Avatar - Der Herr der Elemente - Review
#1.07 Norden

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Foto: Ian Ousley & Amber Midthunder, Avatar - Der Herr der Elemente - Copyright: 2024 Netflix, Inc.; Robert Falconer/Netflix
Ian Ousley & Amber Midthunder, Avatar - Der Herr der Elemente
© 2024 Netflix, Inc.; Robert Falconer/Netflix

Die siebte Folge ist wohl nur dazu da, das Finale der ersten Staffel vorzubereiten. Im Prinzip macht sie das auch, doch nicht mehr und nicht weniger. Zu Beginn der Folge haben wir Admiral Zhao (Ken Leung), der versucht Prinz Zuko (Dallas Liu) zu töten. Ein sehr gewagter Schritt, den Sohn seines Herrschers aus dem Weg zu räumen. Ich sehe das ähnlich wie General Iroh (Paul Sun-Hyung Lee), der Admiral hat einen Verbündeten. Da es aber wahrscheinlich nicht der Feuerlord Ozai (Daniel Dae Kim) ist, weil er diesem eine Lüge auftischen will, kann es nur die eifersüchtige Prinzessin Azula (Elizabeth Yu) sein. Zuko überlebt die Attacke, was aber schon zu Beginn jedem klar sein dürfte. Selbst den Leuten, die sich nicht mit der Originalserie befasst haben. Die Szene, als Iroh Zuko nach seinem Plan und dem weiteren Vorgehen befragt, war übrigens mein persönliches Highlight.

Leider gab es vom Prinzen und seinem Onkel wenig zu sehen, dafür lieferte man dem Zuschauer wieder mehr Geschwistermomente zwischen Sokka (Ian Ousley) und Katara (Kiawentiio). Sokka trifft in dieser Episode seine dreischwänzige Füchsin wieder - in Gestalt von Prinzessin Yue (Amber Midthunder). Was ich aber etwas konstruiert finde, denn er und die Füchsin haben sich nicht mal zwei Minuten miteinander unterhalten und trotzdem fragt er sich die ganze Zeit, woher er ihre Stimme kennt. Aber mir leuchtet ein, dass ohne dieses Treffen im Geisterwald, Sokkas Gefühle für die Prinzessin aus heiterem Himmel, wie auch im Original, ihn in ein etwas schlechtes Licht rücken würden. Zumal er in der zweiten Folge bereits mit der Kyoshi-Kriegerin Suki (Maria Zhang) rumgeknutscht hat. Er scheint bei der Damenwelt ziemlich gut anzukommen. Aber man muss auch sagen, dass die Chemie zwischen den beiden Darstellern Amber Midthunder und Ian Ousley gut ineinander greift.

Foto: Daniel Dae Kim & Elizabeth Yu, Avatar - Der Herr der Elemente - Copyright: 2024 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Daniel Dae Kim & Elizabeth Yu, Avatar - Der Herr der Elemente
© 2024 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix

Katara hat derweil ganz andere Probleme, sie muss sich mit dem chauvinistischen Meister Pakku (A Martinez) rumärgern. Denn dieser besteht auf eine Regel, welche Frauen das Kämpfen verbietet. Ihr Duell gegen den störrischen Meister ist einer der wenigen Höhepunkte dieser Folge und trotz ihrer Niederlage, erntet sie dafür Respekt. Ein anderer Höhepunkt war ihr Gespräch mit Sokka kurz zuvor, in welchem sie ihm den Plan offenbarte, den Meister herauszufordern, und er sie dabei unterstützte. Denn beiden ist mittlerweile klar geworden, wieviel sie gemeinsam erreichen können.

Ein anderer, der diese Erkenntnis kurzweilig aus den Augen verloren hat, ist Avatar Aang (Gordon Cormier). Mittlerweile hat er den dritten Avatar-Vorgänger (Meegwun Fairbrother) um Rat gefragt und auch dieser rät ihm, sich von seinen Freunden fernzuhalten. Dass diese unsinnige Aussage totaler Quatsch ist, habe ich schon einmal erwähnt, doch dieses Mal scheint es fast zu gelingen. Der junge Luftnomade möchte sich kurz danach von seinen Freunden lossagen. Aber der Kampf zwischen Katara und Meister Pakku zeigt ihm auch, dass seine Freunde keine schwachen Sidekicks sind, sondern mit ihm das Team Avatar bilden. Ob er will oder nicht, sie kämpfen, denn in allen drei Freunden wuchert das gleiche Verantwortungsgefühl und ein ausgeprägtes Helfersyndrom.

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Prinzessin Azulas Storyline war eigentlich auch sehenswert, immerhin hat sie ihre Fähigkeiten im Feuerbändigen derart perfektioniert, dass sie sogar Blitze erschaffen kann. Ich persönlich weiß zwar nicht, wie man aus einer Verbrennung eine Funkenentladung herleitet, aber es wird schon irgendwas mit Wärme zu tun haben. Die Prinzessin scheint mir aber ganz offensichtlich extrem labil und wechselhaft zu sein. Was einerseits daran liegt, dass sie in der einen Szene jede Herausforderung ihres Vaters meistern möchte und in der nächsten Szene sich den sinnlosen Herausforderungen ihres Vater verweigert. Vielleicht habe ich die Szenen auch falsch interpretiert. Dass diese Figur aber einen absoluten Dachschaden hat, spiegelt sich gut in Elizabeth Yus Mimik wider. Ihr Vater der Feuerlord dagegen tut das, was er die ganze Zeit schon macht, fies grinsen und seine Kinder mies behandeln. Klar, vom Oberbösewicht und Endgegner erwartet man jetzt auch keinen Tiefgang, aber bisher ist er einfach nur eine Schablone. Auf mich wirkt er mittlerweile nicht mal mehr bedrohlich, vielleicht sollte er mal ein paar Untergebene töten, nur so zum Spaß, um seinem Image gerechter zu werden. Ich hoffe wir bekommen in der nächsten Staffel zumindest mal ein paar Einblicke, in seine Vergangenheit und in seine Beweggründe für sein Verhalten.

Fazit

Ja, viel ist nicht passiert in dieser Folge. Dass es vor einem Finale auch mal etwas ruhiger zugehen kann, ist nicht ungewöhnlich, aber diese Folge hat mich dann doch schon etwas gelangweilt. Vor allem nach der letzten Episode, die viel besser und natürlich auch actionreicher war. Ich bin jetzt mal gespannt, was uns das Finale bringen wird und wie die angeteaserte Schlacht umgesetzt wird.

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Andy Bananas - myFanbase

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