-) Ich mag solche Zukunftsausblicke sehr gerne. Natürlich mag man eine gewisse eigene Fantasie spielen lassen, aber trotzdem mag man sich gerne in dem bestätigt sehen, was man sich für 'seine' Figuren erhofft, und in diesem Fall gehe ich mit so ziemlich allem konform und stelle mir vor, dass es genauso passiert. Und einen größeren Blick in die Zukunft gibt es ja dann auch, als wir die nächste Generation Feuerwehrleute sehen, mit Pru in der 19. Und apropos Pru(e). Wem ist noch aufgefallen, dass Andy am Ende die Tür der 19 schließt, wie es am Ende jeder "Charmed"-Staffel immer passiert ist? Das ist mit Sicherheit ein Zufall, aber mir hat es am Ende dann doch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, dass mir eine (zufällige) Minireferenz an eine meiner absoluten Lieblingsserien aufgefallen ist.
Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so schwer fallen würde, diese Serie zu verabschieden, und ich könnte noch ganze Romane zu jedem einzelnen Charakter schreiben, wie sie oder er sich so sehr über die Jahre zum Positiven verändert hat (hey Lena, ich hab ja gesagt, ich hab was für Beckett übrig - ich hatte Recht ;-)). Aber ich halte mich einfach an dem Spruch fest, man soll gehen, wenn es am schönsten ist. Und hier würde ich gerne Lena zitieren, denn besser kann man es nicht zusammenfassen: "Daher danke an Cast und Produktionscrew, die noch einmal ihr Herz auf dem Bildschirm gelassen haben."
Die Serie "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" ansehen:
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