DVD Rezension: Grey's Anatomy, Staffel 6.1
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Die ABC-Dramaserie "Grey's Anatomy" von Shonda Rhimes zeigt das Leben der Ärzte und Assistenzärzte im Seattle Grace. Bei einem schweren Autounfall im Finale der fünften Staffel wurde einer von ihnen so schwer verletzt, dass seine Kollegen ihn nicht erkennen konnten: George O'Malley. Parallel wird Isobel Stevens wegen eines Hirntumors operiert und schwebt danach wegen eines Anfalls ebenfalls in Lebensgefahr. In der sechsten Staffel erfahren die Zuschauer schließlich, wer von beiden überlebt hat.
Inhalt
© ABC Studios
So nervenaufreibend die fünfte Staffel endete, so traurig begann die sechste. Nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Ärzte im Seattle Grace müssen von George O’Malley Abschied nehmen. Izzie versucht sich derweil so schnell wie möglich von ihrer Operation zu erholen, um als Ärztin ins Krankenhaus zurückzukehren. Dass dies jedoch nicht so schnell geht, wie sie sich wünscht, ist abzusehen. Chief Webber hat unterdessen eine weitere Hiobsbotschaft für seine Mitarbeiter: Das Seattle Grace und das Mercy West, die beiden konkurrienden Krankenhäuser der Stadt, werden zusammengelegt, um Kosten einzusparen. Für Meredith, Cristina und Alex bedeutet dies also nicht nur neue Kollegen, sondern in erster Linie Konkurrenten zu bekommen. Denn eins ist klar: Jeder von ihnen wird genau unter die Lupe genommen, ob er noch einen Platz im neuen Seattle Grace Mercy West Hospital verdient hat.
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Meredith hat derweil wieder mit familiären Problemen zu kämpfen. Kaum hat sie sich von Georges Tod und ihrer spontanen Post-It-Hochzeit mit Derek erholt, schon kommt ihr Vater mit schweren Leberschäden ins Krankenhaus. Obwohl sie ihm anfangs wegen ihrer komplizierten Vergangenheit nicht helfen will, entscheidet sie sich schließlich doch dazu, einen Teil ihrer Leber zu spenden, auch wenn das für sie bedeutet, einige Wochen lang nicht arbeiten zu können. Izzie und Alex erkennen unterdessen, dass ihre Hochzeit vielleicht etwas überstürzt stattfand und zweifeln nun, ob sie wirklich für eine gemeinsame Zukunft geschaffen sind. Cristina und Owen führen unterdessen eine komplizierte aber dennoch liebevolle Beziehung, bis dessen Ex Dr. Teddy Altman auftaucht. Cristina sitzt in einer Zwickmühle, denn die Frau, auf die sie so eifersüchtig ist, ist die neue Kardiologin des Krankenhauses.
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Rezension
© ABC Studios
Jeder Fan von "Grey's Anatomy" wird noch die Szene vor Augen haben, in der sich Izzie und George irgendwo zwischen Leben und Tod begegnen. Wer keinen Blick in die US-Medien warf, musste monatelang darauf warten bis aufgelöst wurde, ob nun Izzie oder George gestorben ist. Sowohl bei Katherine Heigl als auch bei T.R. Knight konnte man sich denken, dass sie den Wunsch geäußert hatten, aus der Serie auszusteigen. Schließlich war es dann aber George, von dem man Abschied nehmen musste. Die Trauer, Wut, der Schockzustand und die Verzweiflung ist in den ersten Episoden allen Charakteren sehr anzumerken, auch wenn sie versuchen diese zu verstecken und ihrem Alltag nachzugehen.
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Die Serienmacher lassen sich genug Zeit diesen Abschied von George wirken zu lassen. Dennoch müssen auch sie irgendwann wieder nach Vorne blicken und dem Zuschauer neue Geschichten anbieten. Sie entscheiden sich für einen kompletten Neuanfang: Das Seattle Grace wird mit dem Mercy West zusammen gelegt. Damit hätte wohl niemand so schnell gerechnet. Die Wirtschaftskrise hat also auch den Medizinsektor erreicht und die Vorstände beider Krankenhäuser wollen durch die Zusammenlegung Kosten sparen. Was anfangs sehr ungewohnt war, bot aber unglaublich viel Potential. Es wurden mit den Assistenz- und Oberärzten des Mercy Wests neue Charaktere in die Serie gebracht und damit auch viel Konkurrenzdenken in die Köpfe der Ärzte aus dem Seattle Grace. Da man die vergangenen fünf Jahre mit den Leuten aus dem Seattle Grace mitgelitten und mitgefiebert hatte, wird man als Zuschauer direkt in ihre Lage versetzt und die Neulinge aus dem Mercy West wirken anfangs wie Fremdkörper und absolut nervend. Doch genau das war der Plan, als sich Shonda Rhimes und ihre Kollegen zu diesem Schritt entschieden haben. Mit den neuen Personen entwickeln sich völlig neue Dynamiken zwischen den Charakteren, was ein bisschen Abwechslung in den Krankenhausalltag bringt.
