Lauren Vélez in "Breakout Kings"
#1.13 Where in the World Is Carmen Vega

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Mit der Hilfe von Gefangenen versuchen in "Breakout Kings" zwei US-Marshalls die Fährte von ausgebrochenen Häftlingen aufzunehmen und diese wieder hinter Gitter zu bringen. Während die beiden zeigen wollen, dass sie es in ihrem Beruf noch zu etwas bringen können, ist es für die Gefangenen die einmalige Möglichkeit, in einem komfortablen Gefängnis ihre Strafe abzusitzen und den ein oder anderen Vorteil zu erhalten, der ihr Leben angenehmer macht.

Trauernde Mutter

Carmen Vega macht im Gefängnis einen ganz guten Eindruck. Sie ist anerkannt, wird gemocht und auf ihre Meinung wird gezählt. Auch lässt sie sich nichts zu schulden kommen. Trotzdem ist ihre Aussicht auf Entlassung noch fern. Sie hat 20 Jahre bekommen, weil ihre Familie einige krumme Dinger gedreht hat und sie da angeblich mit reingezogen wurde. Als ihr mitgeteilt wird, dass ihr ältester Sohn verstorben ist, bettelt sie den Gefängnisdirektor an, zur Beerdigung zu dürfen. Dieser gibt schließlich unter strengen Auflagen nach. Bei der Beerdigung kann sie die Wärter mit ihren Tränen dazu bringen, sie zunächst nahe an den Sarg heran zu lassen und schließlich sogar eine Hand freizubekommen, um ihrem Sohn die letzte Ehre erweisen zu können. Doch die noch existierende Gang von Carmen Vega hat eine Waffe im Sarg versteckt, so dass Carmen und ihr bei der Beedigung erschienenes Gefolge kein Problem hat, die Wachen zu überwältigen. Carmen Vega ist wieder frei. Sie will nun wieder die Führerschaft übernehmen und lässt ihren weit reichenden Einfluss spielen, um ihre Ziele zu erreichen.

Resolutes Familienoberhaupt

Lauren Vélez spielt in dem Staffelfinale von "Breakout Kings" die Schlüsselrolle Carmen Vega, die durch die gesamte Episode trägt. Sie besticht dadurch vor allem durch ihre Stärke und Entschlossenheit, die man zwar auch schon aus "Dexter" als Maria Laguerta kennt, doch in diesem Kontext hat es durchaus noch mal eine ganz andere Wirkung. Nicht nur, dass es Vélez ausgesprochen gut gelingt, die hinterlistig trauende Mutter zu spielen, die völlig gebrochen das Mitleid der Wärter erregt, die etwas naiv die Sicherheitsbestimmungen vernachlässigen. Auch ihr resolutes Durchgreifen im weiteren Verlauf der Episode ist überzeugend und ausschlaggebend für eine intensive Atmosphäre. Man traut Carmen Vega einfach alles zu. Sie geht über Leichen, räumt alles aus dem Weg, was stört, und zeigt nur dann Emotionen, wenn es wirklich angebracht ist.

Die Darstellung bewirkt auch, dass man die gesamte Hintergrundgeschichte des Charakters glaubhaft findet. Carmen Vega war schon immer das Familienoberhaupt, das alle Stricke in den Händen hielt und selbst den Ehemann wie eine Marionette benutzte. Als dieser sie dann auch noch betrogen hatte, zog sie die tödlichen Konsequenzen. Mit ihrem starken Akzent bestimmt sie, wo es lang geht, was als nächstes passieren wird und wer was wo macht. Die Dominanz ist fast schon so stark, dass man sich fragt, wie sie überhaupt ins Gefängnis kommen konnte bzw. wie dies am Ende der Episode überhaupt erneut gelingen soll. Zu groß erscheint ihr Einfluss und ihre Kaltblütigkeit, als dass dies möglich wäre. Aber das ist letztlich ein generelles Problem der Serie, das mir nicht so zusagt. Die Gastdarsteller bieten eine tolle Leistung, der Fall an sich ist aber zu konstruiert, weil das Grundkonzept doch zu viele Einschränkungen nach sich zieht. Dafür benötigt man aber auch kein Vorwissen zur Serie, um sich den gelungenen Gastauftritt von Lauren Vélez anzuschauen. Und das Ende bietet sogar die Möglichkeit, dass diese Geschichte noch weiter gehen könnte. Das wäre auf jeden Fall ein Grund, wieder bei der Serie einzuschalten, denn auch nach den 13 Episoden der ersten Staffel ist meine Lust an der Serie nur durch interessante Gastdarsteller zu halten.

Fazit

Fans von Lauren Vélez werden ihre Freude an dem Gastauftritt haben, denn der starke und resolute Charakter bestimmt die Episode. Es ist auch unproblematisch, diesen Ausflug auf die Verbrecherseite mitzuerleben, falls man mit der Serie selbst nicht so viel anfangen kann.

Emil Groth - myFanbase

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