Raising Hope - Review Staffel 1

Person X wird ins kalte Wasser geschmissen und muss mit Situation Y umgehen und lernen, damit zu leben. Das Konzept ist altbewährt und auch, dass X ein Baby ist und ein junger Mann plötzlich Vater ist und nun ein Kind großziehen soll, ist nichts Neues. Warum sollte "Raising Hope" also etwas Besonderes sein? Die Frage hatte ich mir am Anfang der ersten Staffel gestellt und sie wurde mir schnell beantwortet: Es ist einfach eine absolut sympathische und liebenswerte Serie, die mit viel Liebe zum Detail an ihren Geschichten und Charakteren arbeitet.
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© 2012 Fox Broadcasting Co.; Matthias Clamer/FOX
Auch wenn der Titel "Raising Hope" heißt, dreht die Serie sich nicht nur um das kleine Mädchen Hope, welches plötzlich in die chaotische Familie Chance kommt. Zu Anfang werden die Geschichten vor allem um sie herum aufgebaut. Hope kommt in die Familie und bringt erst einmal alles durcheinander. Man sieht, wie Jimmy (Lucas Neff), Burt (Garret Dillahunt) und Co. warm werden mit der Idee, ein Baby im Haus zu haben und wie das Kind sich langsam in die Herzen der Personen einschleicht. Doch es geht auch darum, wie die Chances so wurden, wie sie sind und was sie aus der neuen Situation machen, wie sie aus ihrer Vergangenheit lernen.
Familie Chance ist keine normale Familie, wie es in vielen Comedy-Serien der Fall ist. Sie erinnern ein kleines bisschen an die Vorbilder aus "Malcolm Mittendrin" und den "Simpsons". Dies sieht man insbesondere in den Rückblicken zu Jimmys Kindheit. Burt und Virginia (Martha Plimpton) wurden (zu) früh Eltern und haben absolut unverantwortlich im Zusammenhang mit ihrem Sohn gehandelt. Doch auch wenn man mit Schrecken Szenen sieht, wie beispielsweise ein Klein-Jimmy auf der Rückbank des Autos sitzt und durch das Loch im Boden auf die Straße starrt, schafft es Greg Garcia, dass man trotzdem lachen muss. Die Szenen sind so skurril und doch sympathisch, dass man auch über – im Normalfall – ernste Themen lachen kann.

© 2011 Fox Broadcasting Co.; Matthias Clamer/FOX
Mit diesem Humor wird auch immer wieder die Geschichte von Hopes Mutter aufgegriffen. Sie war eine Mörderin und wurde nach ihrer Nacht mit Jimmy festgenommen, weil Virginia sie K.O. geschlagen hat. Als Hope dann in die Chance-Familie kommt, bleibt die Exekution natürlich noch ein Thema, zumal Lucy (Bijou Phillips) ihrer Tochter 'Princess Beyonce' noch ein Video als Erinnerungsstück hinterlassen hat, was absolut lustige Szenen mit sich bringt. Lucy ist nicht gerade konventionell wenn es darum geht, der einzigen Tochter eine Nachricht zu hinterlassen und es wird in den Szenen schnell klar, dass es besser ist, dass Hope ihre Mutter nie wird kennenlernen können. Es scheint zunächst wirklich makaber, dass eine solche Thematik in einer Comedyserie aufgenommen wird, doch kommt man sehr schnell damit klar. Auch die Versuche der Chances mit den anderen Großeltern von Hope Kontakt aufzunehmen wird gezeigt und man sieht, dass die Chance-Familie vielleicht nicht die intelligenteste Familie der Welt ist, aber sie hat so viel Herz, dass man sie einfach mögen muss.
Aber nicht nur diese extreme Hintergrundgeschichte unterhält gut, auch der Alltag hat so seine Tücken. Wer wäre nicht enttäuscht, wenn die eigene Tochter einen nicht anlächelt? Auch ein bellendes Baby wirft so manche Fragen auf. Und wie bekommt man mit einem kleinen Kind eine Freundin – vor allem, wenn die Auserwählte bereits einen Freund hat? Zwar sind einige der Themen schon ziemlich ausgelutscht, doch sie gehören einfach in eine Familienserie hinein, sodass nicht so gute Storys oder Dialoge schon mal ausgeblendet werden dürfen.
Für eine zwanzigminütige Serie in der ersten Staffel kann man über die Hauptcharaktere sogar schon viel lernen. Die kleine Hope ist natürlich ein absoluter Magnet in der Serie. Doch auch ihre Kolleginnen und Kollegen haben interessante Rollen und die Schauspieler überzeugen, auch wenn Serien-Papa Lucas Neff bis dato noch keine großen Erfahrungen im Geschäft hat. Neff bringt die Rolle des leicht trotteligen Jimmys, der mehr im Leben erreichen möchte, überzeugend rüber und agiert dazu noch gut mit seinen "Eltern". Martha Plimton wurde in diesem Jahr verdient für einen Emmy nominiert, auch wenn dieser letztendlich an Melissa McCarthy ging.
So viel man aber auch über Jimmy, Burt und Virginia erfährt, so sehr müssen leider die weniger zentralen Hauptfiguren einstecken. Maw Maw (Cloris Leachman) hat in manchen Episoden überhaupt keinen Text (und keinen Sinn), Sabrinas (Shannon Marie Woodward) Beziehung zu der Chance-Familie ist auch eher mal eine Achterbahnfahrt (Wer würde einer Person, die man erst seit Kurzem kennt, das Sorgerecht an einem Kind überlassen?) und der restliche Cast, wie Jimmys Freunde oder die Belegschaft im Supermarkt sind komische Käuze, die mal auf der Leinwand auftauchen und dann auch ganz schnell wieder verschwinden. Da sollte in der zweiten Staffel dann mehr kommen.
Es macht auf jeden Fall Spaß, der Familie Chance und ihren Freunden dabei zuzusehen, wie sie das Leben mit Hope meistern. Die Serie hat viel Herz und wenn die Serienmacher nichts falsch machen, wird die zweite Staffel genauso unterhaltsam und sehenswert, wie die erste es war.
Anna Sörries - myFanbase
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