Crusoe - Review des Piloten

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Diese Drama-Abenteuerserie ist eine Mischung aus "Fluch der Karibik" und "MacGyver". Sie hat sogar noch einen kleinen Touch von "Lost". Die Idee mit den Flashbacks oder Träumen ist ganz interessant, da der Zuschauer auf diese Weise aus Robinsons früherem Leben einiges erfährt, wie über seinen Vater, seine Frau und seinen Mentor, der behauptet, ein enger Freund der Familie Crusoe zu sein. Während die Handlung der Charaktere Crusoe und Freitag die meiste Zeit in der Realität spielt, sieht man die anderen nur in Crusoes Erinnerungen, in denen er selbst aber auch auftaucht.

Da Daniel Defoes Roman bereits mehrere Male verfilmt wurde, stand ich dieser Serie eher skeptisch gegenüber, war dann aber sehr überrascht, wie viel Witz und Charme sie besitzt. Die beiden Titelhelden, Philip Winchester und Tongayi Arnold Chirisa, kannte ich vor dieser Abenteuerserie noch gar nicht. Beide konnten mich aber auf Anhieb überzeugen. In diesem zweiteiligen Piloten spielten außerdem Stars wie Sam Neill, der zum Hauptcast gehört, Joaquim De Almeida ("24 - Twenty Four") und kein Geringer als Sean Bean ("Der Herr der Ringe") mit. Bean stellt übrigens Crusoes Vater James dar.

Die Flashbacks am Anfang dieser Doppelfolge nahmen einiges an Spannung heraus. Meines Erachtens wären sie zu einem späteren Zeitpunkt der Serie interessanter und passender gewesen. Es hätte gereicht, wenn Crusoe einfach seine Geschichte erzählt hätte und auf diese Weise die Serie beginnt. So prasselten auf den Zuschauer viele Bilder ein, die er gar nicht zuordnen konnte und erst später begriff, von wem und was Robinson eigentlich sprach. Die Insel bezeichnet Robinson als sein Gefängnis, was man gut nachvollziehen kann, wenn man bedenkt, dass er seit etlichen Jahren dort festsitzt und Tag ein, Tag aus auf Rettung wartet, die einfach nicht naht. Dem Zuschauer wird sehr gut verständlich gemacht, dass Robinson Crusoe bereits seit geraumer Zeit auf der Insel festsitzt, und dass die Serie nicht mit dem Schiffbruch beginnt, sondern mittendrin in Crusoes Geschichte. Ich bekam das Gefühl, egal wie allein er war, dass sein Wille weiterzuleben größer als je zuvor ist, denn die Hoffnung, wieder im Kreis seiner Liebsten zu sein, hält ihn einfach am Leben und macht vor allem Mut.

Nach dem Prolog ging es gleich zur Sache. Robinson Crusoe entdeckt ein Schiff mit einer britischen Fahne und hofft auf seine Rettung. Er setzt seine "MacGyver"-Fähigkeiten ein, um das S.O.S-Feuer für die Seeleute zu entfachen und macht sich auf den Weg zu ihnen. Doch es sind Piraten, die nach Gold suchen und Robinson kommt nur mit Hilfe von Freitag aus dieser brenzligen Lage wieder heraus. Das Szenario, das dann folgte, war sehr lustig, da Freitag seinem Freund den Hintern retten musste und sich langsam fragte, warum Crusoe eigentlich so viele Fallen baut, aber ohne Waffe zum Strand geht, wenn schon Seeleute auf die Insel kommen. Die Dialoge zwischen Crusoe und Freitag fand ich sehr amüsant, denn Freitag lässt keine Gelegenheit aus, Robinson als "Versager" darzustellen und macht sich über ihn lustig. Dieser dreht den Spieß natürlich dann um, worauf ein Spruch nach dem anderen folgte, wenn sie nicht gerade unter Beschuss standen. In dieser Pilot-Doppelfolge geraten beide von einem Hinterhalt in den nächsten, das alles verbunden mit Action und Spannung sowie passender Musik von James Seymour Brett.

"Crusoe" gehört nicht gerade zu den spannendsten Serien, die ich zurzeit verfolge, hat aber Potenzial für gute Unterhaltung. Dazu spielen Schauspieler mit, die in ihren Rollen überzeugen können. Die Serie ist für mich eine eher moderne Version basierend auf Daniel Defoes Roman. Auch wenn es Parallelen gibt wie das Vorhaben von Robinson, Freitag als Diener darzustellen, hängt Freitag aber in der Serie eher mit Crusoe herum, was ich auch besser finde. Über Freitag erfährt der Zuschauer übrigens sehr viel, was den Einstieg in die Serie noch verständlicher machte.

Fazit

Für mich ist die neue NBC-Abenteuerserie "Crusoe" keine spektakuläre Serie, hat dafür aber sehr viel Witz, Charme; ist unterhaltsam und der Hauptcast ist besetzt mit guten Darstellern. Ich werde sie auf alle Fälle weiter verfolgen und hoffe, sie kann weiterhin unterhalten.

Dana Greve - myFanbase

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