Blu-ray-Rezension: A Discovery of Witches, Staffel 1

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Basierend auf der "All Souls"-Romantrilogie von Deborah Harkness wurde 2018 eine Serie namens "A Discovery of Witches" für den britischen Sender Sky One geschaffen. Matthew Goode und Theresa Palmer spielen die Hauptrollen in der Fantasy-Dramaserie, die seit dem 26. April 2019 auch beim deutschen Pay-TV-Sender Sky 1 ausgestrahlt wird. Am 2. August 2019 erscheint Staffel 1 der Serie in Deutschland auf DVD und Blu-ray. Zwei weitere Staffeln wurden bereits in Auftrag gegeben.

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Inhalt

Foto: Theresa Palmer, A Discovery of Witches - Copyright: Universum Film
Theresa Palmer, A Discovery of Witches
© Universum Film

Diana Bishop (Theresa Palmer) kommt nach Oxford um einen Vortrag über Alchemie zu halten, woraufhin ihr eine Stelle an der Universität angeboten wird. Um sich auf ihre Arbeit und die Veröffentlichung ihres Buches vorzubereiten, beginnt sie mit den Recherchen in der Bibliothek, wobei sie auf ein sehr altes, lange verschollen geglaubtes, magisches Buch stößt, das die verborgene Welt der Vampire, Hexen und Dämonen sofort in Aufruhr versetzt. Diana selbst ist eine Hexe, die ihre Wurzeln jedoch verleugnet und die mit der magischen Welt nichts zu tun haben will. Durch das Buch wird sie jedoch gezwungen, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen, denn schon bald nimmt der geheimnisvolle Genetiker Matthew Clairmont (Matthew Goode) Kontakt zu ihr auf und warnt sie vor den Folgen, die ihre Entdeckung des Buches haben könnte. Gleichzeitig versucht auch ein alter Bekannter ihrer Mutter, Peter Knox (Owen Teale), mehr Informationen über das Buch zu bekommen, denn es könnte die Zaubersprüche enthalten, wie die Hexen die Vampire erschaffen haben.

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Rezension

Obwohl "A Discovery of Witches" auf einer erfolgreichen Romantrilogie von Deborah Harkness basiert, die von 2011 bis 2014 erschienen ist, war mir der Stoff der Serie vor dem Start völlig unbekannt. Man könnte meinen, man hätte es hier mit einem weiteren Abklatsch von Fantasy-Romanverfilmungen wie "Vampire Diaries", "True Blood" oder der "Twilight"-Saga zu tun, aber "A Discovery of Witches" sticht dennoch aus der Menge heraus. Die Serie schlägt schon zu Beginn einen recht düsteren und geheimnisvollen Ton an und als Zuschauer erfährt man erst nach und nach, welche Motive die einzelnen Figuren haben und wie sie zusammenhängen. Dazu kommen beeindruckende Schauplätze, ein schöner Soundtrack und die ein oder andere überraschende Wendung, die die Neugier auf mehr wecken.

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Foto: Matthew Goode & Theresa Palmer, A Discovery of Witches - Copyright: Universum Film
Matthew Goode & Theresa Palmer, A Discovery of Witches
© Universum Film

Blicken wir zuerst einmal auf die beiden zentralen Hauptfiguren. Da wäre Diana Bishop, die erfolgreiche junge Wissenschaftlerin, die mit ihrem Hexen-Dasein nichts zu tun haben will, aber so wenig Kontrolle über ihre Fähigkeiten hat, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie sich damit auseinandersetzen muss. Dazu stößt Matthew Clairmont, der anfangs völlig undurchsichtig und gefährlich wirkt, dann jedoch zu Dianas engstem Verbündeten und sogar Liebhaber wird. Die Hexe und der ca. 1500-Jahre-alte Vampir setzen sich über die Gesetze der magischen Welt hinweg, als sie damit beginnen, zusammen mehr über das magische Buch und damit auch Dianas Vergangenheit zu erfahren. Aus anfänglicher Faszination entsteht Vertrauen und bald Liebe - entgegen aller Regeln, die die Kongregation aufgestellt hat, und dem Misstrauen, das ihnen von den jeweiligen Familien entgegengebracht wird. "Romeo & Julia" lässt grüßen. Es ist schön mitanzusehen, wie man sich Zeit lässt, damit die beiden sich kennen lernen. Insgesamt gibt es wahnsinnig viele Szenen, in denen nur Diana und Matthew zu sehen sind und über ihr Leben, das der Kreaturen oder die Welt allgemein philosophieren. Erst rückblickend ahnt man, welche Bedeutung einige ihrer Erzählungen in den folgenden Staffeln noch haben werden. Eine scheinbar epische Liebesgeschichte findet also so ihren Anfang.

Während wir anfangs noch behutsam an die Handlung und die Charaktere herangeführt werden, wird das angezogene Erzähltempo mit der Zeit immer deutlicher. Weitere Wesen wie Dämonen und verschiedene Vampir-Clans werden durch das Auftreten der Kongregation in Venedig eingeführt. Sie alle verfolgen ihre eigenen Ziele und wollen aus verschiedenen Gründen an Diana und die Inhalte des Buchs herankommen. Da den Überblick zu behalten, fällt nicht immer leicht, da ihre Geschichte immer nur häppchenweise erzählt wird. Man neigt deshalb schnell dazu, die Welt in Gut (Diana & Matthew mit ihren Verbündeten) und Böse (Peter Knox & Gerbert D'Aurillac etc.) einzuteilen, doch sie alle haben ihre Hintergrundgeschichte und Gründe für ihr Handeln - vom Hass auf andere Kreaturen bis hin zu ganz normalen Existenzängsten - ein komplexes Beziehungsgeflecht zwischen den magischen Wesen, das es auch in den weiteren Staffeln noch aufzudecken gilt.