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Wenn so viele neue Charaktere dazu kommen, müssen auch ein paar andere gehen. Unabhängig von der großen Entlassungswelle im Krankenhaus wurde auch die Screentime von Meredith Grey und Izzie Stevens drastisch reduziert. Das war allerdings keine kreative Entscheidung, sondern die beiden Hauptdarstellerin Ellen Pompeo und Katherine Heigl brauchten eine Auszeit. Pompeos Schwangerschaft musste kaschiert werden. Es wurden einige Szenen mit Meredith vorweg gedreht, um ihre Abwesenheit nicht zu auffällig werden zu lassen, immerhin handelt es sich bei ihr um den zentralsten Charakter. Izzies Fehlen hatte mehrere Gründe: Zum einen nahm sich Heigl eine Auszeit um die kleine Naleigh zu adoptieren, zum anderen drehte sie einen neuen Film. Beide Handlungsstränge wurden absolut nachvollziehbar integriert und so blieb dem Zuschauer genug Zeit seine Aufmerksamkeit den neuen Charakteren zu schenken. Mit Kim Raver hat man eine tolle Schauspielerin in die Serie gebracht, die eine Menge Ausstrahlung hat. Die ganzen neuen Assistenzärzte aus dem Mercy West wurden zum einen mit noch sehr unbekannten Schauspielern besetzt, die eine gewisse Frische reinbrachten, zum anderen erkennt man den ein oder anderen aus Serien wie "Heroes" (Nora Zehetner) oder "Everwood" (Sarah Drew).
Specials
In der DVD-Box gibt es zwei offizielle Extras: "Starter Kit – Alles was Sie zu 'Grey’s Anatomy' wissen sollten" und "'Grey’s Anatomy' seziert: Zusätzliche Szenen". Bevor ich auf diese beiden Bonusmaterialien zu sprechen komme, will ich kurz etwas zur Aufmachung der Inhalte und des Menüs sagen. Wenn man die erste Disc reinschiebt, wird man überschwämmt mit Trailern zu anderen Serien der ABC Studios, doch als Serienjunkie freut man sich über diese kurzen Ausschnitte aus seinen anderen Lieblingsserien. Es handelt sich dabei um die Originaltrailer aus Amerika, die zur DVD-Veröffentlichung erschienen sind. Sie wurden lediglich ins Deutsche übersetzt oder mit Untertiteln versehen. Das anschließende Menü kann sich ebenfalls sehen lassen. Kurze Filmsequenzen wurden zur Untermalung eingespielt, im Hintergrund läuft die Musik aus dem Vorspann, die aus Zeitgründen inzwischen im Vorspann weggelassen wird. Die Menüpunkte sind schlicht gehalten und verdecken so nur wenig vom Hintergrundbild.
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Für alle, die neu in die Serie einsteigen, dürfte das angesprochene "Starter Kit" perfekt sein. Es wird noch einmal ein kurzer Überblick über die vergangenen fünf Staffeln gegeben und erklärt, was im Fokus der Handlung steht. Das ganze mag ein bisschen schnell gehen, vor allem für alle, die kein Englisch verstehen und sich auf die Untertitel konzentrieren müssen, aber in den fünf Staffeln ist nunmal allerhand passiert. Eine sehr gut gemachte Zusammenfassung, die einen zum Schmunzeln bringt, aber auch die traurigen Zeiten im Seattle Grace zeigt. Dieses Extra sollte man sich definitiv ansehen, bevor man sich der ersten Episode der Staffel widmet.
Bei den zusätzlichen Szenen, die sich auf der dritten Disc befinden, verhält es sich so, dass sie zwar ganz nett sind und auch ein paar schöne Gespräche zeigen, für die Handlung sind sie jedoch nicht wirklich wichtig. Für Fans ist es schön, nochmal Szenen zu sehen, die zuvor noch nicht im Fernsehen zu sehen waren, aber man hätte diese Szenen nicht rausgeschnitten, wenn sie wirklich von Bedeutung wären. Dennoch hat man hier ein paar schöne, lustige, aber auch traurige Momente gesammelt, die die DVD abrunden.
Technische Details
Erscheinungstermin: 14. Oktober 2010
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: ca. 495 Minuten (12 Episoden)
Bildformat: 1,78:1, 16:9
Sprache (Tonformat): Deutsch, Englisch, Französisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Türkisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Isländisch, Arabisch, Portugiesisch
Fazit
"Grey's Anatomy" hat es geschafft sich neu zu erfinden, ohne alte Charakterzüge einzubüßen oder an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Anfangs fehlt George dem Zuschauer ebenso wie den Charakteren. Die Autoren haben dieses Gefühl perfekt vermittelt, dann aber den Absprung geschafft und neuen frischen Wind in den Krankenhausalltag gebracht. Die Serie bleibt weiterhin dramatisch und spannend und man fiebert immer noch mit Merediths und Cristina Liebesleben mit, hofft, dass sich Alex und Izzies Ehe positiv entwickelt und versucht den neuen Charakteren eine Chance zu geben. Für alle Fans der Serie ist es also ein Muss sich auch diese DVD-Box zuzulegen, auch wenn ich zugeben muss, dass die zweite Staffelhälfte nochmal um einiges stärker ist.
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Catherine Bühnsack - myFanbase
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