Foto: Owen Teale, A Discovery of Witches - Copyright: Universum Film
Owen Teale, A Discovery of Witches
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Was die Handlung angeht, wird man fast genauso von den Ereignissen überrollt wie Diana selbst. Während sie sich anfangs noch weigert, ihre Fähigkeiten zu nutzen, wird ihr auch dank Matthew bald klar, dass es keinen anderen Weg gibt. Mit seiner Hilfe und der ihrer beiden Tanten muss Diana nun Einiges aufholen und schafft das auch erstaunlich schnell. Gleichzeitig erfährt man immer mehr über Dianas Vergangenheit bzw. ihre Eltern und beginnt zu verstehen, warum sich ihre Kräfte nur so schwer in Zaum halten ließen. Dass ausgerechnet sie das Buch gefunden hat, war also kein Zufall und dass sie noch viel mehr draufhat, als eine einfache Hexe zu sein, wird sich wohl vor allem in den beiden kommenden Staffeln noch zeigen. Ebenso faszinierend fand ich die Geschichte rund um Matthews Genforschung und die Geschichte der magischen Wesen. Wenn man erstmal die Zusammenhänge zu dem Buch und dem seit Jahrhunderten schwelenden Konflikt zwischen Vampiren, Hexen und Dämonen versteht, wird einem das Ausmaß von Dianas scheinbar zufälligem Fund erst bewusst. Alles in allem lässt sich sicherlich darüber diskutieren, wie glaubwürdig die schnelle Abfolge der Ereignisse und die häufigen Wechsel der Handlungsorte sind, aber wer sich nicht daran stört, dass es in einer Fantasy-Serie auch mal das ein oder andere Logik-Loch gibt, wird gut unterhalten. Gerade in der zweiten Staffelhälfte, wenn die Geschichten immer mehr miteinander verwoben werden und sich Dianas Fähigkeiten weiterentwickeln, kann man die Serie nur schwer wieder abschalten. Deshalb ist es umso fieser, dass die erste Staffel mit einem Cliffhanger endet.

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Foto: Valarie Pettiford, Theresa Palmer & Alex Kingston, A Discovery of Witches - Copyright: Universum Film
Valarie Pettiford, Theresa Palmer & Alex Kingston, A Discovery of Witches
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Besonders gut gefallen hat mir an der Serie, das an Originalschauplätzen gedreht wurde und nicht nur auf Filmkulissen zurückgegriffen wurde. Dennoch hat man es geschafft, mich hinters Licht zu führen. So sind die Innenaufnahmen aus der Bodleian Library im Studio entstanden, obwohl ich fest davon ausgegangen war, dass man diese Authentizität, die ein solcher Ort mit sich bringt, nur schwer nachahmen kann. Großer Respekt an die Kulissenbauer und Requisiteure! Ich bin begeistert, mit wieviel Liebe zum Detail auch beispielsweise das Innere des Hauses von Dianas Tanten oder die Archive der Kongregation in Venedig abgebildet wurden. Abseits davon beeindruckt die Serie durch tolle Außenaufnahmen bspw. in Oxford, Venedig und Wales - das als Landschaftsersatz für Frankreich oder Schottland einspringen musste. Die Location Scouts haben wirklich ganze Arbeit geleistet, so dass hierbei gefühlt nur wenige Spezialeffekte zum Einsatz kommen mussten. Diese wurden bereits zur Genüge für andere Szenen benötigt, wenn die Fähigkeiten der Hexen, die Geschwindigkeit der Vampire oder das Eigenleben des Hauses von Dianas Tanten zum Einsatz kamen. Während solche Effekte häufig unglaubwürdig und daher störend wirken können, hat man hier aber zu keinem Zeitpunkt ein solches Gefühl. Da kann "A Discovery of Witches" durchaus mit größeren Filmen und deren Visual-Effects-Budgets mithalten.

Specials & Technische Details

Foto: Copyright: Universum Film
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Auf DVD- und Blu-ray-Veröffentlichung zu "A Discovery of Witches" ist leider kein Bonusmaterial zur Serie enthalten, dabei wäre es sicherlich spannend gewesen, einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können, um mehr über die Produktion, die Buchadaption oder die Visual Effects zu erfahren. In Zeiten von Streaming- und Video-on-Demand-Angeboten sollten DVD- und Blu-ray-Veröffentlichungen sich meiner Meinung nach durch solche Dinge abheben. Auf Disc 2 findet sich eine Trailershow zu anderen Produktionen von Universum Film.

Erscheinungstermin: 2. August 2019
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: ca. 346 Minuten (8 Episoden) auf 2 Discs
Bildformat: 2,00:1 (16:9 anamorph [DVD] bzw. 1080p/25 [Blu-ray])
Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Englisch

Fazit

Da es sich bei "A Discovery of Witches" um eine Serie handelt, die auf einer Romantrilogie basiert und von der bereits feststeht, dass sie zwei weitere Staffeln erhält, war anzunehmen, dass noch nicht alle Geschichten in Staffel 1 aufgeklärt werden. Dennoch endet die erste Staffel von "A Discovery of Witches" mit einem fiesen Cliffhanger, der den Eindruck vermittelt, dass die Geschichte rund um Diana und Matthew sowie deren Einfluss auf die Welt der magischen Kreaturen gerade erst beginnt. Es bleibt also die Neugier auf Staffel 2 und die Hoffnung, dass man die ganzen losen Enden zum Schluss zufriedenstellend zusammenführt.

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Catherine Bühnsack - myFanbase

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